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Verbraucherzentrale kämpft für Rechte von 1309 Verbrauchern

Marlies Albus, Dr. Johannes Spruth und Angelika Walter (v.l.n.r.)stellten den Jahresbericht der Verbraucherzentrale Arnsberg vor. (Foto: oe)
Mar­lies Albus, Dr. Johan­nes Spruth und Ange­li­ka Wal­ter (v.l.n.r.)stellten den Jah­res­be­richt der Ver­brau­cher­zen­tra­le Arns­berg vor. (Foto: oe)

Neheim. „Vie­le span­nen­de und auf­re­gen­de Fäl­le und eine rie­si­ge The­men­pa­let­te“ – Mar­lies Albus und ihr Team von der Bera­tungs­stel­le Arns­berg der Ver­brau­cher­zen­tra­le  brau­chen sich über genug Arbeit kei­ne Sor­ge zu machen. Auch im letz­ten Jahr haben wie­der in fast 8000 Fäl­len Bür­ger Recht und Rat bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le gesucht, am Tele­fon oder per­sön­lich in der Nehei­mer Burg­stra­ße. In 1309 Fäl­len blieb es nicht bei einer Aus­kunft oder Infor­ma­ti­on, hier ging die Ver­brau­cher­zen­tra­le mit oft erheb­li­chem Auf­wand der Fra­ge nach, ob eine For­de­rung in die­ser Höhe oder über­haupt berech­tigt war.

Partnervermittlung holte 8000 Euro bei 92-Jährigem in bar ab

Die Masche der frag­wür­di­gen Gewinn­spie­le, die vom über­rasch­ten „Gewin­ner“ erst ein­mal eine Geld­zah­lung haben woll­ten, ist zwar abge­klun­gen, den­noch gibt es genug alte und neue Tricks. Nach wie vor ein Ärger­nis sind die Kaf­fee­fahr­ten. Im Fal­le eines älte­ren Arns­ber­ger Ehe­paars, die bei einer Kaf­fee­fahrt „3000 Euro für nichts“ bezahlt hät­ten, habe man sogar die Poli­zei ein­schal­ten müs­sen, so Mar­lies Albus. Die­ser Fall ist eben­so noch nicht abge­schlos­sen wie der eines 92-jäh­ri­gen Arns­ber­gers, der 8000 Euro an ein Part­ner­ver­mitt­lungs­in­sti­tut gezahlt hat­te. Der noch sehr rüs­ti­ge Mann habe eine Frau für gemein­sa­me Rei­sen gesucht und sich auf eine Anzei­ge eines Insti­tuts aus dem Rhein­land gemel­det, berich­tet die Ver­brau­cher­be­ra­te­rin. Dar­auf­hin sei sofort ein Mit­ar­bei­ter des bereits frü­her schon abge­mahn­ten Insti­tuts ins Sau­er­land gekom­men, habe sich mit dem 92-Jäh­ri­gen in einem Nehei­mer Restau­rant getrof­fen und ihn so lan­ge bear­bei­tet, bis die­ser zur Bank ging und die gefor­der­te hohe Sum­me in bar bezahl­te. Als die Toch­ter die Abbu­chung von 8000 Euro bemerk­te, habe der 92-Jäh­ri­ge die Zah­lung rück­gän­gig machen wol­len. Dies sei, so Mar­lies Albus, im Rah­men des gesetz­li­chen Rück­tritts­rechts bei Haus­tür­ge­schäf­ten inner­halb von 14 Tagen mög­lich, doch die Fir­ma habe bis­lang die Rück­zah­lung abgelehnt.
Bei der Rück­zah­lung von Gut­ha­ben oder bei der Ver­rech­nung von ver­spro­che­nen Bonus­zah­lun­gen haben die Ver­brau­cher häu­fig Pro­ble­me mit ihren Ener­gie­an­bie­tern. Denn der Ener­gie­markt ist neben der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on der Spit­zen­rei­ter auf der Lis­te der Fall­zah­len. So konn­te die Ver­brau­cher­zen­tra­le einem Kun­den hel­fen, der für ein Jahr ein fes­tes Ener­gie­pa­ket gebucht hat­te, dann aber über­ra­schend im Lau­fe des Jah­res umzie­hen muss­te. Letzt­lich muss­te er nicht die bestell­te, son­dern nur die ver­brauch­te Ener­gie zah­len. Hel­fen konn­te die Ver­brau­cher­be­ra­tung auch einem Ener­gie­kun­den, der die Zah­lung sei­ner Abschlä­ge ein­ge­stellt hat­te, weil er kei­ne Jah­res­ab­rech­nung bekom­men hat­te und plötz­lich ande­re Abschlä­ge zah­len muss­te. Er hat­te bereits das ers­te Schrei­ben eines Inkas­so­bü­ros auf dem Tisch. Bei ihren Nach­for­schun­gen stell­te die Ver­brau­cher­be­ra­tung fest, dass der Ver­brau­cher sei­nen Ver­trag im Inter­net abge­schlos­sen hat­te und Rech­nun­gen nur per Email und nicht mehr per Post bekam. Die Online-Jah­res­rech­nung war bei ihm aber nicht ange­kom­men, weil er kurz­fris­tig sei­ne Email-Adres­se gewech­selt hat­te. Der Ver­brau­cher zahl­te sei­ne ver­brauch­te Ener­gie ord­nungs­ge­mäß nach, muss­te aber für die Inkas­so­kos­ten nicht aufkommen.

