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Sundern stemmt sich weiter gegen Windkraft-„Verspargelung“

Sun­dern. Rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie in Form von Pho­to­vol­ta­ik „ja“ – Wind­kraft auf den schö­nen Flä­chen der Stadt Sun­dern „nein“. Im Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung, Umwelt und Infra­struk­tur der Stadt Sun­dern wur­de am Don­ners­tag­abend über den aktu­el­len Stand nach dem jüngs­ten Urteil des Ober­ver­wal­tungs­ge­richts Müns­ter gespro­chen. Das hat­te in einer Revi­si­ons­ver­hand­lung den Beschluss des Ver­wal­tungs­ge­rich­tes Müns­ter kas­siert. Nach FFH-Richt­li­ni­en gebe es in Sun­dern nur drei Flä­chen, die für eine Auf­stel­lung von Wind­kraft­an­la­gen in Fra­ge kämen. Der Aus­schuss ent­schied sich mehr­heit­lich dafür, gegen die Ent­schei­dung des OVG nicht wei­ter juris­tisch tätig zu wer­den, wohl aber den Antrag in die Frak­tio­nen zu ver­wei­sen. Dort soll­ten die Mög­lich­kei­ten der Ver­hin­de­rung durch Auf­stel­len eine neu­es Flä­chen­nut­zungs­plans erör­tert werden.

Stadt wird nicht weiter juristisch tätig

In einem Antrag hat­te die Frak­ti­on WISU gefor­dert, einen neu­en Teil­flä­chen­nut­zungs­plan auf­zu­stel­len, um die Hand­lungs­fä­hig­keit der Stadt zu erhal­ten. Auf der frag­li­chen Flä­che bei Allen­dorf hat­te der Kreis zunächst die Geneh­mi­gung zum Betrieb einer Wind­an­la­ge ver­wei­gert und land­schafts­pla­ne­ri­sche Grün­de ange­ge­ben. Der Kla­ge des Betrei­bers vor dem VG Arns­berg war zunächst statt gege­ben wor­den. In der Revi­si­on vor dem OVG Müns­ter, die vom Kreis ange­strengt wor­den war, war der Klä­ger, die FNP-Wind­ener­gie, dann jedoch gescheitert.

Folgen aus OVG-Urteil ergebnisoffen

Wie es nun mit dem The­ma wei­ter gehen kön­ne, ver­such­te Fach­be­reichs­lei­ter Lars Ohlig zu erklä­ren. Dem­nach sei der Fall nach dem OVG-Urteil nun ergeb­nis­of­fen. Der Ein­schät­zung, dem Bau von Wind­kraft­an­la­gen wegen des Land­schafts­bil­des abzu­leh­nen, war das OVG nicht gefolgt. Für die Stadt ergä­ben sich, so Ohlig, nun die bei­den Mög­lich­kei­ten: Den Beschluss ohne Ein­lei­tung wei­te­rer recht­li­cher Schritt zu akzep­tie­ren, oder einen neu­en Flä­chen­nut­zungs­plan auf­zu­stel­len. Gene­rell, so stel­le der Fach­be­reichs­lei­ter dar, sehe er jetzt aber weni­ger zur Ver­fü­gung ste­hen­de Flä­chen für Wind­kraft­an­la­gen als zuvor.

Neuer Flächennutzungsplan braucht Zeit

Einen neu­en Flä­chen­nut­zungs­plan auf­zug­stel­len daue­re rund zwei Jah­re. Bau­an­trä­ge von Inves­to­ren könn­ten zwei­mal ein Jahr zurück gestellt wer­den, was zeit­lich Luft brin­gen wür­de. Es sei aber ein neu­es Arten­schutz­gut­ach­ten nötig. Die vor­han­de­nen Fris­ten zu hal­ten hal­te er für „äußerst sport­lich“. Micha­el Sta­che­le von der SPD-Frak­ti­on sieht das OVG-Urteil zunächst als Erfolg für die Stadt. Nun müs­se der Kreis ent­schei­den. Sieg­frid Huff gab zu beden­ken, dass man nach Jah­ren der Bera­tung nun wie­der bei Null anfan­gen müs­se. „Wir kom­men kein Stück wei­ter“, kri­ti­sier­te er.

