Sundern. Die Zuhörerplätze waren mal wieder voll im Sunderner Ratssaal. Doch nur eine Minderheit der Gäste interessierte sich für die Aufarbeitung des Projekts Ferienpark Amecke und blieb bis zum Ende der über dreieinhalbstündigen Sitzung. Die Mehrheit war wegen der geplanten Ersatzschule in Langscheid gekommen, quittierte den Beschluss des Rates zu diesem Thema mit Applaus und verabschiedete sich.
Keine einheitliche Abstimmung bei CDU und SPD
Mit 25 Ja-Stimmen bei sieben Nein-Stimmen, sechs Enthaltungen und zwei nicht anwesenden Ratsmitgliedern war es am Ende eine recht deutliche Mehrheit, die zusammenkam für die Absichtserklärung, Gebäude und Grundstück der Antoniusschule in Langscheid mitsamt Turnhalle an den Förderverein der „Freien Schule am See“ abzugeben. Nach den vorausgegangenen langen Debatten in den Ausschüssen wurde inhaltlich nicht mehr diskutiert, lediglich Siegfried Huff, Ratsmitglied der Linken und Langscheider, ging nochmals ans Rednerpult, wetterte gegen das Millionengeschenk, das die Stadt sich nicht leisten könne, und beklagte, dass es nicht um den Erhalt der Schule in Langscheid gehe, sondern um eine neue Schule in Langscheid. Die Fraktionschefs Stefan Lange (CDU) und Michael Stechele (SPD) erklärten, dass ihre Fraktionen nicht einheitlich abstimmen werden. Stefan Lange verband das mit der persönlichen Erklärung, dass er es schade fände, wie in der Öffentlichkeit mit Politikern umgegangen worden sei, die gegen dieses Projekt argumentiert haben. Lange wünschte dem Förderverein auf dem weiteren Weg aber ebenso viel Erfolg wie Stechele, der in der neuen Schule auch eine Chance für einen neuen Qualitätswettbewerb unter Sunderns Schulen sieht.
Jetzt geht es um Genehmigung beim RP und Kooperationsvertrag
Damit aus der Absichtserklärung auch Realität wird, sind noch zwei wesentliche Voraussetzungen zu erfüllen. Der Förderverein muss sich sein Schulprojekt bei der Bezirksregierung genehmigen lassen und es muss ein Kooperationsvertrag zwischen Stadt und Förderverein abgeschlossen sein. Ausdrücklich klar gestellt wurde in der Sitzung auch, dass zum jetzigen Zeitpunkt ein Kaufpreis von einem symbolischen Euro noch keineswegs festgelegt sei. Die Kämmerin Ursula Schnelle hatte schon in den Ausschussberatungen grundsätzlich erklärt, dass eine Abgabe der Schule den städtischen Haushalt über die nächsten drei Jahrzehnte entlasten werde, aber fiskalische Details sind noch in der Überprüfung und Endgültiges sollen die Politiker im Rahmen der Haushaltsberatungen erfahren.
Derzeit zwölf Anmeldungen für Eingangsklasse
Bürgermeister Lins informierte am Rande des Tagesordnungspunktes, dass beim aktuellen Anmeldeverfahren für die Grundschulen in der Stadt zwölf Eltern ihr Kind für die Eingangsklasse in Langscheid angemeldet hätten und auch bereit wären, es in die neue Schule zu schicken, wenn die im Sommer 2015 dort an den Start gehe. Auch insgesamt im Stadtgebiet sehe es derzeit so aus, als ob bei der Eingangsklassenbildung alles zu lösen sei, sagte Lins. Im Alten Testament gebe es aktuell 14 Anmeldungen.