Hohe Fallzahlen bei Telekom, Vodaphone und RWE

Bei der Lösung vie­ler Fäl­le mache es sich posi­tiv bemerk­bar, dass etwa die gro­ßen Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­fir­men spe­zi­el­le Ansprech­part­ner für den Kon­takt zur Ver­brau­cher­zen­tra­le haben, sagt Ange­li­ka Wal­ter, die Rechts­exper­tin der Bera­tungs­stel­le Arns­berg, die 50 Fäl­le mehr als im Vor­jahr auf ihrem Schreib­tisch hat­te und immer häu­fi­ger auch drei oder vier Mal schrei­ben muss, bis es ein Ergeb­nis gibt. Bei der in die­sem Jahr erst­mals erstell­ten Sta­tis­tik der größ­ten Fall­zah­len ste­hen die Markt­füh­rer ganz oben. Bei der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on sind dies die Deut­sche Tele­kom und Voda­pho­ne, im Ener­gie­sek­tor die RWE. Letz­te­res läge wohl dar­an, dass die RWE in Arns­berg und Sun­dern der Grund­ver­sor­ger für einen gro­ßen Teil der Bevöl­ke­rung sei, in ande­ren Städ­ten böte sich ein ande­res Bild. Allein rund 150 RWE-Kun­den mel­de­ten sich bei der Bera­tungs­stel­le nach einem Urteil des Bun­des­ge­richts­hofs, das Preis­an­pas­sungs­klau­seln von Gas­ver­trä­gen für unzu­läs­sig erklärt hat­te. Eigent­lich, so Ange­li­ka Wal­ter, habe man nach die­sem von der Ver­brau­cher­zen­tra­le über­re­gio­nal erwirk­ten Urteil aber mit noch mehr Anfra­gen gerechnet.

