Arnsberg/Sundern/Meschede. Auch der Hochsauerlandkreis bekam die Wucht des Sturmtiefs „Friederike“ zu spüren. Am Nachmittag zog die HSK-Polizei eine Zwischenbilanz:
- Zwischen 10 bis 15 Uhr wurde die Polizei zu 142 witterungsbedingten Einsätzen gerufen. Ein Schwerpunkt der Einsätze lag in Arnsberg und Sundern. Gegen 14.30 Uhr zog der Sturm langsam ab.
- Das Führerhaus eines 49-jährigen Lkw-Fahrers wurde auf der Bundesstraße 55 am Hennesee von einem umstürzenden Baum getroffen. Der Mann aus Dortmund konnte sich schwer verletzt aus dem stark beschädigten Fahrerstand befreien. Er wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Aufgrund weiterer umstürzender Bäume musste die Bundesstraße im Bereich des Hennesees gesperrt werden.
- Am Karolinenhospital in Hüsten zerstörte der Sturm Teile einer Dachverkleidung. Diese stürzten teilweise zu Boden. Die Polizei sperrte den Gefahrenbereich ab. Verletzt wurde niemand.
- Umgestürzte Bäume blockieren noch immer unzählige Straßen. Die Räumung der Fahrbahnen wird noch einige Zeit andauern. Mit Behinderungen ist zu weiterhin zu rechnen.
- Aufgrund der hohen Anzahl der Anrufe kam es teilweise zu Wartezeiten, da nicht alle Notruf direkt angenommen werden konnte.
Feuerwehr: In gebäuden bleiben
Kreisbrandmeister Bernd Krause empfiehlt wegen des Sturmtiefs Friederike, möglichst in Gebäuden zu verbleiben und unnötige Fahrten zu vermeiden: „Auch nachdem der Sturm durchgezogen ist, können Bäume umfallen, da die Böden sehr nass sind. Deshalb sollten nach wie vor Wälder und baumreiche Gegenden gemieden werden.“
Noch immer werden zahlreiche Einsätze in der HSK-Leitstelle abgearbeitet. Grob geschätzt waren 1.100 Kräfte der Feuerwehren im Einsatz. Aktuell sind 447 Einsätze im gesamten HSK registriert (Stand: 15.45 Uhr), in Arnsberg waren es 163, in Meschede 66, in Brilon 48, in Sundern 42 und in Marsberg 38. Lediglich Hallenberg war nicht betroffen. In der Leitstelle sind zwischen 10 und 15.30 Uhr 1060 Anrufe eingegangen. Kreisweit wurde durch die Leitstelle zum ersten Mal auch über die Warnapp „NINA“ informiert.
Karolinenhospital: Patientenversorgung läuft normal weiter
„Die Aufräumarbeiten nach dem Sturmschaden am Klinikum Arnsberg Standort Karolinen-Hospital sind gut vorangekommen“, meldet Kliniksprecher Richard Bornkessel. „Die Patientenversorgung ist gewährleistet und läuft ohne Unterbrechung normal weiter. Der Wiederaufbau der beschädigten Dachflächen beginnt zeitnah.“