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Sunderns Fußgängerzone punktet in Befragung

Die Ergeb­nis­se der Besu­cher­be­fra­gung „Vita­le Innen­städ­te 2018“ prä­sen­tier­ten heu­te Sun­derns Wirt­schafts­för­de­rin Julia Wage­ner, Tho­mas Frye von der IHK und Stadt­mar­ke­ting-Lei­te­rin Julia Koger (v.l.) (Foto: SMS)

Sun­dern. Die Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG hat im Jahr 2018 an einer bun­des­wei­ten Ver­gleichs­un­ter­su­chung des Insti­tuts für Han­dels­for­schung (IFH) in Köln als loka­ler Part­ner teil­ge­nom­men und dabei gute Noten erhal­ten. Die Fuß­gän­ger­zo­ne konn­te bei den Befrag­ten teil­wei­se punk­ten, es wur­den jedoch auch Ver­bes­se­rungs­po­ten­tia­le benannt. Beleuch­tet wur­den bei der Befra­gung im Sep­tem­ber die Besu­cher­struk­tur, das Ein­kaufs­ver­hal­ten und die Bewer­tung des gas­tro­no­mi­schen Ange­bots sowie Events und Ver­an­stal­tun­gen in der Sun­derner Innen­stadt. Auch die Bedeu­tung und der Ein­fluss des Online­han­dels wur­den bei den Besu­chern erfragt.

Gesamteindruck der Sunderner Innenstadt

Auf­fal­lend posi­tiv wahr­ge­nom­men wur­de sei­tens der Befrag­ten die gute Ori­en­tie­rung in der Sun­derner Fuß­gän­ger­zo­ne. Die Sau­ber­keit, Plät­ze, Wege und Grünflächen sowie Gebäu­de und Fas­sa­den lagen im durch­schnitt­li­chen Bereich. „Ins­be­son­de­re die far­ben­fro­he Gestal­tung des Levi-Klein-Plat­zes mit sei­nen bun­ten Häu­ser­fas­sa­den wer­tet die Sun­derner Fuß­gän­ger­zo­ne bereits auf und könn­te für die Stei­ge­rung des all­ge­mei­nen Ambi­en­tes für die gesam­te Fuß­gän­ger­zo­ne ein ent­spre­chen­des Vor­bild sein“, ver­mu­tet Julia Koger vom Stadt­mar­ke­ting Sundern.

Erreichbarkeit und Ladenöffnungszeiten

Neben der guten Ori­en­tie­rung wird auch die Erreich­bar­keit per Fahr­rad und PKW als gut emp­fun­den, aus­bau­fä­hig sei jedoch die Erreich­bar­keit mit den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Hin­sicht­lich der Laden­öff­nungs­zei­ten liegt die Sun­derner Innen­stadt der­zeit hin­ter dem durch­schnitt­li­chen Ergeb­nis des Orts­grö­ßen­durch­schnitts. Hier wären Kern­öff­nungs­zei­ten des Ein­zel­han­dels wünschenswert.

Veranstaltungen und Freizeitangebot

Nach Aus­wer­tung der Umfra­ge ist das Frei­zeit­an­ge­bot in der Fuß­gän­ger­zo­ne im Hin­blick auf Kinos, Thea­ter und Muse­en ent­wick­lungs­fä­hig. „Im Hin­blick auf Kinos oder Thea­ter überrascht uns das Ergeb­nis nicht“, erklärt Julia Koger, „aber mit der Stadt­ga­le­rie direkt in der Innen­stadt verfügt Sun­dern jedoch über eine sehr attrak­ti­ve Ein­rich­tung mit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Aus­stel­lun­gen, die das Frei­zeit­an­ge­bot deut­lich auf­wer­ten.“ Auch bei den Events und den Ver­an­stal­tun­gen gibt es laut Umfra­ge­teil­neh­mern Nach­hol­be­darf. Um die Erwar­tun­gen, Ansprüche und Wünsche der Sun­derner Bürger und Gäs­te im Hin­blick auf das Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot abzu­fra­gen, soll zukünftig mit geziel­te­ren Befra­gun­gen, wel­che Ver­an­stal­tungs­for­ma­te gewünscht sind, gear­bei­tet wer­den. Im Bereich der Gas­tro­no­mie über­zeugt vor allem das Ange­bot an Cafés und Eis­die­len, wäh­rend die Außen­gas­tro­no­mie noch aus­bau­fä­hig ist.

