Sundern. „Dem sozialen Gefüge unserer Stadt sind Daumenschrauben angelegt worden und das Ehrenamt ist mal wieder mit Füßen getreten worden. Kann und darf dies in unserer Stadt Sunden passieren?“ Das fragte der Sunderner Ortsvorsteher Hans-Jürgen Schauerte als Organisator des alljährlichen Tags der Senioren im Ortsteil Sundern, nachdem sich auch in diesem Jahr die Auszahlung des städtischen Zuschusses um viele Monate verzögert. Eine Anfrage, mit der sich jetzt der Haupt- und Finanzausschuss beschäftigte. Und dort herrschte fraktionsübergreifend die Meinung, das Ehrenamtliche nicht so lange auf die zugesagten Mittel warten müssen.
Über 40-jährige Tradition
Der Tag der Senioren finde im Ortsteil Sundern schon seit über 40 Jahren statt, in der Regel vor Karneval unter Mitwirkung der Flotten Kugel und seit 2002 unter seiner Regie, berichtet Schauerte. Es habe immer wieder leichte Veränderungen gegeben. Die personelle Hilfe, die es all die Jahre gab, weil der Ortsteil Sundern gegenüber anderen Ortsteilen sehr groß ist, gebe es nicht mehr, aber noch die finanzielle Leistung. Für den Tag der Senioren 2018 sei freundlicherweise die Sparkasse Arnsberg-Sundern eingesprungen, weil der Haushalt noch nicht freigegeben war. „Ich habe in der zweiten Jahres Hälfte die Kämmerin gebeten, den städtischen Zuschuss für die Veranstaltung 2018 für 2019 zu reservieren. Dies wurde abgelehnt, da ja die Sparkasse eingesprungen sei und dadurch die Steuergelder nicht mehr zu Verfügung stünden“, sagt Schauerte. Daraufhin habe er zeitweise überlegt, den Tag der Senioren 2019 ausfallen zu lassen.
Unerwarteter Auszahlungsvorbehalt
Da der Haushalt 2019 dann aber zum 1. 4. freigegeben wurde, sei er davon ausgegangen, dass die freiwilligen Leistungen wie jedes Jahr mit der Freigabe des Haushalts ausgezahlt werden und man die vier Wochen überbrücken könne. Leider sei ihm am 2. Mai 2019 mit einem Schreiben von Herrn Laufmöller mitgeteilt worden, dass die Zuschüsse für die Seniorenveranstaltungen in den jeweiligen Ortsteilen im Haushaltsplan 2019 veranschlagt seien, aber einem sogenannten Auszahlungsvorbehalt durch das Finanzmanagement der Stadt unterlägen. Eine Auszahlung könne frühestens am 1. August erfolgen, und auch nur, wenn sich die Haushaltsentwicklung entsprechend gestalte. „Hätte man mir dies seitens der Verwaltung vorher gesagt, hätte ich beim Tag der Senioren anders reagieren können“, so der schwer verärgerte Ortsvorsteher.
Politiker wollen Sperrvermerk unmittelbar aufheben
Bei der Diskussion dieser Anfrage im Haupt- und Finanzausschuss waren sich die Politiker fraktionsübergreifend einig, dass von ihnen bereits in einer Hauptausschusssitzung vor dem eigentlichen Haushaltsbeschluss des Rates beschlossen worden sei, dass solche freiwilligen Leistungen keinem Sperrvermerk unterliegen dürften. Die Auskunft aus der Kämmerei, es müsse zunächst der 1. August abgewartet werden, bevor es zur Auszahlung kommen könne, sorgte auch in den Reihen der Politiker für Empörung Die Mitglieder des Ausschusses sprachen sich dafür aus, schnellstmöglich einen Beschluss herbeizuführen, der diesen und weitere Sperrvermerke unmittelbar aufhebt. Es könne nicht sein, dass ehrenamtlich Tätige so lange auf die Mittel warten müssten, insbesondere da die Veranstaltung bereits im Februar stattgefunden habe und man mit 2600 Euro in Vorleistung getreten sei.
(Eigener Bericht)