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Sunderner AG 60plus fordert umfassenden und radikalen Umbau der SPD

Sun­dern. Fol­gen­de Stel­lung­nah­me der AG 60plus der Sun­derner SPD hat die Redak­ti­on erreicht:

„Mit gro­ßer Sor­ge beob­ach­ten die Mit­glie­der der AG 60plus der Sun­derner Sozi­al­de­mo­kra­ten die seit Jah­ren schwin­den­den Zustim­mungs­quo­ten für die Arbeit der gro­ßen Koali­ti­on im All­ge­mei­nen und den zuneh­men­den Ver­trau­ens­ver­lust der SPD im Beson­de­ren. In vie­len Städ­ten und Gemein­den leis­ten sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Poli­ti­ker gute Arbeit. Aller­dings ver­tre­ten die AG – Mit­glie­der die Auf­fas­sung, dass es eine grund­sätz­li­che Ver­än­de­rung in der Bundes–SPD geben muss, damit der sich ste­tig beschleu­ni­gen­de Abwärts­trend gestoppt und mit­tel­fris­tig umge­kehrt wer­den kann.

Die Hoff­nung, unter den der­zei­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen eine Trend­um­kehr durch blo­ße punk­tu­el­le Kurs­kor­rek­tu­ren zu errei­chen, lässt sich nach den Erfah­run­gen der letz­ten Zeit nicht mehr aufrechthalten.

S. Hofschlaeger / pixelio.de
Leser­brie­fe müs­sen nicht der Mei­nung der Redak­ti­on ent­spre­chen, die sich das Recht auf Kür­zung vorbehält.(Foto. S. Hof­schlae­ger / pixelio.de)

Die uner­läss­li­che Erneue­rung der Par­tei muss viel­mehr umfas­send und sogar radi­kal sein. Und die­ses in pro­gram­ma­ti­scher, per­so­nel­ler und kom­mu­ni­ka­ti­ver Hinsicht.

Die Mar­ken­ker­ne der Sozi­al­de­mo­kra­ten, wie z.B. „Schutz­macht der klei­nen Leu­te sein“, die „Gleich­stel­lung von Frau­en und Män­nern“ oder „Sinn schär­fen für Öko­lo­gie und Kli­ma­schutz“ müs­sen wie­der klar erkenn­bar wer­den. Kla­re Ansa­gen und unver­wäs­ser­te, genaue Umset­zung der Vor­ha­ben müs­sen das Ziel sein.

Das scheint in der gro­ßen Koali­ti­on nicht oder nur unzu­rei­chend zu gelin­gen. Kon­se­quenz: Den ein­schrän­ken­den Rah­men der Gro­ko (spä­tes­tens nach der im Koali­ti­ons­ver­trag ver­ein­bar­ten Revi­si­on zur Halb­zeit) auf­ge­ben. Pro­fi­tie­ren wür­den nach Auf­fas­sung der AG 60plus übri­gens CDU/CSU und SPD, weil so die bei­den (frü­he­ren) Volks­par­tei­en wie­der Kon­tur bekä­men und unter­scheid­bar wären.

Kan­ten­schar­fe Posi­tio­nie­run­gen in wich­ti­gen Poli­tik­fel­dern erfor­dern Mut, Selbst­be­wusst­sein und auch Beharr­lich­keit, die sich durch den täg­li­chen Blick auf Umfra­gen nicht läh­men las­sen darf.

Kla­re Ansa­gen sind für einen Erneue­rungs­pro­zess unab­ding­ba­re Voraussetzungen.

Der Kampf gegen Miet­wu­cher und für bezahl­ba­rem Wohn­raum muss ent­schie­de­ner geführt wer­den. Die Maß­nah­men zur Ver­hin­de­rung einer Kli­ma­ka­ta­stro­phe sind schnells­ten zu ver­stär­ken und das Enga­ge­ment der Umwelt­schüt­zer ist mit Nach­druck zu unter­stüt­zen. Im Rah­men einer gerech­ten Steu­er­po­li­tik sind, nach der SPD – Maxi­me, sehr star­ke Schul­tern ein­deu­tig höher zu belas­ten. Die Lebens­si­tua­ti­on zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen muss durch ein moder­nes, zukunfts­si­che­res und fai­res Ren­ten­sys­tem abge­si­chert wer­den. Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Ideen für die digi­ta­len Her­aus­for­de­run­gen der nächs­ten Jah­re sind ver­stärkt zu entwickeln.

Und genau die­se Fel­der müss­te die SPD auf allen Ebe­nen wie­der beackern – mit der ihr urei­ge­nen Sozial‑, und Sach­kom­pe­tenz! Auch die Agen­da 2010 gehört wei­ter auf den Prüf­stand und muss den ver­än­der­ten Not­wen­dig­kei­ten ange­passt werden.

Weil auch die in letz­ter Zeit von der SPD durch­ge­setz­ten sehr sinn­vol­len Sozi­al-Kor­rek­tu­ren kaum  als Leis­tung der SPD erkannt und auch nicht mit sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Spit­zen­po­li­ti­kern in Ver­bin­dung gebracht wer­den,  stellt sich auch die Fra­ge nach einer bes­se­ren Selbst­dar­stel­lung der Par­tei und nach neu­en, inno­va­ti­ven Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­gen, auf denen auch jun­ge Men­schen bes­ser erreicht wer­den können.

Ein letz­tes: Eine ehr­li­che Stand­ort­be­stim­mung und die ver­ständ­li­che Nomi­nie­rung der zukunfts­si­chern­den Maß­ga­ben gelin­gen nur, wenn neue, auch quer­den­ken­de Poli­ti­ker mit unbe­que­men Fra­gen in die Dis­kus­sio­nen und Ent­schei­dun­gen der Par­tei in ent­schei­den­den Funk­tio­nen ein­ge­bun­den sind.

Anders aus­ge­drückt: Wenn die SPD den Weg zu einer erfolg­rei­chen Erneue­rung gehen will, muss sie unbe­dingt enga­gier­ten, jun­gen Leu­ten die Chan­ce geben, sich maß­ge­bend ein­zu­brin­gen – auch in Spitzenämtern.

Die Wahl der Vor­sit­zen­den / des Vor­sit­zen­den soll­te unbe­dingt durch einen Mit­glie­der­ent­scheid ent­schie­den werden.

„Wir sind über­zeugt, dass die sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Par­tei in Deutsch­land unver­zicht­bar ist und wei­ter­hin eine bedeu­ten­de Rol­le spie­len wird, mit geschärf­tem Pro­fil und einer tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen und zugleich zukunfts­ori­en­tier­ten neu­en Füh­rungs­mann­schaft. Wir, und mit uns fast die hal­be Mil­lio­nen Mit­glie­der der SPD, kön­nen nach wie vor stolz sein auf unse­re Par­tei und unse­re Geschichte.“

(Quel­le: AG60plus)

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