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Trailrun: 24-stündiges Lauf-Event kommt nach Arnsberg

Die Trailrunner kommen nach Arnsberg. (Foto: TrailDorado)
Die Trail­run­ner kom­men nach Arns­berg. (Foto: TrailDorado)

Arns­berg. Vom 10. bis 11. Okto­ber erwar­tet Arns­berg die 3. Auf­la­ge des Events „TrailDo­ra­do – Die legen­dä­re 24-Stun­den- Trail­run­ning Par­ty“. Im Rah­men die­ses beson­de­ren Sport­wo­chen­en­des fin­den die Deut­sche Meis­ter­schaft im 24-Stun­den-Trail­run­ning, zahl­rei­che Vor­trä­ge und Pra­xis­work­shops sowie ein Film­fes­ti­val statt. Zu Gast wer­den ein amtie­ren­der Welt­meis­ter und ein Welt­re­kord­hal­ter sein. Will­kom­men sind sowohl ambi­tio­nier­te Läu­fer als auch Lauf­ein­stei­ger und Wan­de­rer. Das wich­tigs­te Ziel des Wochen­en­des ist es, den Spaß am Sport zu zele­brie­ren und den inten­si­ven Aus­tausch der Teil­neh­mer unter­ein­an­der zu fördern.

24 Stunden laufen, wandern, motivieren, inspirieren

Auch nachts wird gelaufen. (Foto: TrilDorado)
Auch nachts wird gelau­fen. (Foto: TrailDorado)

„24 Stun­den am Stück lau­fen? Das ist doch Wahn­sinn, das kann ich nicht“, den­ken sich vie­le Men­schen immer wie­der, wenn sie zum ers­ten Mal von TrailDo­ra­do hören. Doch Miche­le Ufer, Sport- und Manage­ment­psy­cho­lo­ge sowie Orga­ni­sa­tor des Events, weist dann immer wie­der dar­auf hin, dass es gar nicht dar­um gehe, die gan­ze Zeit am Stück zu lau­fen. Das machen eh nur die erfah­re­nen Läu­fer, die auch um die vor­de­ren Plät­ze kämp­fen. Ufer erläu­tert: „Bei uns ist wirk­lich jeder will­kom­men, egal ob alter Hase, Ein­stei­ger oder Wan­de­rer. Am SGV-Jugend­hof rich­ten wir eine Art Base­camp mit üppig aus­ge­stat­te­tem Ver­pfle­gungs­stand für die Sport­ler, Sitz­mög­lich­kei­ten, Live-Musik und Lager­feu­er ein. Von dort führt ein vier Kilo­me­ter lan­ger, gut mar­kier­ter Rund­kurs durch den Wald. Jeder kann im Zeit­fens­ter von 24 Stun­den den Rund­kurs so oft lau­fen oder wan­dern bzw. so vie­le Pau­sen machen, wie er will. Man kann also alle vier Kilo­me­ter ent­spannt an unse­rem Base­camp ver­wei­len. Die Run­den wer­den gezählt, aber es gibt kei­ner­lei Leis­tungs­zwang. Bei uns geht alles sehr locker zu.“

80-Jähriger will 80 Kilometer schaffen

DruckZum ers­ten Mal wird die­ses Jahr gleich­zei­tig die ers­te Deut­sche Meis­ter­schaft im 24-Stun­den-Trail­run­ning aus­ge­rich­tet. Nicht nur bei den leis­tungs­ori­en­tier­ten Sport­lern sorgt das für einen zusätz­li­chen Moti­va­ti­ons­schub. Auch die Frei­zeit­läu­fer freu­en sich dar­auf, bei einer Deut­schen Meis­ter­schaft an den Start gehen zu kön­nen und die eine oder ande­re Run­de mit den Cracks gemein­sam zu lau­fen. Zum Bei­spiel mit Horst Preis­ler. Der ehe­ma­li­ge Welt­re­kord­hal­ter im Sam­meln von (Ultra-)Marathons hat in über 70 Län­dern auf allen Kon­ti­nen­ten knapp 2000 Läu­fe absol­viert und sich zu sei­nem 80. Geburts­tag einen Start­platz bei TrailDo­ra­do gewünscht. Sein Ziel: er möch­te 80 Kilo­me­ter schaf­fen. Die jün­ge­ren Spit­zen­läu­fer wer­den womög­lich rund 160 bis 170 Kilo­me­ter absol­vie­ren, aber so genau weiß das noch nie­mand, weil der Lauf erst­mals in Arns­berg aus­ge­rich­tet wird. Der deutsch­land­weit ers­te und bis­her ein­zi­ge 24-Stun­den-Traillauf ist aber nur ein Pro­gramm­punkt des Wochenendes.

