Sundern. Zwei Termine stehen in jedem Jahr im Vereinsleben der Sunderner Schützenbruderschaft St. Hubertus dick angestrichen im Kalender: neben dem Schützenfest Anfang Juli ist es die Hubertusfeier in den ersten Novembertagen eines jeden Jahres. Als Patronatsfest der Bruderschaft stellt es den geistlichen Höhepunkt des Schützenjahres dar.
Schützen nicht auf Geselligkeit reduzieren
Leider spielt sich dies nicht in den Besucherzahlen wieder, auch wenn seitens der Brudermeister Ludger Simon und Oliver Schäfer jedes Jahr für das Fest zu Ihren des heiligen Hubertus bei den Mitgliedern geworben wird. Immerhin gut 100 Schützen aus dem Kreise der Aktiven und Mitglieder konnte er nach einer Hubertusmesse in St. Johannes im Theatersaal begrüßen. Diese wurde vom Präses Stefan Siebert zelebriert. Er brachte in seiner Predigt die Sorge zum Ausdruck, dass die Schützen in der Öffentlichkeit nur auf ihre Geselligkeit reduziert würden und forderte deshalb die Mitglieder dazu auf, ihr Christsein stärker in den Vordergrund zu stellen. Präses Siebert erinnerte an den Lebensweg des Patrons der Bruderschaft und verglich die Jagd des Heiligen nach dem Hirsch mit der heutigen Jagd der Menschen hinter modernen Götzen her. So wie Hubertus damals durch das hell strahlende Kreuz im Geweih des Tieres Einhalt geboten worden sei, könnten die Schützen durch Zeichen der Menschlichkeit dieser Jagd entgegentreten.
Erneut Probleme mit Satzung
Die Hubertusmesse und anschließende Feier wurde vom Musikverein Sundern musikalisch begleitet. Brudermeister Ludger Simon gab während seiner Ansprache einen kurzen Rück- und Ausblick auf die letzten Monate und das vor uns liegende Jahr 2018. Er informierte die Mitglieder über den aktuellen Stand der Satzungsänderung durch Neufassung, welche von der Generalversammlung im März beschlossen worden war. Es wurde mucksmäuschenstill im Saal, als er von den “unsäglichen Thema Satzungsänderung” berichtete. Tatsächlich hat die zuständige Rechtspflege des Amtsgerichtes in Arnsberg ein weiteres Mal die Bemühungen der Bruderschaft zunichte gemacht und die Satzung nicht anerkannt. Inzwischen hat der geschäftsführende Vorstand Beschwerde beim zuständigen Verwaltungsgericht in Hamm eingelegt. Zu den mit den Vertretern der Abiturienten und deren Eltern erfolgten Gesprächen zum Thema Abiturfeier gab er umfassend Auskunft und stellte den Ablauf der Ereignisse aus Sicht der Schützen dar.
Herbert Wälter holt sich Einzel-Gold
Im weiteren Verlauf der Hubertusfeier konnte Simon dann noch die Sieger und Platzierten der am selben Tag auf dem Schießstand der Hubertushalle ausgetragenen Bruderschaftsmeisterschaften im Luftgewehrschießen bekanntgeben. Hier hat in diesem Jahr die erste Kompanie alles abgeräumt was gewonnen werden konnte. Die drei vorderen Plätze und der Gesamtsieg in der Kompaniewertung ging in diesem Jahr an die Kompanie aus Obersundern. Dabei sah es kurz danach aus, als wenn seit langem die Dritte der Zweiten den 2. Rang streitig machen würde. “Das wäre ja eine Katastrophe, wenn wir unseren gewohnten dritten Platz in diesem Jahr nicht verteidigen können”, wurde dies von Kompaniechef Joachim Sroka mit einem Schmunzeln kommentiert. Am Ende reichte es dann aber doch nicht, und es blieb bei der gewohnten Reihenfolge. Mit insgesamt 916 Ringen der besten zehn Schützen je Kompanie holte die Erste den Pokal, gefolgt von der zweiten Kompanie mit 892 und der Dritten mit 863 Ringen. Bei der Einzelwertung holte sich im Stechen Herbert Wälter die goldene Medaille, gefolgt von Bernd Kaiser und Axel Henke. Insgesamt fünf Schützen – davon vier aus der ersten Kompanie – hatten sich mit 93 Ringen für das Stechen qualifiziert. An dem Schießwettbewerb nahmen 71 Schützen teil. Die Schützen dankten auch den Vorstandsfrauen, diese sorgten wie in jedem Jahr für das leckere Frühstück.