- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Versammlung sah viele positive Ansätze für Reaktivierung der Röhrtalbahn

Dis­ku­tier­ten die Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn: Man­fred Schli­cker, Vors. AG 60plus, Dirk Wie­se, MdB, Niklas Latus­ek, Vors. Juso-AG, Peter Newi­ger, Kreis­tags­mit­glied, Tho­mas Frye, IHK, Micha­el Her­gar­ten, Zweck­ver­band RL. (von links nach rechts) (Foto: Klaus Plümper)

Sun­dern. 75 Besu­cher waren jetzt der Ein­la­dung der Juso AG und der AG 60plus der Sun­derner Sozi­al­de­mo­kra­ten ins Hof Café gefolgt, um über die The­ma­tik „Mobi­li­tät im Röhr­tal – Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn“ zu dis­ku­tie­ren. Niklas Latus­ek, Vor­sit­zen­der der Juso AG, der die Dis­kus­si­on sach­kun­dig mode­rier­te, erin­ner­te in sei­ner Ein­füh­rung an die fast 120-jäh­ri­ge Geschich­te der Röhr­tal­bahn. Seit die Bahn am 1. Juni 1900 den regel­mä­ßi­gen Betrieb auf­nahm, trug sie, so Latus­ek, zur posi­ti­ven wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung im gesam­ten Röhr­tal bei.

Positive Kosten-Nutzen-Bilanz

Reges Inter­es­se am The­ma Mobi­li­tät in Sun­dern. (Foto: Klaus Plümper)

Obwohl der augen­blick­li­che Zustand der Bahn­stre­cke als nicht opti­mal anzu­se­hen sei, so Micha­el Her­gar­ten vom Zweck­ver­band Ruhr-Lip­pe, bezeich­ne­te er eine Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn als volks­wirt­schaft­lich sinn­voll. Unter Annah­me ver­schie­de­ner Vari­an­ten hät­ten die Ana­lys­ten, trotz der im Raum ste­hen­den 13 Mio. Euro Reak­ti­vie­rungs­kos­ten, einen posi­ti­ven Nut­zen-Kos­ten-Fak­tor errech­net. Die­se Sum­me müs­se auf­ge­bracht wer­den, um Glei­se, Hal­te­sta­tio­nen und Bahn­über­gän­ge auf einen Min­dest­stan­dard zu brin­gen. Die­se Kos­ten wür­den im Fal­le der Reak­ti­vie­rung nahe­zu kom­plett vom Land NRW über­nom­men. Moder­ne, geräusch­ar­me und umwelt­freund­li­che Trieb­wa­gen mit 120 Sitz­plät­zen, so Micha­el Her­gar­ten, wür­den auf der Röhr­tal­bahn zum Ein­satz kom­men. Damit wür­de eine zusätz­li­che Lärm­be­läs­ti­gung für Anwoh­ner an der Tras­se äußerst minimiert.

Kurze Fahrzeiten, kurze Schrankenschließungen

Aus der Ver­samm­lung her­aus wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass das zusätz­li­che Ange­bot durch die Bahn nur posi­ti­ve Ein­flüs­se auf die Ent­wick­lung im Röhr­tal habe. So wer­de es durch moder­ne Züge mög­lich, inklu­si­ve Hal­te­zei­ten, in 20 bis 25 Minu­ten ohne Stau von Sun­dern nach Neheim zu kom­men. Dort sei­en dann schnel­le Anschlüs­se an das Netz der DB mög­lich. Die an den stark befah­ren­den Stra­ßen lie­gen­den beschrank­ten Bahn­über­gän­gen wür­den, so Micha­el Her­gar­ten, durch opti­mal ein­ge­stell­te Ein­schalt­kon­tak­te so gestal­tet, dass nur eine Schlie­ßung der Schran­ke für etwa 35 bis 55 Sekun­den erfor­der­lich sei.

Positives Signal von der IHK

Tho­mas Frye, Mit­glied im Ver­kehrs­aus­schuss der IHK, bezeich­ne­te die Finanz­mit­tel, die zur Reak­ti­vie­rung der Bahn­stre­cke ein­ge­setzt wer­den müs­sen, als gut ange­leg­ten Mit­tel zur Daseins­vor­sor­ge im Röhr­tal und im Sau­er­land. Die Anbin­dung der Röhr­tal­bahn an das Netz der DB mache die Schie­nen­ver­bin­dung auch beson­ders für Berufs­pend­ler attraktiv.

