Sundern. Christian Willeke und Maria Hegemann haben am Dienstag den Aufsichtsratsvorsitzenden Bürgermeister Ralph Brodel darüber informiert, dass sie als Vorsitzende der Stadtmarketing Sundern eG zurücktreten. Einen Tag vor der für Mittwoch, 17.30 Uhr im Gasthof Cordes in Stockum angesetzten außerordentlichen Mitgliederversammlung haben sich auch Magnus Bende und Peter Flügge vom Aufsichtsrat diesem Schritt angeschlossen.
Kein Weg für konstruktive Zusammenarbeit“
Hintergrund sei das mittlerweile fehlende Vertrauen in die Zusammenarbeit mit dem
Aufsichtsratsvorsitzenden Bürgermeister Brodel, der Verwaltung und der Politik, heißt es in einer Pressemitteilung des Stadtmarketings. Die Vorstände wollten nicht weiter „der Spielball der Parteien sein“. „Im November 2016 haben wir mit viel Optimismus und Engagement diese ehrenamtliche Funktion angenommen, da wir die Dringlichkeit der Aufgabe Stadtmarketing für Sundern sehen und von der Organisationsform Öffentlich-Privater Partnerschaften überzeugt sind. Nun sehen wir keinen Weg mehr für eine konstruktive Zusammenarbeit mit Bürgermeister Brodel“, werden Willeke und Hegemann zitiert.
„Massiver Rückschritt“
Laut Vorlage der Ratssitzung am 12. 7. 2018 beabsichtige Bürgermeister Brodel „entgegen vorheriger Abstimmung mit dem Vorstand und Teilen des Aufsichtsrates“ offensichtlich mit Unterstützung einiger Fraktionen, die SMS-Genossenschaft aufzulösen bzw. den städtischen Zuschuss auf null zu kürzen, heißt es in der Pressemitteilung des Stadtmarketing. Für die öffentliche Aufgabe der Stadt solle in der Verwaltung eine Stelle eingerichtet werden. Den anderen Mitgliedern bleibe es überlassen, einen Werbering für die Innenstadt von Sundern zu gründen. Dies wäre in den Augen des bisherigen Vorstandes ein massiver Rückschritt für die Stadt, der nicht unterstützt werden könne.
„Sinnvolles Arbeiten nicht mehr möglich“
Nachdem 2017 der bewilligte Zuschuss für SMS eG von 120.000 € nur zögerlich ausbezahlt
worden sei, die letzte Zahlung in Höhe von 40.000 € sogar erst zu Beginn 2018, sei nach Auffassung der Vorstände ein sinnvolles Arbeiten im Stadtmarketingbüro gar nicht möglich gewesen. Immer wieder sei ein Liquiditätsengpass befürchtet worden. So seien nur die wichtigsten Aufgaben erledigt und auch keine sichtbaren Erfolge durch neue Projekte erreicht worden.
Über 120.000 Euro für Stadtaufgaben
Anlässlich des Betrauungsakts der Stadt Sundern habe Geschäftsleiterin Ann Kathrin Meier 2017 intensiv und zeitaufwendig daran gearbeitet, alle Ausgaben der SMS eG in öffentliche Stadtaufgabe und Aufgaben für die privaten Mitglieder zu trennen. Obwohl seitens der Verwaltung keine bis wenig Unterstützung gekommen sei, zeige das Ergebnis doch deutlich, dass die SMS eG weit über 120 000 € an Ausgaben nur für die Erledigung der Stadtaufgabe wie Tourismusmarketing, Standortmarketing, Eventmarketing und Citymarketing tätig. In diesem Jahr sei der Zuschuss von der Politik auf 100 000 € gekürzt worden. Selbst in diesem Jahr gebe es wieder ein Ringen um die Auszahlung des bewilligten Zuschusses.
Existenzen aufs Spiel gesetzt
Hegemann und Willeke bedanken sich im Übrigen ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen des
Stadtmarketingbüros für die sehr gute Zusammenarbeit. und fügen hinzu: „Verwerflich und bedauerlich finden wir, dass Existenzen auf Grund der verfahrenen politischen Situation aufs Spiel gesetzt werden.“
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