Für die Stadt Sun­dern sieht Ohlig aber auch einen gro­ßen Auf­wand. Seit drei Jah­ren habe man sich nun nicht mehr mit dem The­ma befasst. Zumin­dest arten­schutz­recht­lich sei ein kom­plett neu­es Gut­ach­ten nötig, Alle ande­ren Beur­tei­lun­gen aus vor­aus gegan­ge­nen Dis­kus­si­on müss­ten über­prüft wer­den. Das sei „nicht ganz uner­heb­lich“, so Ohlig und zudem nicht ohne ein exter­nes Pla­nungs­bü­ro zu rea­li­sie­ren. Dabei müs­se man mit Kos­ten in sechs­stel­li­ger Höhe rech­nen. Ohne einen Flä­chen­nut­zungs­plan (FNP) der Stadt, lie­ge die Pla­nungs­ho­heit jedoch beim Kreis, sag­te Ohlig.

Viel Geld und Zeit investiert

Hans Klein (WISU) reg­te an, den Antrag in die Frak­tio­nen zurück zu wei­sen und ein Büro zu beauf­tra­gen. Die SPD-Frak­ti­on sieht aber einen grö­ße­ren Infor­ma­ti­ons­be­darf bei den Frak­tio­nen. CDU-Rats­mit­glied Mari­us Ross hält das OVG-Urteil für bedau­er­lich. Die Bera­tun­gen zur Sache hät­ten die Stadt schon viel Geld und die Rats­mit­glie­der viel Zeit gekos­tet. Aktu­ell beur­tei­le er die Chan­cen für die Neu­auf­stel­lung eines FNP eher frag­lich. Nach sechs Jah­ren Bera­tung wol­le man bei dem The­ma aber nicht kapi­tu­lie­ren, for­der­te Micha­el Ste­che­le von der SPD. Ziel sei es gewe­sen, die Stadt Sun­dern nicht zu „ver­spar­geln“. Des­halb, so Ste­che­le, sei es ein Risi­ko, kei­nen neu­en FNP auf­zu­stel­len. Um den Sor­pe­see mache man sich Sorgen.

Möglichkeit und Kompetenz zum Handeln

„Wir haben die Kom­pe­tenz und die Mög­lich­keit zum Han­deln“, erklär­te Andre­as Bah­de von Bür­ger für Sun­dern. Die Ent­schei­dung wol­le man nicht an den Kreis über­tra­gen. Nur der Rat kön­ne auch wirk­lich die Inter­es­sen der Bür­ger von Sun­dern ver­tre­ten. Hans Klein mahn­te im Aus­schuss, dass die Errich­tung von Wind­kraft­an­la­gen ohne Gegen­wehr der Stadt über­all mög­lich sei wo es kei­ne recht­li­chen Mög­lich­kei­ten zur Ver­hin­de­rung gebe. Zum Schutz der Bür­ger müs­se man tätig werden.

Solarpotentiale aus städtischen Dächern prüfen

Brei­te Zustim­mung hat­te es zuvor für den Antrag der SPD-Frak­ti­on gege­ben, die Poten­zia­le für rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien in Form von Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen auf städ­ti­schen Haus­dä­chern zu prü­fen. Dazu sol­len mit einer Finanz­hil­fe nun auch vier wei­te­re Gebäu­de auf die Mög­lich­keit unter­sucht wer­den, Anla­gen auf den Dächern zu plat­zie­ren. „Wir unter­stüt­zen den Antrag von Her­zen gern“, befand Rats­mit­glied Gui­do Simon von den Grü­nen. Auch Andre­as Bah­de von BfS sag­te eine Zustim­mung zu. Schon im Jahr 2009 war ein Solar­po­ten­ti­al­ka­tas­ter für die Stadt Sun­dern erstellt wor­den. Jetzt will der Aus­schuss mit sei­ner Ent­schei­dung errei­chen, dass auf 56 Haus­dä­chern die Mög­lich­kei­ten ins­ge­samt über­prüft wer­den. Die geschätz­ten Kos­ten könn­ten laut einer Berech­nung bei 3.000 Euro pro Dach lie­gen. Das wur­de von SPD-Mit­glied Jür­gen ter Bra­ak aber als viel zu hoch ange­se­hen. Ein gerin­ge­rer Betrag als hier kal­ku­liert sei realistischer.

(Text: Frank Albrecht)

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