HSK-SPD für Reaktivierung

Einig waren sich die Podi­ums­teil­neh­mer dar­über, dass neben der Reak­ti­vie­rung der Bahn die ver­schie­dens­ten Berei­che des ÖPNV ver­bes­sert wer­den müs­sen. So könn­te nach Ansicht von Peter Newi­ger, Kreis­tags­mit­glied, am Bahn­hof Sun­dern ein Takt­kno­ten für den inner­städ­ti­schen Bus­ver­kehr aus den süd­lich und süd­öst­lich gele­ge­nen Orts­tei­len, wie  Endorf, Sto­ckum, Hel­le­feld, ent­ste­hen. Damit könn­te, so Newi­ger, eine opti­ma­le Kom­bi­na­ti­on von Bahn und Bus in Sun­dern geschaf­fen wer­den. Die Kreis­tags­frak­ti­on der SPD, so Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Rein­hard Brüg­ge­mann, wer­de sich wei­ter ein­deu­tig für die Stre­cken­re­ak­ti­vie­rung einsetzen.

MdB Wiese: „Lohnt sich und rechnet sich“

Dirk Wie­se, MdB, berich­te­te über die par­tei­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit und Unter­stüt­zung, die es bei der Wie­der­in­be­trieb­nah­me der Bahn­stre­cke Bri­lon – Bri­lon Wald gege­ben hat. Er bezeich­ne­te die ange­streb­te Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn als Gewinn für den Wirt­schafts­stand­ort Sun­dern. Die Reak­ti­vie­rung, so Dirk Wie­se, loh­ne sich, rech­ne sich und stär­ke die Wirt­schaft im Röhr­tal und im Sauerland.

Auch Radwege gefordert

Kri­tisch wur­de aus der Ver­samm­lung ange­merkt, dass für eine Ver­bes­se­rung der Mobi­li­tät in Sun­dern und im gesam­ten Röhr­tal, neben der Wie­der­in­be­trieb­nah­me der Bahn, auch der Aus­bau des Rad­we­ge­net­zes stär­ker in den Blick genom­men und schnel­ler umge­setzt wer­den müsste.

Klar wur­de, dass nach einer Wie­der­in­be­trieb­nah­me der Bahn für den Per­so­nen­ver­kehr auch die Mög­lich­keit des Güter­ver­kehrs auf der Schie­ne mög­lich blei­be. Begeg­nungs­ver­kehr, sowohl für den Per­so­nen- als auch für den Güter­ver­kehr, wären an den ver­schie­dens­ten Stel­len der Stre­cke möglich.

Die ange­reg­te und sach­li­che Dis­kus­si­on zei­ge, so die Orga­ni­sa­to­ren der AG 60plus und der Juso-AG, dass das The­ma „Mobi­li­tät“ einen her­aus­ra­gen­den Stel­len­wert habe.

 

Beitrag teilen

5 Antworten

  1. Nun ja, wer sich der Rekonstruktion/Reaktivierung der Bahn­li­nie Sun­dern-Neheim wider­setzt, wird nie­mals in Rich­tung „Wei­te­res Nach­den­ken ergab …“ unter­wegs (gewe­sen) sein.

    Die­se Tras­se nicht in die ÖPNV-Struk­tur zu inte­grie­ren, hat was von „Dumm­heit“.

  2. Mit einer reak­ti­vier­ten Röhr­tal­bahn geht es ja nicht dar­um noch mehr Ver­kehr, jetzt auch noch auf der Schie­ne, ins Röhr­tal zu bekom­men, son­dern Ver­kehr von der Stra­ße auf die Schie­ne zu ver­la­gern. Wenn täg­lich 1000–2000 Men­schen die Züge benut­zen, kann sich jeder sel­ber aus­rech­nen wie vie­le Autos, bei einer durch­schnitt­li­chen Beset­zung von 1–2 Per­so­nen, nicht mehr stin­kend und lär­mend durch das Röhr­tal fahren.