Jugendliche tappen oft arglos in Abofallen

Auch das Gewähr­leis­tungs­recht gibt immer wie­der Anlass zu Beschwer­den. So hat­te ein Com­pu­ter­ver­sand von einem Arns­ber­ger Kun­den, der nach einem hal­ben Jahr ein Gerät mit Män­geln zurück­schi­cken woll­te, das Mit­schi­cken eines Gut­ach­tens eines ver­ei­dig­ten Sach­ver­stän­di­gen ver­langt – natür­lich zu Unrecht. Immer wie­der, so Mar­lies Albus, müs­se sie fest­stel­len, dass Jugend­li­che, die tech­nisch total fit sind, arg­los in Abo­fal­len tap­pen. Hier sei­en die Fäl­le, die bei der Ver­brau­cher­be­ra­tung ankom­men, allen­falls die Spit­ze des Eisbergs.
Enor­me Zuwachs­ra­ten – in Arns­berg im letz­ten Jahr glat­te 100 Pro­zent – gibt es bei Kun­den­an­fra­gen zu Phis­hing-Mails, die Ver­brau­chern im Inter­net Kon­to­num­mer, Pass­wör­ter, TAN-Num­mer und ande­re Geheim­nis­se ent­lo­cken wol­len. Zu die­sem The­ma gibt es bei der Bera­tungs­stel­le einen druck­fri­schen Fly­er, der Tipps gibt, sei­nen Com­pu­ter vor Viren und Tro­ja­nern zu schüt­zen, und auf das Phis­hing-Radar der Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW verweist.
Ger­ne zitiert Mar­lies Albus die Ergeb­nis­se eines Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts, dem­zu­fol­ge 96 Pro­zent der Bevöl­ke­rung die Ver­brau­cher­zen­tra­le ken­nen und über 90 Pro­zent ihre Arbeit als „nütz­lich, glaub­wür­dig und kom­pe­tent“ bewer­ten. das höre man ger­ne, wenn man so erfolg­reich arbeite.

Energieberatung  Sonderaktion „Im Sommer zu heiß“

Ein beson­de­res Seg­ment der Ver­brau­cher­be­ra­tung bedient in Arns­berg schon seit vie­len Jah­ren Ener­gie­be­ra­ter Dr. Johan­nes Spruth an Info­stän­den in Fuß­gän­ger­zo­nen und auf Mes­sen, beim Ener­gie­stamm­tisch, der im Herbst sein 175. Jubi­lä­um fei­ert, oder bei sei­nen jähr­lich rund 100 Haus­be­su­chen. Sei­ne Vor­schlä­ge für Ener­gie­ein­spa­rung und Ener­gie­ef­fi­zi­enz haben nach sei­ner Schät­zung im ver­gan­ge­nen Jahr wie­der Inves­ti­tio­nen von etwa 3 Mil­lio­nen Euro sowie die Ein­spa­rung von 1400 Ton­nen  Koh­len­di­oxid aus­ge­löst. Pas­sen zu den in der kom­men­den Woche erwar­te­ten hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren bie­tet Dr. Spruth in die­sem Som­mer eine Akti­on „Im Som­mer zu heiß“ an. dann will er mit sei­ner Ther­mo­ka­me­ra ins­be­son­de­re in Dach­ge­schoss­woh­nun­gen auf die Jagd nach Schwach­stel­len bei Dach­däm­mung und Son­nen­schutz. gehen.Für 60 Euro gibt es eine andert­halb­stün­di­ge Vor-Ort-Bera­tung mit Sanie­rungs­fahr­plan und bis zu drei Wär­me­bil­dern. Ter­mi­ne machen nur Sinn, wenn es zwei bis drei tage lang min­des­tens 25 Grad warm ist und kön­nen kurz­fris­tig unter Tel. 02932 – 51097–05 oder der Hot­line 51097–03 ver­ein­bart werden.

Neue Telefonnummern

Nicht nur die Ener­gie­be­ra­tung hat mit 02932  51097–05 eine neue Tele­fon­num­mer, auch die Ver­brau­cher­be­ra­tung ist ab sofort über eine neue Tele­fon­an­la­ge unter 02932 51097–01 erreich­bar. Die alten Tele­fon­num­mer sind noch bis August frei­ge­schal­tet, dort gibt es aber nur noch eine Band­an­sa­ge mit der neu­en Nummer.

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