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Stemeler Ortsdurchfahrt ist „schlechteste Landesstraße“

IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange, IHK-Verkehrsausschussvorsitzender Hubertus Gössling (2. v. l.), Sunderns Bürgermeister Detlef Lins (r.) und Sunderns Ortsvorsteher Hans-Jürgen Schauerte (l.) sind sich einig: daumen nach unten für die L 519 in der Ortsdurchfahrt Stemel. (Foto: oe)
IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Dr. Ilo­na Lan­ge, IHK-Ver­kehrs­aus­schuss­vor­sit­zen­der Huber­tus Göss­ling (2. v. l.), Sun­derns Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins (r.) und Sun­derns Orts­vor­ste­her Hans-Jür­gen Schau­er­te (l.) sind sich einig: Dau­men nach unten für die L 519 in der Orts­durch­fahrt Ste­mel. (Foto: oe)

Ste­mel. Das trü­be April­wet­ter pass­te zum wenig erfreu­li­chen Anlass. Dr. Ilo­na Lan­ge, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK in Arns­berg, und der Arns­ber­ger Spe­di­teur Huber­tus Göss­ling als Vor­sit­zen­der des IHK-Ver­kehrs­aus­schus­ses stell­ten am Mon­tag die schlech­tes­te Lan­des­stra­ße im Hoch­sauer­land­kreis vor. Unter einer gan­zen Rei­he aus­sichts­rei­cher Kan­di­da­ten fiel die Wahl auf die Orts­durch­fahrt Ste­mel im Zuge der L 519 zwi­schen Sun­dern und Hach­en. Am dor­ti­gen Bus­war­te­häus­chen prangt jetzt ein Schild, das die etwa 10.000 bis 12.000 täg­lich vor­bei­fah­ren­den Fahr­zeu­ge auf die­sen wenig char­man­ten Titel hinweist.

Viele Weltmarktführer sind auf Landesstraßen angewiesen

Die "Lebensader Sunderns" ist über weite Strecken in einem desolaten Zustand. (Foto: oe)
Die „Lebens­ader Sun­derns“ ist über wei­te Stre­cken in einem deso­la­ten Zustand. (Foto: oe)

„Gute Stra­ßen sind essen­ti­ell, für die Unter­neh­mer und für ihre Mit­ar­bei­ter,“ sag­te Dr. Lan­ge und ver­wies dar­auf, dass es in Süd­west­fa­len über 140 Welt­markt­füh­rer gebe, die ihre Roh­stof­fe bekom­men und ihre Pro­duk­te in alle Welt schi­cken müss­ten. „Süd­west­fa­len als dritt­stärks­te Indus­trie­re­gi­on Deutsch­lands ist mit sei­nem eher grob­ma­schi­gen Auto­bahn- und Bun­des­stra­ßen­netz auf die Lan­des­stra­ßen ange­wie­sen und von deren Zustand ganz beson­ders betrof­fen,“ sag­te die IHK-Che­fin. Und dass der nicht gut sei, mache die IHK schon vie­le Jah­re zum The­ma. „Inzwi­schen liegt der Anteil schlech­ter Stre­cken in der Regi­on infol­ge unter­las­se­ner Inves­ti­tio­nen und der beson­de­ren Wit­te­rungs­an­fäl­lig­keit bei fast 60 Pro­zent und damit signi­fi­kant über dem Landesdurchschnitt.“

IHK-Verkehrsausschuss kürt zum zweiten Mal die schlechteste Landesstraße

Huber­tus Göss­ling sag­te, dass das lei­di­ge The­ma dem Ver­kehrs­aus­schuss schon lan­ge unter den Nägeln bren­ne und sich der Zustand der Stra­ßen immer wei­ter ver­schlech­te­re, was durch eine Stu­die der Uni Sie­gen auch wis­sen­schaft­lich belegt sei. „Wir fah­ren der­zeit auf Sub­stanz,“ sag­te der Spe­di­teur. Des­halb habe sich der IHK-Ver­kehrs­aus­schuss ent­schlos­sen, den Fin­ger deut­lich in die Wun­de zu legen und zum zwei­ten Mal nach 2002 die schlech­tes­ten Lan­des­stra­ße der Regi­on zu küren. „Als Test­pi­lot haben wir des­halb Ste­phan Brit­ten los­ge­schicht, der die Schlag­lö­cher am eige­nen Steiß erfah­ren hat“, so Gössling.

