Stemel. „Die Stemeler möchten nach Fertigstellung der Ortsdurchfahrt ihr Wahrzeichen wieder haben“, verkündete Ortsvorsteher Christoph Schulte (WiSu) am Ende einer kurzen Ratssitzung. „Den Blitzer!“, fügte er hinzu, als ihn einige Ratskollegen ratlos ansahen.
Schon zwei Ablehnungen
„Das finde ich auch sehr gut“, pflichtete ihm Bürgermeister Ralph Brodel, selbst auch Einwohner von Stemel, bei, konnte aber keine allzu großen Hoffnungen machen. Bereits zwei Mal habe es vom Kreis auf entsprechende Anträge aus dem Sunderner Rathaus negative Antworten gegeben, jeweils mit mehrseitigen Abhandlungen, warum in Stemel kein Blitzer mehr gebraucht werde. Auf Schultes Einwurf, dann müsse man es eben nochmal versuchen, antwortete Brodel, dass er das gerne tun werde.
Beschwerde über „Verharmlosung“
Der Stemeler Ortsvorsteher hatte sich zuvor bereits mit einem weiteren Punkt zum Thema Ortsdurchfahrt Stemel zu Wort gemeldet. Er wolle sich über eine städtische Pressemitteilung zu den durchgeführten versteckten Verkehrsmessungen beschweren und der Aussage widersprechen, dass es in Stemel eine entspannte Situation gebe. Gemessen worden sei während der Osterferien und Feiertage, als es sehr ruhig im Dorf war, und an Stellen, an denen eher langsam gefahren werde. Eigene Messungen der Anwohner hätten bis zu 240 Fahrzeuge pro Stunde ergeben, und dass in Stemel zu schnell gefahren werde, habe der Bürgermeister selbst ja auch schon kritisiert. „Diese Verharmlosungen sind bei der Stemeler Bevölkerung sehr schlecht angekommen“, so Schultes Fazit.
Eröffnung mit Flatterband und Schere
Da müsse er widersprechen. Die Pressemitteilung sei nicht verharmlosend gemeint gewesen und die Zahlen seien korrekt, sagte Brodel und verwies auf die gute Nachricht, dass es mit der Sperrung nun ja bald ein Ende haben werde, da die Bauarbeiten schneller vorangekommen seien als geplant. Mit Flatterband und Schere werde er die neue Straße eröffnen. „Das lasse ich mir nicht nehmen!“, so der Bürgermeister. Am 24. Mai soll es soweit sein. Statt geplanter elf Wochen hätte die Sperrung dann weniger als neun Wochen gedauert.