Arnsberg. Einigen ist es vielleicht gar nicht aufgefallen, andere hatten es schon wieder vergessen: Seit rund eineinhalb Jahren ist es abends dunkel geworden um das Schloss und den Schlossberg in Arnsberg. Nach und nach ist die Beleuchtung ausgefallen – Ersatz schwer zu bekommen. Auf Initiative des Arnsberger Heimatbundes (AHB) wurde schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Beleuchtung der historischen Ruine in Angriff genommen. Jetzt hat sich der AHB in Kooperation mit der Stadt Arnsberg sowie weiteren Unterstützern für die Erneuerung der Beleuchtung stark gemacht. Am heutigen Freitagabend, 23. Oktober, gibt es um 20 Uhr den offiziellen Startschuss für das Leuchten-Projekt.
Heute Startschuss für Beleuchtungsprojekt
Konform mit den neuen technischen Möglichkeiten kann die Beleuchtung der Ruine „smart“ eingeschaltet werden – nämlich über Funk, Zeitschaltuhr oder das Signal für die Straßenbeleuchtung. Die heimische Leuchtenfirma TRILUX hat die modernen LED-Leuchten geliefert, mit denen das möglich ist. „Wir haben an den 13 vorhandenen Standorten rund um das Schloss 16 Leuchten neu aufgestellt“, erklärt Daniel Litver, als Elektriker beim Gebäudemanagement der Stadt Arnsberg tätig. Und die neuen Leuchten haben gegenüber der alten und inzwischen komplett ausgefallenen Beleuchtung einen großen Vorteil: Sie sparen Strom. „Der Energieverbrauch wird mit den neuen LED-Leuchten um die Hälfte reduziert“, so Litver.
Energieverbrauch halbiert
Vor elf Jahren war es die Initiative des AHB, die das Schloss in Arnsberg zum Leuchten brachte. Jetzt konnte mit den Ehrenamtlichen und im Gespräch mit der Fa. TRILUX eine gute Lösung gefunden werden, die zur Vorstellung bei der Presse schon einmal eingeschaltet wurde. Genau hatte man zuvor überlegt, in welcher Lichtfarbe das Arnsberger Schloss künftig erstrahlen soll und einen Prototyp der Leuchte am Haupteingang zur Ruine aufgestellt. Der steht noch immer, und weitere 15 Leuchten sind seinem Beispiel gefolgt.
Erhard Schulte vom AHB kann sich noch genau an die Historie erinnern. „Zunächst gab es 1998 den Rundweg um die Schlossruine“, so Schulte, 2002 habe man sich dann der Frage der möglichen Beleuchtung gewidmet. Aus eigenen Mitteln habe der AHB 10.000 Euro aufgebracht, um die erste Beleuchtung des Schlosses zu finanzieren, die 2007 in Betrieb gehen konnte. „Für und war und ist es wichtig, dass die Gemäuer nur punktuell beleuchtet werden“, so Schulte weiter. Dem ist man auch mit der neuen Beleuchtung der Ruine gefolgt.
Punktuell beleuchtet
Dass es ab dem heutigen Freitag auch im Dunkeln auf dem Schlossberg etwas zu sehen gibt, verdanken die Bürger der Stadt ihrer Stadt: Für die Maßnahmen von AHB und der Fa. TRILUX stellt die Stadt Arnsberg ein Budget von 15.000 Euro bereit. „Der Einsatz vieler hat hier zu dem entsprechenden Erfolg geführt“, freute sich bei der Vorstellung der Beleuchtung auch der Arnsberger Bürgermeister Ralf Paul Bittner, der sich selber ein Bild vor Ort machte. Schließich haben sich auch andere Firmen in das erhellende Projekt der Altstadt eingebracht: die Fa. Frohwein hat die Installation übernommen, die Fa. Rubart die Arbeiten zur Aufstellung der leuchten. „Viele und vor allem die Stadt hat ein Interesse daran, das Schloss entsprechende in Szene zu setzen“, so Bittner.
Schloss in Szene setzen
Nun hoffen alle Beteiligten, dass die neuen Leuchten länger Bestand haben. Zahlreiche Leuchten an der Ruine sind nicht zufällig kaputt gegangen, sondern wurden mutwillig zerstört. Jetzt werden die neuen Leuchten durch eine Gitter-Komplett-Käfig etwas besser geschützt. Für den Betrieb der Beleuchtung gibt es auch einen vereinbarten Zeitrahmen: Die Beleuchtung wird mit Beginn der Dämmerung eingeschaltet und werktags zwischen 23 und 5 Uhr wieder ausgeschaltet. Am Wochenende leuchtet das Schloss sogar bis 24 Uhr und wird dann bis fünf Uhr ausgeschaltet. Zur Zeitumstellung an diesem Wochenende dürften die Arnsberg sogar noch eine Stunde Zuschlag bekommen – hoffentlich spielt auch das Wetter mit.
(Text und Fotos: Frank Albrecht)