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Sundern will jetzt selbst große Flüchtlingsunterkunft bauen

Die Stockumer Sporthalle soll ab Januar mit 40 bis 50 Menschen auf der Flucht belegt werden. (Foto: oe)
Die Sto­cku­mer Sport­hal­le soll ab Janu­ar mit 40 bis 50 Men­schen auf der Flucht belegt wer­den. (Foto: oe)

Sun­dern. Die Unter­brin­gung der nach Sun­dern kom­men­den Men­schen auf der Flucht stand im Mit­tel­punkt des ers­ten Monts­pres­se­ge­sprächs, zu dem Sun­derns neu­er Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del erst­mals ein­ge­la­den hatte.

Großes Bürgermeister-Lob für Stockumer

Dabei stand Bro­del noch ganz unter dem Ein­druck der Bür­ger­ver­samm­lung in Sto­ckum am Vor­abend. Eine rap­pel­vol­le Hal­le, die abso­lu­te Pro-Stim­mung ohne Kri­tik und mit nur tech­ni­schen Nach­fra­gen und die gute Vor­be­rei­tung der Sto­cku­mer auf die Men­schen, die in ihrer Sport­hal­le ankom­men wer­den, das habe er toll gefun­den, sag­te Bro­del und hob beson­ders her­vor, dass die Sto­cku­mer jedem Flücht­ling einen Paten an die Sei­te stel­len wol­len und damit eine ein­zig­ar­ti­ge 1:1‑Betreuung bie­ten wer­den. Sehr posi­tiv bewer­te­te er auch, dass sich ein Syrer in der Ver­samm­lung zu Wort gemel­det hat, der bei einem Sto­cku­mer Land­schafts­bau­un­ter­neh­men Arbeit gefun­den hat. Bro­del sag­te auch deut­lich, dass eine Turn­hal­len­be­le­gung immer ein letz­tes Mit­tel sei und das die Sto­cku­mer Hal­le so schnell wie mög­lich wie­der frei gezo­gen wer­den solle.

Belegung in Stockumer Halle ab Januar

Der neue Bürgermeister Ralph Brodel lädt künftig regelmäßig zum Monatspressegespräch ins Rathaus ein. (Foto: oe)
Monats­pres­se­ge­spräch im Rat­haus: v. l. Ursu­la Schnel­le, Mar­tin Hustadt, Ralph Bro­del, Ste­phan Urny und Lars Ohlig. ein. (Foto: oe)

Zunächst geht es aller­dings erst mal in die ande­re Rich­tung. Fach­be­reichs­lei­ter Ste­phan Urny kün­dig­te an, dass die bis­he­ri­gen Nut­zer die Sto­cku­mer Hal­le bis zum 15. Dezem­ber räu­men wer­den. Danach wer­de es eini­ge Umbau­ar­bei­ten im Sani­tär- und Küchen­be­reich geben, so dass die Hal­le ab Janu­ar belegt wer­den kön­ne. „Mit 40 bis 50 Per­so­nen, denn wir wol­len den sozia­len Frie­den und bele­gen nicht so dicht wie manch ande­re Kom­mu­ne,“ sag­te Urny und ging auch auf Aus­ein­an­der­set­zun­gen in ande­ren Sun­derner Unter­künf­ten ein, die den Weg in den Poli­zei­be­richt gefun­den hat­ten. Hier habe man die Streit­häh­ne räum­lich getrennt und seit­dem sei Ruhe.

Urlaubssperre im Fachbereich

Im Ver­gleich sei Sun­dern bei den Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten noch gut auf­ge­stellt, sag­te Bro­del und wies dabei auch ver­ein­zel­te Kri­tik, die Stadt habe zu spät reagiert, zurück. Die dra­ma­ti­sche Ent­wick­lung ab Sep­tem­ber habe nie­mand vor­aus­se­hen kön­nen. Anfang des Jah­res habe es nur 17 Zuwei­sun­gen im Monat gege­ben, im August mit 39 ver­gleichs­wei­se immer noch wenig. Im Sep­tem­ber sei­en dann 106 Men­schen gekom­men, im Okto­ber 117. Die aktu­el­le Novem­ber­zahl lag wäh­rend des Pres­se­ge­sprächs bei 91, doch Urny kün­dig­te an, dass man auch in die­sem Monat wie­der die 100 errei­chen wer­de, da für jeden der ver­blei­ben­den Werk­ta­ge Neu­an­kömm­lin­ge ange­kün­digt sei­en. Und auch im Dezem­ber wer­de es bis zum 23. neue Zuwei­sun­gen geben, erst danach sol­le es eine kur­ze Weih­nachts­pau­se geben. „Der Fach­be­reichs­lei­ter hat des­halb auch schon Urlaubs­sper­ren ver­hän­gen müs­sen,“ sag­te der Bürgermeister.