„Testpilot“ untersuchte rund 400 Kilometer Landesstraßen

Brit­ten, Dipl. Inge­nieur und Stand­ort-Refe­rent bei der IHK, hat­te bei sei­ner Unter­su­chung rund 400 Kilo­me­ter auf den schlech­tes­ten hei­mi­schen Land­stra­ßen zurück­ge­legt. In die Wahl der Spit­zen­rei­ter ist neben dem schlech­ten tech­ni­schen Zustand auch die Ver­kehrs­be­las­tung und die Ver­bin­dungs­funk­ti­on der Stre­cke mit­ein­ge­flos­sen. Zehn Lan­des­stra­ßen im Hoch­sauer­land­kreis stan­den letzt­lich in der enge­ren Aus­wahl, dazu vier im benach­bar­ten Kreis Soest, der eben­falls zum IHK-Gebiet gehört, wo die Pro­ble­me nach Brit­tens Ein­schät­zung wegen ande­rer Topo­gra­phie und Wit­te­rung aber nicht so extrem sind.
Ins­ge­samt acht der schlech­tes­ten 14 Lan­des­stra­ßen der IHK-Regi­on lie­gen im Bereich von Arns­berg und Sundern:

  • L 519: Orts­durch­fahrt Sundern-Stemel
  • L 537: Orts­durch­fahrt Arnsberg-Holzen
  • L 544: Arnsberg-Ainkhausen
  • L 685: In der Flam­ke (Sun­dern)
  • L 686: Sundern-Westenfeld
  • L 735: Arnsberg-Wennigloh
  • L 732: Arns­berg-Neheim – Ense-Höingen
  • L 735: „Lat­ten­berg“

Als schlech­tes­te Stre­cke im Kreis Soest hat­ten Dr. Lan­ge und Göss­ling am Vor­mit­tag die L 670 Möh­ne­see-Ber­lingsen als wich­ti­ge Ver­bin­dung zwi­schen Körb­ecke und der Kreis­stadt Soest präsentiert.

Bürgermeister Lins: „Dankbar, dass Sunderns Lebensader in den Focus rückt“

Zum zweiten Mal hat die IHK in Arnsberg den Titel "Schlechteste Landesstraße" vergeben. (Foto: oe)
Zum zwei­ten Mal hat die IHK in Arns­berg den Titel „Schlech­tes­te Lan­des­stra­ße“ ver­ge­ben. (Foto: oe)

„Es gibt Tro­phä­en, die man lie­ber nach Hau­se trägt,“ sag­te Sun­derns Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins, der eben­falls vor Ort war. Er sei der IHK aber auch dank­bar, dass sie den Fin­ger in die Wun­de lege und die Situa­ti­on im Röhr­tal, den schlech­ten Zustand die­ser „Lebens­ader von Sun­dern“, der Ver­bin­dung zur Auto­bahn in Hüs­ten, in den Focus rücke. Lins erin­ner­te dar­an, dass die Stadt Sun­dern zwei­glei­sig fah­re, wei­ter auf die Orts­um­ge­hun­gen in Hach­en und Ste­mel hof­fe. In Hach­en sei nach der Ent­täu­schung im Vor­jahr erneut der Antrag gestellt, die Umge­hung in den Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan auf­zu­neh­men, was auch durch eine klei­ne Anfra­ge von MdL Klaus Kai­ser im Land­tag unter­stützt wer­de. In Ste­mel lau­fe die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung für die L 519n und es könn­ten noch Jah­re ver­ge­hen, bis eine Rea­li­sie­rung in Fra­ge kom­me. Jetzt habe er aber ein biß­chen Hoff­nung auf posi­ti­ve­re Signa­le, um zügi­ger ins Ziel zu kom­men, sag­te Lins mit Blick nach Wen­holt­hau­sen, wo die dort im Jahr 2002 von der IHK aus­er­wähl­te schlech­tes­te Land­stra­ße der Regi­on weni­ge Jah­re spä­ter saniert war.

