Arnsberg. Das Thema Wohnmobilstellplätze im Stadtgebiet stand zwar nicht auf der Tagesordnung der ersten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Touristik nach der Kommunalwahl, wurde dort aber am Montag abend aber über eine Anfrage äußerst kritisch diskutiert.
„Zeit der Kerzen ist vorbei!“
Hubertus Mantoan aus Müschede berichtete über eine an ihn herangetragene sehr negative Beurteilung des erst vor einigen Monaten eingerichteten Stellplatzes auf dem Parkplatz Große Wiese in Hüsten. Bemängelt worden seien von den Nutzern vor allem die fehlenden Anschlüsse für Strom und Entsorgung. „Die Zeiten, wo man abends rund um die Kerze sitzt, sind vorbei,“ sagte das CDU-Ratsmitglied. „Und auch das Angebot, zum Duschen morgens ins Nass zu gehen, ist nicht jedermanns Sache.“ „Eine Katastrophe, dann besser gar keinen Platz als so einen Platz! Wer da einmal gestanden hat, kommt nie wieder!“ schlug sein Müscheder Ratskollege Gerd Stüttgen (SPD) noch schärfere Töne an.
„Best-Ager“ nicht vergraulen
Die Politiker waren sich einig, dass man mehr tun müsse, um die Wohnmobiltouristen ein, zwei Tage in der Stadt zu halten. Denn häufig seien das „Best-Ager“ der Generation 60plus, die auch Geld in die Stadt bringen und die man nicht vergraulen dürfe. „Ein Thema, das uns schon seit fünf Jahren beschäftigt,“ sagte ein Ausschussmitglied. „Nein, seit 15 Jahren,“ ergänzte ein anderer Politiker. Offenbar wird noch ein wenig Zeit hinzu kommen.
4 Antworten
Durch private Initiative ist in Hüsten sicherlich noch nicht der optimale Wohnmobilstellplatz entstanden. Aber es ist ja schon erstaunlich wenn seit 1996 in Hüsten an der Erstellung eines Wohnmobilstellplatzes gearbeitet wir, aber immer, insbesondere von Seiten der WFA, nur Probleme gesehen werden !
Auch die Initiative der Stadtwerke Arnsberg im Frühjahr 2014 wurde leider sowohl von der Geschäftsführung des NASS, wie auch der WFA nicht unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem VGH e.V. in Hüsten und der CDU Hüsten ist jetzt ein Stellplatz entstanden der überhaupt mal die Möglichkeit bietet Arnsberg mit einem Wohnmobil an zu fahren. Nicht jetzt meckern !!! Es war 18 Jahre lang Zeit in den verschiedenen politischen Gremien unser Engagement für einen richtigen Wohnmobilstellplatz zu unterstützen.
Bevor jemand den Artikel oder dessen Überschrift fehlinterpretiert zur Klarstellung:
Ich bin ganz klar für Wohnmobilstellplätze und sehe darin sogar einen Markt für kurzzeitig „Wohnstatt“-Suchende. Und der Platz in Hüsten, in unmittelbarer Nähe zum NASS, zum Solepark, zum Ruhrtalradweg und zum Hüstener Zentrum ist nahezu ideal.
Was ich kritisiere ist die Aussattung unserer Stellplätze. Diese könnten zweifelsohne attraktiver und kundenfreundlicher gestaltet werden.
Ich unterstütze ausdrücklich die seit Mitte der 90er Jahre andauernden Bestrebungen der CDU in Hüsten für die Wohnmobilstellplätze. Die Umsetzung wäre ein weiterer Mosaikstein das Umfeld in Hüsten zu optimieren.
Lieber Herr Schulte, SPD und CDU haben über ganz viele Jahre versucht im Stadtgebiet einen Wohnmobilstellplatz einzurichten. Der erste Antrag der SPD dazu ist sicher schon rd. 15 Jahre alt. Der Standort am NASS ist grds. gut. Aber die sensible und i.d.R. an einen bestimmten Komfort gewöhnte Klientel der Wohnmobilisten stößt der vorhandene Platz eher ab. Es fehlt ein Stromanschluss und die Möglichkeit der Entsorgung. Beides ist ein Muss für eine solche Einrichtung. Und das spricht sich in Fachkreisen schnell rum und schadet dem Standort Arnsberg möglicherweise eher, als es nützt. Unsere Gäste sollten zu recht einen angemessenen Standard erwarten dürfen.
Ich verstehe die Diskussion nicht. Die Wohnmobilstellplätze sind doch Stellplätze und keine Campingplätze. Sie sind kostenfrei und bieten naturgemäß keinen Service. Wer Service haben möchte, der muss eben nach Campingplätzen Ausschau halten; zumal die Stellplätze ja auch nur für einen Kurzaufenthalt gedacht sind.
Im übrigen haben die sog. best ager genug Geld, um sich einen Campingplatz zu leisten. Für ein Sponsoring dieser Klientel über die bisherigen Stellplätze sehe ich keinen Grund; zumal durchaus nicht sicher ist, dass sie hier Geld in Arnsberg nach der Übernachtung tatsächlich ausgeben.
Wenn es sinnvoll sein sollte, die Reisemobiler und Caravaner stärker in den Tourismus einzubinden, dann sollte die Stadt Arnsberg eher über die Einführung eines kleinen städtischen Camping-Platzes nachdenken. Sie sollte aber selbst nicht als Betreiber auftreten, das können private Investoren besser. Sollte sich kein Investor finden, dann ist dies ein Indikator dafür, dass der Bedarf eher fraglich ist und das Thema überschätzt wird.