  3. Lie­ber Herr Otto, 

    als Anders­den­ken­der möch­te ich mich dage­gen ver­wah­ren, von Ihnen als dumm bezeich­net zu wer­den, zumal Sie als Arns­ber­ger die spe­zi­el­le Situa­ti­on der Röhr­tal­bahn anschei­nend über­haupt nicht überblicken.

    Ich gehe jetzt nicht auf das The­ma Wirt­schaft­lich­keit ein, da das sowie­so kei­ner­lei Rol­le zu spie­len scheint. För­der­mit­tel aus Düs­sel­dorf sind wohl kei­ne Steu­er­gel­der, oder? Also kann man ruhig Pro­jek­te durch­zie­hen, die abseh­bar unwirt­schaft­lich sind.

    Ich möch­te aber hier eher ein­ge­hen auf die wesent­li­che Pro­ble­ma­tik der „Zick-zack-Bahn“. Es war schon frü­her so, dass man vor einem Bahn­über­gang ewig war­ten muß­te, ehe der Zug kam (der häu­fig nur mit einer Hand voll von Paxen besetzt war). War­um? Weil die Über­gän­ge schon längst geschlos­sen waren, wäh­rend z.B. im Bahn­hof Hach­en noch gemüt­lich Paxe ein- und aus­stie­gen. Der Bahn­hof Hach­en liegt nur 700 m vom Über­gang ent­fernt. Wäre das mit der reak­ti­vier­ten Bahn dann in Zukunft anders? Ich behaup­te „nein“, denn die Vor­lauf­zeit wäre ansons­ten viel zu gering. Die Über­gän­ge nicht nur in Hach­en, auch in Müsche­de und Sun­dern lie­gen recht nahe am Bahn­hof, sodaß genau die­ser Effekt auch dort auf­trä­te. Also warten…warten.…warten bis der Zug mit den 5 Paxen end­lich kommt.

    Ich hal­te nur mal für´s Pro­to­koll fest, dass Schran­ken­schlie­ßungs­zei­ten von 35–55 Sekun­den ver­spro­chen wur­den. Mei­ner Mei­nung nach ein unhalt­ba­res Versprechen.

    Und eine Bit­te noch: Die Mög­lich­keit für regu­lä­ren Fracht­ver­kehr ist völ­lig illu­so­risch. Es ist unred­lich, die­se Illu­si­on immer wie­der vor­zu­gau­keln – wider bes­se­ren Wis­sens. Sowas ist wirk­li­che Verdummung.

    Ich habe an der genann­ten Ver­samm­lung nicht teil­ge­nom­men, weil in die­ser ideo­lo­gie­ge­la­de­nen Atmo­sphä­re eine ver­nünf­ti­ge Dis­kus­si­on nicht mög­lich ist.

    1. … zumal Sie als Arns­ber­ger die spe­zi­el­le Situa­ti­on der Röhr­tal­bahn anschei­nend über­haupt nicht überblicken.

      Nun ja, Herr W.Hengesbach:

      Qua Lebens­al­ter (Bau­jahr 1954) hab ich den regio­na­len (Klein)Bahn-Transfer live erlebt und genossen.
      Beweg­te mich mit Eltern und Groß­el­tern via (Klein)-Eisenbahn in Rich­tung Sun­dern, Möh­ne­see etc.
      Die­se Struk­tur passt immer noch, so DASS dann gewollt wer­den würde ?

  4. Noch­mal an Herrn Otto: Stel­len Sie sich doch bit­te mal vor, sämt­li­che Aus­fall­stra­ßen Neheims incl. Auto­bahn wür­den zusam­men­ge­faßt in eine ein­zi­ge Stra­ße. Eine ein­zi­ge Stra­ße!!! So sind jeden­falls die Ver­hält­nis­se für Sundern.
    Und über die­se ein­zi­ge Stra­ße wol­len nun gewis­se Inter­es­sen­ten eine Bahn­li­nie im Zick-zack ver­le­gen, die sämt­li­chen Ver­kehr auf 14 Kilo­me­tern vier­mal mit Bahn­über­gän­gen blo­ckiert. War­te­zei­ten von 5 Minu­ten waren frü­her die Regel und sind auch zukünf­tig zu erwar­ten. Ist es dumm, sich dage­gen zu engagieren?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de