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Überraschend: Tim Hoffmann tritt vom Vorstand der Stadtmarketing Sundern zurück

Sun­dern. Über­ra­schend hat Tim Hoff­mann am heu­ti­gen Nach­mit­tag sei­nen Rück­tritt als Vor­stand der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern bekannt gege­ben. In sei­ner per­sön­li­chen Erklä­rung für die­sen Schritt rügt er einen Still­stand in den Bemü­hun­gen für ein ein­heit­li­ches Stadt­mar­ke­ting, für das v.a. eine dau­er­haft gesi­cher­te Finan­zie­rung und ein trag­fä­hi­ges Gesell­schafts­kon­strukt nötig sei­en. Tim Hoff­mann schreibt dazu:

Tim Hoff­mann (Foto: CDU)

Per­sön­li­che Erklä­rung: Rück­tritt als Vor­stand der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG

Ich habe dem Auf­sichts­rat am 21. April 2020 mit­ge­teilt, dass ich vom Amt des Vor­stands der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG zum 30. April 2020 zurück­tre­te. Damit ist aktu­ell noch Sieg­fried Huff als allei­ni­ger Vor­stand tätig.

Im Sep­tem­ber 2018 bin als Vor­stand ange­tre­ten, um etwas für unse­re Stadt zu bewe­gen und um mich mit mei­ner Erfah­rung im Bereich Social Media Mar­ke­ting und Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­zu­brin­gen. Zudem wur­de mein Wunsch, einen Bei­trag zu Tou­ris­mus und Ein­zel­han­del zu leis­ten, von der Absicht beglei­tet, end­lich eine siche­re städ­ti­sche Finan­zie­rung der Genos­sen­schaft zu errei­chen. Durch die unhalt­ba­ren Zustän­de, die auf­grund der Untä­tig­keit des Bür­ger­meis­ters in 2018 ent­stan­den sind, hat­ten bereits mei­ne Amts­vor­gän­ger Chris­ti­an Wil­le­ke und Maria Hege­mann ihr vor­zei­ti­ges Aus­schei­den bekannt­ge­ge­ben (https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de/vertrauen-zur-politik-verloren-stadtmarketing-vorstand-zurueckgetreten/)

Lei­der hat sich bis heu­te auch trotz unend­lich vie­ler Gesprä­che, run­der Tische und sons­ti­ger kon­spi­ra­ti­ver Tref­fen kei­ne wirk­li­che Situa­ti­ons­ver­bes­se­rung erge­ben, wenn­gleich auch die Mit­tel nach lang­at­mi­gen Hin und Her für die­ses Jahr nun end­lich bereit­ste­hen. Das Ziel war damals wie heu­te ganz klar: Der Rat woll­te bis Ende 2019 ein trag­fä­hi­ges Gesell­schafts­kon­strukt beschlie­ßen, das eine pro­blem­lo­se Bezu­schus­sung sei­tens der Stadt Sun­dern unter Wah­rung aller Auf­la­gen nach EU-Bei­hil­fe­recht mög­lich machen soll­te. Meh­re­re Tref­fen von Ver­tre­tern aller Frak­ti­on (Len­kungs­kreis) Ende 2018 / Anfang 2019 hat­ten exakt die­sen Weg als Ergebnis.

Nun ist es bereits Mai 2020 und die gro­ße Wirt­schafts­be­ra­tungs­kanz­lei, die den Auf­trag zur Orga­ni­sa­ti­ons­un­ter­su­chung erhal­ten hat, hat bis­her noch nicht ein­mal mit der Füh­rung der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG gespro­chen. Daher hal­te ich es auch für sehr unwahr­schein­lich, dass hier zeit­nah Ergeb­nis­se sicht­bar wer­den und der Rat über­haupt noch in die­sem Jahr über eine neue Orga­ni­sa­ti­on ent­schei­den kann. Ich gehe sogar eher davon aus, dass wir im kom­men­den Jahr zum vier­ten Mal über die Pro­ble­me bei der Bezu­schus­sung der jet­zi­gen Stadt­mar­ke­ting Genos­sen­schaft im Rat dis­ku­tie­ren könn­ten. Lei­der – und man muss es so sagen – weil die Ver­wal­tungs­füh­rung (die ja jetzt aus bekann­ten Grün­den nur noch aus einer Per­son und damit nur noch dem Bür­ger­meis­ter besteht) ein­fach sol­che wich­ti­gen Din­ge nicht vom Tisch bekommt.