IHK will mehr Investitionen und andere Ausrichtung der Mittelvergabe

Der IHK geht es aller­dings nicht um die Sanie­rung ein­zel­ner Stra­ßen, son­dern sie for­dert von der Lan­des­re­gie­rung und dem Land­tag ein Ende der chro­ni­schen Unter­fi­nan­zie­rung des Lan­des­stra­ßen­baus und gene­rell mehr Mit­tel für Neu- und Aus­bau wie auch Unter­hal­tung, aber auch eine Ver­tei­lung der Mit­tel, die die Beson­der­hei­ten Süd­west­fa­lens mehr berück­sich­tigt. Nicht nur die rei­ne Belas­tung der Stre­cke, auch die Aus­weich­mög­lich­kei­ten müss­ten bei der Mit­tel­ver­ga­be berück­sich­tigt wer­den, sagt Ste­phan Brit­ten. In ande­ren Lan­des­tei­len könn­ten schlech­te Stra­ßen häu­fig umfah­ren wer­den, in den Tälern des Sau­er­lan­des gebe es die­se Aus­weich­stre­cken oft aber nicht. Brit­ten berich­te­te von einem Sau­er­län­dern Unter­neh­mer, der sich scheu­te, einen chi­ne­si­schen Kun­den ins Werk ein­zu­la­den, weil die letz­ten paar Kilo­me­ter von Schlag­lö­chern über­sät waren.

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5 Antworten

  1. Ich bin heu­te mit mei­nem Hän­ger mit hoch auf­ste­hen­dem Segel­boot durch Ste­mel gefah­ren und hat­te stän­dig Sor­ge, dass ich das Boot abla­de. Ich bin im Zick­zack um die Löcher her­um­ge­fah­ren doch auf­grund der Viel­zahl der Auf­brü­che kam ich nicht umhin, letzt­lich mit 30 km/h durch Ste­mel zu fah­ren. Ein Skan­dal sowas!

  2. In Sun­dern wer­den Stras­sen saniert, da stel­le ich mir als Bür­ger die fra­ge, wur­de die Fest­stel­lung zur Sanie­rung Nachts im dun­keln von der Stadt­ver­wal­tung ( Stras­sen­bau­amt) gemacht, z.b Enkhau­ser­str. die wur­de jetzt in den letz­ten 15 Jah­ren 2 mal saniert, und warum ?
    und in Ste­mel woh­nen die Leu­te noch wie vor 50 Jah­ren, Strom gibt es über Hoch­span­nung ans Haus, 7 ver­schie­de­ne Stras­sen­be­leuch­tun­gen ! ohne LED, und man­cher Feld­weg sieht bes­ser aus wie die­se Stras­se, Bür­ger­stei­ge suchst du auch ver­ge­bens, und das schlim­me ist das sich ein Herr Lins, der eigent­lich ver­ant­wort­lich ist, noch hier mit einen Dau­men nach unten hier ablich­ten lässt, trau­rig trau­rig trau­rig Herr Bürgermeister

  3. In Sun­dern wer­den Stras­sen saniert, da stel­le ich mir als Bür­ger die fra­ge, wur­de die Fest­stel­lung zur Sanie­rung Nachts im dun­keln von der Stadt­ver­wal­tung ( Stras­sen­bau­amt) gemacht, z.b Enkhau­ser­str. die wur­de jetzt in den letz­ten 15 Jah­ren 2 mal saniert, und warum ?
    und in Ste­mel woh­nen die Leu­te noch wie vor 50 Jah­ren, Strom gibt es über Hoch­span­nung ans Haus, 7 ver­schie­de­ne Stras­sen­be­leuch­tun­gen ! ohne LED, und man­cher Feld­weg sieht bes­ser aus wie die­se Stras­se, Bür­ger­stei­ge suchst du auch ver­ge­bens, und das schlim­me ist das sich ein Herr Lins, der eigent­lich ver­ant­wort­lich ist, noch hier mit einen Dau­men nach unten hier ablich­ten lässt, trau­rig trau­rig Herr Bürgermeister

  4. Wenn ein Herr Nic Nol­te so über den Bür­ger­meis­ter her­zieht, soll­te er wis­sen, daß nicht der Bür­ger­meis­ter für die L519 in Ste­mel zustän­dig ist, son­dern die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung! Ansprech­part­ner ist daher nicht das Rat­haus, son­dern Straßen.NRW – soviel soll­te man schon wissen…

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