Halle oder Container sollen kommen

Für 2016 rech­nen Bro­del und Urny mit wei­te­rem Zustrom, nen­nen die Zahl „1000 plus“, und wol­len des­halb „deut­lich einen Zahn zule­gen“. „Wir wer­den tätig,“ sag­te Bro­del und kün­dig­te die Errich­tung einer gro­ßen städ­ti­schen Unter­kunft an. Die Stadt habe lan­ge genug hän­de­rin­gend nach einer Hal­le gesucht und vie­le Gesprä­che geführt, jetzt wer­de sie sel­ber bau­en. Ob es eine Hal­le wer­de, in der man Zel­te auf­stel­len kön­ne, oder eine Con­tain­erlö­sung, sei noch offen, eben­so der Stand­ort, so Bro­del. Gesucht wer­de ein städ­ti­sches Grund­stück, dass nicht zu nah an ande­ren Nut­zun­gen lie­ge, aber im Inter­es­se der Bewoh­ner auch nicht zu weit abseits. Bro­del appel­lier­te auch erneut an die Sun­derner, lee­re Woh­nun­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len. Er wis­se, dass es davon noch genug gebe. Man wol­le die Flücht­lin­ge bevor­zugt in Woh­nun­gen unter­brin­gen. Bis­her sei dies in ins­ge­samt 59 städ­ti­schen und ange­mie­te­ten pri­va­ten Woh­nun­gen erfolgt.

16 unbegleitete Jugendliche angekündigt

2013.12.11.Sundern.LogoMar­tin Hustadt, Fach­be­reichs­lei­ter für Jugend, Fami­lie und Bil­dung, kün­dig­te an, dass der Stadt Sun­dern 16 unbe­ge­lei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge ange­kün­digt sei­en, der ers­te bereits in den nächs­ten Tagen. Die Neu­an­kömm­lin­ge sol­len zunächst in einer Jugend­hil­fe­ein­rich­tung in Arns­berg auf­ge­nom­men wer­den, wo in einem betreu­ten Clea­ring-Ver­fah­ren erkun­det wer­den soll, wel­che Pro­ble­me auf den Schul­tern der Kin­der und Jugend­li­chen las­ten. da es sich meist um männ­li­che Jugend­li­che im Alter von 14 bis 17 han­de­le, sol­le danach eine Unter­brin­gung in betreu­ten Wohn­ge­mein­schaf­ten erfol­gen. Auch für die­sen Zweck wer­de drin­gend Wohn­raum gesucht. „Wir hof­fen aber auch auf Gast­fa­mi­li­en,“ so Hustadt.

Weitere Auffangklassen

Da alle Flücht­lings­kin­der der Schul­pflicht unter­lie­gen, sind auch wei­te­re Auf­fang­klas­sen geplant. „Neben der Haupt­schu­le und der Real­schu­le vor­aus­sicht­lich auch am Gym­na­si­um,“ so Hustadt, der aller­dings auf das Pro­blem ver­weist, dass päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te inzwi­schen knapp wer­den. In den Auf­fang­klas­sen erhal­ten die Kin­der und Jugend­li­chen mor­gens zwei oder drei Stun­den kon­zen­trier­ten Deutsch­un­ter­richt und neh­men danach am regu­lä­ren Unter­richt ihrer Alters­grup­pe teil.

Zwei neue Spielgruppen

Nicht ganz ein­fach sei die Situa­ti­on im Kin­der­gar­ten­be­reich, so Hustadt. Hier sei es erklär­tes Ziel, dass zumin­dest die Kin­der im Vor­schul­al­ter einen Kin­der­gar­ten­platz bekom­men, um die Spra­che zu ler­nen und sozia­le Kon­tak­te zu fin­den. Doch sei es lei­der nicht mög­lich, bereits voll aus­ge­las­te­te Grup­pen auf­zu­sto­cken. das mache der Land­schafts­ver­band nicht mit. Neu ein­ge­rich­tet wer­den ab Janu­ar aller­dings zwei Spiel­grup­pen am Lukas-Familienzentrum.

Lagezentrum der AGMAF im Raum 402

Neu ist auch die AGMAF, die „Arbeits­grup­pe Men­schen auf der Flucht“, deren Grün­dung der Bür­ger­meis­ter Mit­te der Woche bereits ange­kün­digt hat­te. Die­ser Arbeits­grup­pe wer­de der Raum 402, der gro­ße Bespre­chungs­raum im 4. Stock des Rat­hau­ses zur Ver­fü­gung gestellt. Das kön­ne man sich wie ein Lage­zen­trum bei der Bun­des­wehr vor­stel­len, so Brodel.

Bedenkliche Mails

„Noch läuft alles gut!“, fass­te Bro­del die Situa­ti­on in Sun­dern zusam­men. Nichts­des­do­trotz sei­en im Rat­haus inzwi­schen aber auch zwei Mails ange­kom­men, „die uns erschro­cken haben“. Die­se ört­lich nicht zuzu­ord­nen­den Mails sei­en genau in dem Tenor ver­fasst, den  kei­ner hören wol­le. „Wir müs­sen des­halb alle zusam­men auf­pas­sen,“ so Brodel.

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