Anfangs ließ mich noch hof­fen, dass Bür­ger­meis­ter Bro­del als dama­li­ger Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der selbst mit im Boot saß und er somit ein eige­nes Inter­es­se am Fort­be­stand der Genos­sen­schaft hat­te. Die­ses Man­dat leg­te er dann aller­dings kur­ze Zeit spä­ter mit dem Ver­weis auf eine mög­li­che Befan­gen­heit im Rat nie­der. Was im Umkehr­schluss bedeu­ten wür­de, dass man das zwan­zig Jah­re falsch gemacht hätte.

An die­ser Stel­le möch­te ich mich auch des­halb noch ein­mal aus­drück­lich bei der Käm­me­rin Ursu­la Schnel­le bedan­ken, die mich zuletzt in der Lösungs­fin­dung (Betrau­ungs­akt und Tren­nungs­rech­nung) für die Bezu­schus­sung im Jahr 2020 unter­stützt hat, wäh­rend eini­ge Ver­su­che, die Sache mit dem Bür­ger­meis­ter zu lösen, lei­der nicht erfolg­reich waren. Das macht mich froh, weil damit zwei her­vor­ra­gen­de Arbeits­kräf­te wie­der opti­mis­tisch in die Zukunft bli­cken dür­fen. Die Genos­sen­schaft steht nun – zumin­dest für das Jahr 2020 – auf siche­ren Füßen.

Das Arbeits­vo­lu­men aller­dings, das die ehe­ma­li­ge Geschäfts­lei­te­rin Julia Koger nach ihrem Weg­gang hin­ter­lässt, ist für einen ehren­amt­li­chen Vor­stand nicht zu stem­men. Nach eini­gen gelun­ge­nen Pro­jek­ten und Ver­an­stal­tun­gen (Stadt­fest, Street­food, Flo­bee, Däm­mer­schop­pen, u.v.m.) wäre es an der Zeit nun die vol­le Kraft in die Neu­aus­rich­tung eines leis­tungs­fä­hi­gen Stadt­mar­ke­tings zu set­zen. Hier­über und zu ande­ren The­men gab und gibt es für mich als Vor­stand lei­der zu vie­le Unstim­mig­kei­ten mit dem Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­den Anto­ni­us Becker und auch aus mei­ner Sicht kei­ne kla­re Rol­len­ver­tei­lung nach dem Genos­sen­schafts­prin­zip: der Vor­stand führt und der Auf­sichts­rat kon­trol­liert die Geschäf­te. Das ist nun aber Ver­gan­gen­heit und ich bin opti­mis­tisch, dass der Auf­sichts­rat zeit­nah eine homo­ge­ne­re Beset­zung für die Füh­rung der Genos­sen­schaft fin­den wird.

Nun ist es aber in der für vie­le Men­schen, die im Bereich Tou­ris­mus oder Han­del tätig sind, schwie­ri­gen Zeit von immenser Bedeu­tung, dass sie die best­mög­li­che Unter­stüt­zung von allen Sei­ten bekom­men. Und dass die­se beson­ders auch auf ein geein­tes Stadt­mar­ke­ting zurück­grei­fen kön­nen, das ihnen mit Rat und Tat zur Sei­te steht. Daher appel­lie­re ich an die Mit­glie­der der Genos­sen­schaft, sich selbst wie­der dort einzubringen.

Mei­ne Arbeit mit dem haupt­amt­li­chen Team hat mir immer sehr viel Spass gemacht. Nun ist aller­dings die Zeit für Ver­än­de­run­gen gekom­men. Ich wer­de mich wei­ter im Rat der Stadt Sun­dern dafür ein­brin­gen, dass wir eine Orga­ni­sa­ti­ons­form fin­den, die nicht der genann­ten Zuschuss­pro­ble­ma­tik unter­liegt. Den Kol­le­gin­nen in der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG wün­sche ich dabei alles erdenk­lich Gute und ich bin sicher, dass sie auch wei­ter­hin so eine her­aus­ra­gen­de Arbeit für die Stadt leis­ten wer­den. Das dann hof­fent­lich bald auch ohne stän­di­ge Sorgen!“

 

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