Gesamteindruck der Innenstadt in Bezug auf das Einzelhandelsangebot

Über gute Noten darf sich die Fuß­gän­ger­zo­ne für das Ange­bot des kurz­fris­ti­gen Bedarfs bzw. der Nah­ver­sor­gung freu­en. Eben­falls das Opti­ker­an­ge­bot wird von den Besu­chern geschätzt. Als erwei­te­rungs­fä­hig hin­ge­gen wur­de das Ange­bot an Schu­hen und Leder­wa­ren, Woh­nen, Ein­rich­ten und Deko­rie­ren sowie Sport, Spiel und Hob­by bewer­tet. „Durch den Umzug von Schuh Schwei­zer zu Schul­te-Jos­tes könn­te die Wahr­neh­mung im Bereich Schu­he und Leder­wa­ren ver­zerrt wer­den“, gibt Julia Koger zu beden­ken. Auch im Bereich Woh­nen, Ein­rich­ten und Deko­rie­ren gibt es in der Sun­derner Fuß­gän­ger­zo­ne mit Ada­mi und dem Haus der Wohn­kul­tur ent­spre­chen­des Ange­bot. Im Spie­le­an­ge­bot könn­te die Ange­bots­re­du­zie­rung von Becker-Jos­tes Aus­wir­kun­gen zeigen.

Einkaufverhalten und Online-Affinität

Der am häu­figs­ten genann­te Besuchs­an­lass der Innen­stadt ist das Ein­kau­fen bzw. der Ein­kaufs­bum­mel, gefolgt von Gas­tro­no­mie und die Inan­spruch­nah­me von Dienst­leis­tun­gen. 58,2 Pro­zent der Befrag­ten besu­chen die Innen­stadt wöchent­lich mit einer durch­schnitt­li­chen Ver­weil­dau­er von ein bis zwei Stunden.

Im Hin­blick auf die Online-Affi­ni­tät gaben 67,2 Pro­zent der Befrag­ten an, dass sie ent­we­der überhaupt nicht online ein­kau­fen (42,2 Pro­zent) oder zwar online Ein­käu­fe täti­gen, aber den­noch unver­än­dert häu­fig die Sun­derner Innen­stadt besu­chen (25 Pro­zent). Mit 32,8 Pro­zent derer, die ver­stärkt online ein­kau­fen und daher sel­te­ner die Sun­derner Fuß­gän­ger­zo­ne besuch­ten, liegt die­se Grup­pe mit 32,8 Pro­zent im Ver­gleich deut­lich über dem Orts­grö­ßen­durch­schnitt (16,9 Pro­zent). Um die digi­ta­le Sicht­bar­keit des sta­tio­nä­ren Ein­zel­han­dels wei­ter aus­zu­bau­en, sind Mul­ti-Chan­nel-Stra­te­gien sinn­voll, um den Kun­den auf meh­re­ren Kanä­len zu errei­chen. Im Rah­men des Ein­zel­han­dels­la­bors der IHK Arns­berg wur­den hier­zu in der Ver­gan­gen­heit bereits Infor­ma­tio­nen gelie­fert und Hil­fe­stel­lung geleistet.

„Die Daten­aus­wer­tung Vita­le Innen­städ­te lie­fert Part­nern in Han­del, Ver­wal­tung und dem Stadt­mar­ke­ting drin­gend benö­tig­te Infor­ma­tio­nen über die Posi­tio­nie­rung der Sun­derner Fuß­gän­ger­zo­ne aus Sicht des Besu­chers. Die Aus­wer­tung stellt nun die Pla­nungs­grund­la­ge für stand­ort­spe­zi­fi­sche Maß­nah­men dar und bie­tet Anknüpfungspunkte für kon­kret for­mu­lier­te attrak­ti­vi­täts­stei­gern­de Maß­nah­men zur bes­se­ren Sicht­bar­keit des Sun­derner Ange­bots in der Fuß­gän­ger­zo­ne“, schließt Julia Koger ab. Das Stadt­mar­ke­ting möch­ten nun zusam­men mit dem sta­tio­nä­ren Ein­zel­han­del an kon­kre­ten Maß­nah­men erarbeiten.

Ein beson­de­rer Dank gilt den Schülern des Gym­na­si­um Sun­derns, die die Befra­gung an zwei Tagen durchgeführt haben.

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