SGV-Jugendhof dient als Basecamp

Par­al­lel zum Lauf wer­den inspi­rie­ren­de (Film-) Vor­trä­ge und Pra­xis-Work­shops zu rund 20 The­men ange­bo­ten. Das Beson­de­re: Alle Refe­ren­ten sind selbst akti­ve Läu­fer. Sie berich­ten von ihren Erleb­nis­sen bei welt­wei­ten Lau­fe­vents und geben wert­vol­les Pra­xis­wis­sen wei­ter, z.B. über Trai­nings­steue­rung, das Zusam­men­spiel von Fuß und Hal­tung, Fas­zi­en­trai­ning, Ernäh­rung und men­ta­le Aspek­te. Ein High­light wird dabei der Vor­trag „Mein Weg zum Welt­meis­ter“ des amtie­ren­den Welt- und Euro­pa­meis­ters im 24-Stun­den­lauf, Flo­ri­an Reus, sein. Am Sams­tag wird ab 20.30 Uhr die Welt­tour­nee des Trails in Moti­on Film­fes­ti­val prä­sen­tiert. Im Rah­men des ca. 2,5‑stündigen Pro­gramms wer­den eini­ge der bes­ten Trail­run­ning-Fil­me gezeigt. In die­sem Jahr haben die Orga­ni­sa­to­ren auch eine Flücht­lings­staf­fel und ihre Betreu­er zur Teil­nah­me ein­ge­la­den. Womög­lich berich­ten sie aus ers­ter Hand über ihre Beweg­grün­de und beschwer­li­che Rei­se nach Deutschland.

Veranstaltung könnte langfristig in Arnsberg bleiben

Organisator Michele-Peter Ufer. (Foto: TrailDorado)
Orga­ni­sa­tor Miche­le-Peter Ufer. (Foto: TrailDorado)

Die Kom­bi­na­ti­on aus 24-Stun­den-Lauf, Vor­trä­gen, Work­shops, Fil­men und guter Stim­mung am Base­camp kommt gut an. Auch die mitt­ler­wei­le drit­te Auf­la­ge die­ses außer­ge­wöhn­li­chen Sport­wo­chen­en­des zieht Teil­neh­mer aus der gan­zen Repu­blik und dem benach­bar­ten Aus­land an und ist so gut wie aus­ver­kauft. Und dabei sah es Ende Juli gar nicht gut aus. Das Event stand vor dem Aus. Der Grund: die bereits im Dezem­ber des Vor­jah­res ange­mie­te­te Jugend­her­ber­ge am Glör­see bei Bre­cker­feld hat den Ver­trag kurz­fris­tig und ohne Vor­war­nung stor­niert, um die Räum­lich­kei­ten statt­des­sen für meh­re­re Mona­te an das Land NRW zu ver­mie­ten. „Das war ein her­ber Schock für uns. Uns wur­de vom Her­bergs­ver­band zwar Unter­stüt­zung bei der Suche nach einer Alter­na­ti­ve zuge­sagt. Dar­auf war­ten wir aller­dings noch heu­te. Da kam bis auf das lächer­li­che Ange­bot, uns einen 150 Euro-Gut­schein für eine zukünf­ti­ge Buchung zur Ver­fü­gung zu stel­len, rein gar nichts,“ ärgert sich Ufer. Umso glück­li­cher war er, dass er nach inten­si­ven Recher­chen und Gelän­de­be­sich­ti­gun­gen mit dem SGV-Jugend­hof ins Gespräch kam und sehr schnell eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung zur Durch­füh­rung der drit­ten Auf­la­ge von TrailDo­ra­do getrof­fen wur­de. „Die bis­he­ri­ge Zusam­men­ar­beit mit dem Jugend­hof ist klas­se. Wenn unse­re Teil­neh­mer vom Haus und der Lauf­stre­cke nun eben­so begeis­tert sind wie wir, und sich die Zusam­men­ar­beit mit den ört­li­chen Behör­den unpro­ble­ma­tisch gestal­tet, dann wür­den wir TrailDo­ra­do gern lang­fris­tig in Arns­berg durch­füh­ren“, sagt Ufer.

Teilnehmerfeld bewusst begrenzt

Wäh­rend vie­le Lau­fe­vents mit dem Errei­chen hoher Teil­neh­mer­zah­len koket­tie­ren, geht TrailDo­ra­do einen ande­ren Weg. Das Teil­neh­mer­feld ist ganz bewusst auf ein über­schau­ba­res Feld limi­tiert. „Wäh­rend man bei den gro­ßen Läu­fen ten­den­zi­ell vor allem mit dem eige­nen Freun­des­kreis kom­mu­ni­ziert, ist bei uns auf­grund des fami­liä­ren Cha­rak­ters die Hemm­schwel­le zum Aus­tausch mit ande­ren eher gering. Man kommt schnell mit bis dato unbe­kann­ten Men­schen in Kon­takt. So ent­ste­hen inten­si­ve Gesprä­che, neue Lauf­part­ner­schaf­ten, Trai­nings­ge­mein­schaf­ten oder gar Freund­schaf­ten. Und das macht unser Wochen­en­de für vie­le so wert­voll und ein­zig­ar­tig“, schwärmt Ufer mit einem Fun­keln in den Augen.

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