Hüsten. Rund 23.000 Haushalte und 2300 Gewerbebetriebe im Vorwahlbereich 02932 (Neheim-Hüsten) können in Kürze mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde im Internet surfen. Ab 11. Mai schaltet die Deutsche Telekom dort das neue schnelle Internet frei. „Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig funktionieren,“ sagt Ralf Engstfeld, kommunaler Ansprechpartner für den Breitband-Ausbau der Deutschen Telekom.
Ausbau im Stadtteil Arnsberg folgt
„Wir freuen uns, dass die Telekom den Breitbandausbau in unserer Stadt ein großes Stück vorwärts gebracht hat,“ sagte Bürgermeister Hans-Josef Vogel bei einem Ortstermin an einem der aufgerüsteten Verteilerkästen vor der Christuskirche an der Hüstener Bahnhofstraße. „Die Stadtteile Neheim und Hüsten mit ihren wichtigen Gewerbegebieten haben jetzt eine Auffahrt auf die Datenautobahn. Mehr noch, mit Neheim und Hüsten gehört die Stadt Arnsberg jetzt zu den schnellsten Internet-Städten Deutschlands“, sagte Vogel, und kündigte an, dass der Ausbau nun im Stadtteil Arnsberg fortgesetzt werde. „Unsere Stadt wird damit als Wohn- und Arbeitsort noch attraktiver,“ sagte Vogel und dankte der Telekom für die gute Zusammenarbeit.
Siebenstellige Summe investiert
Eine moderne digitale Infrastruktur sei ein Standortvorteil – für die gesamte Stadt, aber auch für jede einzelne Immobilie, sagte Engstfeld. Für diesen Standortvorteil hat die Telekom in den letzten sechs Monaten 94 „graue Kästen“ umgerüstet, 45 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und dabei auf zwölf Kilometer Länge Tiefbauarbeiten durchgeführt. Über die Investitionssumme schweigt die Telekom wie üblich, doch eine Summe im siebenstelligen Bereich hat sie auf Nachfrage bestätigt. Gebaut wurden neue Glasfaser-Verbindungen zwischen den beiden Vermittlungsstationen an der Post in Neheim und an der Hüttenstraße in Hüsten und den vergrößerten Verteilerkästen. Die neue Vectoring-Technik wirkt auf die alten Kupferkabel, die auch weiterhin von den Verteilerkästen in die Häuser führen, „wie ein doppelter Espresso“, so die Telekom-Techniker Uwe Hahn und Jürgen Held, die auch dem Bürgermeister die Technik erläuterten.
„Mittelfristig“ Glasfaser bis ins Haus
Glasfaser bis in jedes Haus sei ein Ziel, dass mittelfristig, bis 2025, erreicht werden solle, so Engstfeld. In Neubaugebieten werde Glasfaser natürlich jetzt schon verbaut. 2017 oder spätestens 2018, der genaue Zeitplan stehe noch nicht fest, würden auch die Vorwahlbereich 02931 und 02937 mit den Stadtteilen Arnsberg, Niedereimer, Rumbeck, Uentrop und Oeventrop die neue Technik bekommen, die jetzt in den nächsten zwei Wochen schrittweise im Westteil der Stadt freigeschaltet werde, sagte Engstfeld. Die aktuelle Neuerung gelte neben Neheim und Hüsten auch für Bergheim und den Mühlenberg, Voßwinkel, Herdringen, Bruchhausen und Müschede, Oelinghausen und Holzen.
Förderantrag für Holzener Streusiedlungen
In Holzen beispielsweise gebe es allerdings einige kritische Bereiche, da die Telekom nur da investiere, wo es für sie wirtschaftlich sei, sagte der Bürgermeister. Für solche Bereiche wurden inzwischen Förderprogramme von Bund und Land aufgelegt. Zusammen mit dem Kreis werde gerade eine Landesförderung für den Anschluss der Streusiedlungen im Stadtteil Holzen beantragt, sagte Marc Padberg, Geschäftsbereichsleiter Breitband/Energieerzeugung/Marketing bei den Stadtwerken Arnsberg. Ein weiterer Antrag für Gewerbebetriebe solle folgen.
Verbesserung nicht automatisch
Mit der neuen Vectoring-Technik verdoppele sich die Download-Geschwindigkeit von derzeit 50 auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde, so Engstfeld, allerdings geschehe das nicht automatisch. Der Kunde müsse mit der Telekom in Kontakt treten, damit eine Umstellung erfolgen könne, bei der auch ein neuer Router erforderlich sein könne. Bestandskunden werde man per Telefon und mit ausgewiesenen Mitarbeitern an der Haustür kontaktieren. Kunden anderer Anbieter können auch vom Breitband-Ausbau der Telekom profitieren, wenn ihr Anbieter entsprechende Kapazitäten bei der Telekom einkauft.
Junge Künstler können Kästen gestalten
Zum Abschluss macht Rolf Engstfeld auch noch auf ein besonderes Angebot aufmerksam. Da viele Mitmenschen die grauen Verteilerkästen nicht so schön fänden, erlaube es die Telekom, dass diese von jungen Künstlern künstlerisch gestaltet. Bedingung sei jedoch, dass sich Kindergärten, Schulen oder andere Institutionen vorab melden und einen Entwurf vorlegen. Im Internet könnten einige sehr gelungene Beispiele bewundert werden.