Arnsberg. Ein Schulversuch mit gutem Erfolg: 21 Schülerinnen und Schüler haben am Berufskolleg am Eichholz jetzt ihr Abitur mit dem beruflichen Schwerpunkt Gesundheit erworben. Ministerin Sylvia Löhrmann beglückwünschte die ersten Absolventen des neuen Bildungsganges persönlich und überreichte anschließend auch den Abiturientinnen und Abiturienten, die am Berufskolleg des Hochsauerlandkreises den Schwerpunkt Erziehung und Soziales gewählt hatten, ihr Zeugnis.
Ministerin überreicht 41 Abiturienten des BKaE Zeugnisse
Auch für die Ministerin ist diese Abschlussfeier etwas Besonderes: Das Überreichen der Zeugnisse für das Gesundheitsabitur werde ihr genauso in Erinnerung bleiben, wie die Teilnahme an der Abschlussfeier eines Gymnasiums, das bereits vor Einführung des G8 den verkürzten Abschluss an der eigenen Schule auf den Weg gebracht hat, oder die Teilnahme an der Abifeier eines Gymnasiums, an dem eine hörbeeinträchtigte Schülerin durch die inklusive Beschulung erfolgreich ihr Abitur erlangen konnte. „All das sind Beispiele, die zeigen, dass es sich lohnt, Bildung breiter aufzustellen, als wir das bisher vielleicht gemacht haben“, so Löhrmann.
Der neue Abschluss des Gesundheitsabiturs sei vor allem in ländlichen Regionen wie dem Hochsauerlandkreis sehr bedeutsam, weil er dafür sorge, dass junge Menschen eher in der Region bleiben. „Fast acht Jahre Vorbereitung waren nötig, bis Frau Löhrmann und das Schulministerium 2013 den Startschuss gaben“, sagt Schulleiter Werner Roland. Bis dahin konnten Schüler, die am Eichholz ihr Abi machen und in ein Medizinstudium gehen wollten, im erziehungswissenschaftlichen Bildungsgang zumindest schon den Leistungskurs Biologie belegen. „Nun können wir als zweiten Leistungskurs das Fach Gesundheit anbieten“, so Roland. Das Gesundheits-Abi gibt es im Hochsauerlandkreis nur am Berufskolleg am Eichholz.
„Enorm wichtig für das Sauerland“
„Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, bringen jetzt schon berufsbezogenes Wissen in Ihre weitere Ausbildung mit ein“, so Löhrmann. Das sei ein nicht zu unterschätzender Vorteil, der später wichtige Türen für einen wichtigen Schlüsselbereich unserer Gesellschaft öffne, was auch für all diejenigen gelte, die nicht den Schwerpunkt Gesundheit, sondern Erziehung und Soziales gewählt hätten. „Ihre Schule macht deutlich, welch wichtigen Part Berufskollegs haben“, so Löhrmann weiter, diese Bildungseinrichtungen ermöglichen vielen jungen Menschen, sich schon früh beruflich zu orientieren. Das ist beispielsweise für das Sauerland von enormer Wichtigkeit, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Hierzu zähle auch das Stipendium des HSK für Studierende der Medizin, die sich im Gegenzug verpflichten, nach ihrer Ausbildung vier Jahre in der Region als Arzt zu arbeiten. Der vom Berufskolleg am Eichholz mitinitiierte Bildungsgang wurde in den ersten drei Jahren des Schulversuchs sehr gut angenommen. Landesweit haben sich schon 2200 Schülerinnen und Schüler für das Gesundheitsabitur entschieden. Löhrmann wertet dies als gutes Zeichen und einen vollen Erfolg.
„Glückwunsch zu den Leistungen“
Parallel zu unserer Verabschiedung wurden etwa 200 Meter weiter in der Festhalle der Arnsberger Bürgerschützen die besten Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs der Stadt Arnsberg durch die Friedrich und Charlotte Merz Stiftung geehrt. Für die drei besten Schülerinnen des beruflichen Gymnasiums (Notendurchschnitt 1,3) Steffi Müller, Anna Melcher und Janine Kunzelmann übernahm die Ministerin ebenfalls die Preisübergabe. Dabei betonte sie, dass es wichtig sei, nicht immer nur auf die Besten zu schauen: „Gerade am Berufskolleg gibt es viele Schülerinnen und Schüler, denen die Schulausbildung nicht leicht gefallen ist und die zuhause wenig Unterstützung erfahren haben. Die haben mit Sicherheit nicht weniger Leistung gezeigt.“ So beglückwünschte Löhrmann alle Abiturientinnen und Abiturienten zu ihren Leistungen. Denn das Abiturzeugnis sei eine wichtige Eintrittskarte für den weiteren Weg zu einer guten und hochwertigen Berufsausbildung.
- Das Abitur mit dem Schwerpunkt Erziehung und Soziales haben erreicht: Laura Bühner, Amar El-Haddad, Wiebke Fabry, Duygu Gezer, Nico Hartlich, Maike Hollmann, Nina Kleine, Lena Kollmer-Heidkamp, Darlien Lange, Anna Melcher, Theresa Münstermann, Maximilian Osterholz, Helena Pott, Delia Prezzavento, Mirjam Reuther, Patricia Rodrigues da Silva, Eileen Rumpel, Erik Schumacher, Olesia Strucaev, Tobias Teckhaus
- Das Abitur mit dem Schwerpunkt Gesundheit haben erreicht: Pia Baumeister, Johanna Berg, Victoria Bub, Vanessa Fengler, Victoria Geller, Marie Luisa Grabietz, Alica Hanfland, Kilian Kaminski, Katharina Kasanzew, Janine Kunzelmann, Steffi Müller, Winnie Quandt, Nadja Rempel, Manuela Schmidt, Jasmin Schmitz, Tatjana Schneidmüller, Isabella Tampe, Stephan Teskera, Wasiliki Thomaoglou, Tim Westerhoff, Chiara Wuchterl