Arnsberg/Hachen. Mit der Verurteilung eines 47-jährigen Angeklagten zu sieben Jahren und drei Monaten Haft hat das Landgericht Arnsberg jetzt einen Schlußstrich unter eine spektakuläre Geschichte gezogen, die vor nunmehr siebeneinhalb Jahren im Hochwassersommer 2007 in Hachen aufflog. Damals staunten Feuerwehrleute nicht schlecht, als sie in einer Halle der ehemaligen Röhrtaler Kettenfabrik, die sie wegen der drohenden Überflutung gewaltsam öffneten, eine hochprofessionelle Marihuanaplantage vorfanden.
„Tragende Rolle“ in der Bande
Nach dem Fund im Sauerland wurden damals noch zahlreiche weitere Produktionsstätten im Großraum Frankfurt entdeckt. Zahlreiche Bandenmitglieder wurden dingfest gemacht und in mehreren Prozessen in Arnsberg zu meist hohen Haftstrafen verurteilt. Der jetzt verurteilte Mann konnte damals in seine kroatische Heimat abtauchen und wurde erst im letzten Jahr dingfest gemacht. Nach Überzeugung des Gerichts war er nicht nur Mitglied der achtköpfigen Bande, die in Fabrikhallen Cannabis in großem Stil anbaute, sondern hatte sogar eine „tragende Rolle“ zu. So soll er die Setzlinge für alle Plantagen angezogen haben. Insgesamt, so die Feststellung des Arnsberger Landgerichts, seien in den Hallen etwa 1,7 Tonnen Marihuana produziert worden. Der Verkauf an Dealer soll mehr als vier Millionen Euro eingebracht haben.