Der größte Schadensfall ereignete sich 1988, bei dem rund 25.000 Kubikmeter abrutschten. Eine Belastung der Ruhr konnte seinerzeit noch verhindert werden. Nach diesem Abrutschen wurden bereits weitere Sicherungsmaßnahmen, wie die Errichtung eines Fangdamms und eine regelmäßige Überprüfung der Standsicherheit umgesetzt. Bisher hatten Gutachten stets ergeben, dass die Standsicherheit gegeben sei. Untersuchungen der Bezirksregierung Arnsberg aus 2015 und des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen aus 2016 kamen hingegen zu dem Schluss, dass die Standortsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Im März waren die Wanderwege gesperrt worden. Das Umweltministerium leitete in Übereinstimmung mit den beteiligten Behörden das Verfahren zum Rückbau ein.
Mehrere Jahre und zweistelliger Millionenbetrag
Der Staatssekretär hat weitere konkrete maßnahmen angekündigt:
- Rückbau
Der Rückbau wird durch den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen als Eigentümerin des Geländes in Auftrag gegeben. Der Rückbau der Alt-Ablagerung wird mehrere Jahre dauern und die Kosten werden im zweistelligen Millionenbereich liegen. Die damals für die Errichtung dieser in jeder Hinsicht technisch unzulänglichen Lagerstätte verantwortlichen Personen, Firmen und Institutionen sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht mehr haftbar zu machen. Mögliche Regressansprüche werden aber unabhängig davon noch einmal geprüft. - Betretungsverbot
Das Betretungsverbot für das Areal der Alt-Ablagerung Lattenberg wird ausgeweitet. - Frühwarnsystem
Schon in den letzten Jahren wurden die Wasserstandslinien in regelmäßigen Abständen untersucht. Diese Prüffrequenz wird nun noch einmal erhöht und darauf aufbauend ein Frühwarnsystem installiert, um bei akuter Gefahrenlage die Bewohnerinnen und Bewohner der im Abflussbereich liegenden Bebauung informieren zu können. - Abpumpen
Um die Wassermassen in der Altablagerung zu reduzieren wird geprüft, ob Anlagen installiert werden sollen, die das Abpumpen ermöglichen, um das Erreichen kritischer Wasserstände zu vermeiden. - Sicherungsmaßnahmen Darüber hinaus werden derzeit weitere Maßnahmen geprüft, etwa der Schutz von Gebäuden und Menschen durch die Einrichtung einer Prallwand. Ein Gutachten zu möglichen weiteren Sicherungsmaßnahmen wird in den nächsten Wochen erwartet.
„Der Landtag wurde heute durch einen Bericht des Umweltministeriums über die eingeleiteten Maßnahmen informiert. Über den weiteren Fortgang werden die zuständigen Behörden die Öffentlichkeit informieren“, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums.