Sundern. Innerhalb von 12 Stunden war alles eingerichtet. Der Allgemeinmediziner sowie Facharzt für Reise– und Impfmedizin Hermann-Josef Müller hat aus der Not und seinem Sicherstellungsauftrag als Vertragsarzt der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe hinter seiner Praxis in der Hauptstraße 46 eine Abstrichambulanz erstellt. Mit seinem System kann er hier Rachenabstriche von Sunderner/innen nehmen, ohne dass dabei anders Erkrankte, die die Praxis aufsuchen mit diesen Probanden in Berührung zu kommen. Jeder weiß, welch hohes Risiko mit den erschreckenden Folgen ein Kontakt für Kranke haben könnte.
Rachenabstrich ohne Kontakt zur Praxis
Über die Corona-Hotline mobil 0160 / 6952100 wird der Grund geklärt, ob ein Abstrich notwendig ist, ein Termin vergeben und beraten! Bürgermeister Ralph Brodel wurde informiert, dass es in Sundern nun die Möglichkeit gibt, schnell und kompetent einen Abstrich zu machen. Umso schwerer enttäuscht zeigte sich der seit über 20 Jahren seiner Heimatstadt niedergelassene Arzt. „Ich habe für Sundern das Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Notfallambulanz eingerichtet, habe in 50 Jahren nicht ein einziges Mal die Stadt um irgendetwas gebeten, außer jetzt.“ Er benötigte für die Stichstraße der Johannesstraße ein Warnschild „Schritt Fahren“ oder „10 km“ um die vorfahrenden Probanden zu schützen. Bis heute ist nichts geschehen.
Warnschild von der Stadt erhofft
Völliges Unverständnis herrscht bei Müller über die Einladung seiner Kollegen durch den Bürgermeister. Es solle eine „Abstsrichambulanz“ vom Rathaus entstehen. Kopfschüttelnd sagt er dazu: „Erstens ist eine zweite Stelle gar nicht notwendig und auch nicht Sache der Stadt. Sie würde nur Kosten verursachen und keine Verbesserung bringen. Zweitens sind Krisensitzungen aufgrund der Ansteckungsgefahr kontraproduktiv. Hier könnte es alle Ärzte treffen.“
Unverständnis über Reaktion von Kollegen
Das Verfahren in seiner Praxis sei jetzt gut eingespielt, da auch das Personal vorbildliche Arbeit leistet. Die Patienten werden zeitnah über das Ergebnis informiert und aufgeklärt. „Es erfolgt noch eine Meldung an das Gesundheitsamt. Auch am Wochenende!“ betont Müller. Sein Dank gilt nun aber allen, die den reibungslosen Ablauf ermöglichen sowie bei den Patienten, die sich trotz seiner deutlichen Worte zur Einhaltung der speziellen Verhaltensweisen in der Krisensituation, immer kooperativ verhalten. „Ich bedanke mich bei Herrn Wilhelmy, Frau Feische und Herrn Sarikaya, die sich vorbildlich sehr für Sundern eingesetzt haben und nach wie einsetzen,“ so Müller.
Eifersucht ist fehl am Platz
Bei ihnen sei er auf offene Ohren gestoßen. Sie haben ihm bei der Realisierung dieser Idee geholfen. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns und ich bitte ausdrücklich darum, jetzt keine Wahlkampfplattitüden von sich zu geben. Schon gar nicht brauchen wir in dieser Zeit Eifersucht“, stellt er klar. „Wir wünschen alle Mitbürgerinnen und Mitbürgern viel Kraft und Gesundheit in dieser schwierigen Zeit! Wir stehen zusammen!“, so die drei Initiatoren.
3 Antworten
Herr Müller verdient absolute Unterstützung.
Manche handeln. Andere reden. Danke Dr. Müller für die schnelle Umsetzung zugunsten Aller die schnelle, unkomplizierte Hilfe suchen.
Guten Tag
ich habe heute ihren Bericht gelesen ‚jedoch etwas später und hoffe dass es diese Station noch gibt und mittlerweile sich mehrere Ärzte angeschlossen haben
Darf ich auch zu Ihnen kommen aus Neheim.
Danke.
Mit freundlichen Grüssen
Helga und Josef Dotter