Sundern. In der Auseinandersetzung, ob die Stadt Sundern Georg Nellius durch einen Straßennamen ehrt, hat sich nun auch eine breit getragene Initiative der Ortsvorsteher eingeschaltet. Gemeinsam erklären sie:
„Auch wenn wir keine persönliche Verantwortung für die Schreckenszeit in Hitler-Deutschland tragen, so tragen wir doch alle Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Und diese Verantwortung gebietet es, dass wir uns an die Vergangenheit erinnern und alles tun, damit sie sich nicht wiederholt.
Dazu gehöre auch, dass nicht Opfer wie die jüdischen Familien in Sundern und Hachen geehrt werden und gleichzeitig einem überüberzeugten Antisemiten wie Georg Nellius diese Ehre zu Teil wird. Dieser hat im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit und Möglichkeiten die nationalsozialistische Ideologie schon in den Anfängen der Bewegung unterstützt, das nationalsozialistische Regime aktiv befürwortet und sich offen und unverhohlen als Antisemit geäußert.
Uns Ortsvorstehern geht es darum, Schaden von Sundern abzuwenden, welcher durch die Beibehaltung des Straßennamens Nellius entstehen würde. Wir wollen, dass sich Sundern als moderne, weltoffene und demokratische Stadt präsentiert.
Dieser Bürgerentscheid ist nicht nur eine Angelegenheit der Bewohner der Nelliusstraße oder Hachens. Alle Ortsteile sind von dieser Frage betroffen und deshalb ist es wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger aller Ortsteile am Bürgerentscheid beteiligen.
Wir Ortsvorsteher rufen zur Teilnahme am Bürgerentscheid (22. 4. – 6. 5. im Rathaus) auf.
Stimmen Sie mit Nein!
Wir ehren in Sundern die Opfer, nicht die Unterstützer Hitler-Deutschlands! “Monika Krick, Amecke
Paul Schulte-König, Allendorf
Wilhelm Vogt, Altenhellefeld
Volker Wargin, Endorf
Gerhard Hafner, Enkhausen
Sigrid Stübbecke, Hachen
Klaus-Rainer Willeke, Hagen
Sibylle Rohe-Tekath, Hellefeld
Karl Rüther, Hövel
Michael Pellmann, Langscheid
Franz Bruchhage, Linnepe
Irene Kaiser, Meinkenbracht
Reimund Klute, Stockum
Hans-Jürgen Schauerte, Sundern
Werner Friedhoff, Westenfeld
5 Antworten
Schön, dass die OrtsvorsteherInnen ein eindeutiges Votum abgeben.
Wenn die Nelliusstrasse geändert wird, sollten auch alle Heinrich Lübke Strassen verschwinden, schliesslich hat dieser auch eine Nazivergangenheit,
Es ist nicht wahr, daß Heinrich Lübke ein Nazi gewesen ist oder eine Nazivergangenheit hat. Er selbst war zeitweise in Haft und hat sich nicht der nationalsozialistischen Ideologie unterworfen, wie ein Georg Nellius. Insofern ist dieser Vergleich vollkommen bei den Haaren herbeigezogen. Der Bürgerentscheid bringt hoffentlich ein klares Votum gegen Nellius.
Lübke war Bauleiter in Peenemünde, wo die Nazis unter anderem verschleppte Arbeiter aus dem Osten und KZ-Häftlinge zwangen, unter unmenschlichen Bedingungen an der Produktion der V2-Rakete mitzuwirken. Heinrich Lübke arbeitete als oberster Bauleiter in Peenemünde und verantwortete von 1943 bis 1945 den Einsatz von KZ-Häftlingen. Außerdem wurden unter seiner Leitung in Neu-Stassfurt Baracken errichtet, in denen später KZ-Gefangene lebten. Daher stammt der Begriff vom KZ-Bauleiter Lübke. Exakt nachgewiesen hat all dies der Historiker Jens-Christian Wagner 2001
Christine Koch als Freundin und Weggefährtin von Georg Nellius würde diesem Ortsvorstehergremium
sicher nicht die Hand reichen, aber auch sie wurde ja schon in Schmallenberg entehrt.
Wann folgt Sundern?
Man könnte über die Provinzposse weinen!!!!