Arnsberg. In der Mitte der Straße ein langes weißes Band von 100 sommerlich geschmückten Tischen zwischen Neumarkt und Maximilianbrunnen, am Rand 13 Stände heimischer Gastronomen, wo es Leckeres auf die Gabel und ins Glas gibt, dazu jede Menge Stehtische, also Platz für insgesamt 2000 bis 3000 Besucher, und dazu noch jede Menge Kultur rund um die Tische und auf der Bühne ganz oben an der Krim, das sind die Zutaten für das erste Arnsberger Altstadt-Dinner. Serviert wird es am Auftakt-Wochenende des Kunstsommers 2014, am Samstag, 9. August ab 17 Uhr.
Das Lukullische wird zur Kunst erklärt
Die Idee, das auch anderswo erfolgreiche Konzept nicht nur aufzunehmen, sondern mit dem Arnsberger Kunstsommer zu einer ganz besonderen Verbindung von Kulinarischem und Kultur zu verknüpfen, kam vom Verkehrsverein. „Eine Steilvorlage, die wir gerne aufgegriffen haben,“ sagt Kunstsommer-Organisator Peter Kleine vom Kulturbüro. Gerade in diesem Jahr, wo der Kunstsommer mit seinem Motto „Betörend“ alle Sinne ansprechen wolle, wolle man deshalb gerne auch das lukullische Erlebnis zu Kunst erklären. Kleine erwartet „ein völlig neues Bild von unserer Straße“ und auch „ein Gemeinschaftserlebnis ganz besonderer Art“.
Annette Baumeister vom Verkehrsverein hat im Vorfeld alle Gastronomen im Stadtteil Arnsberg angesprochen. Einige, die die Idee auch gut fanden, mussten leider absagen, da sie an diesem Tag in ihrem Betrieb voll ausgelastet sind, etwa Hoffmann in Rumbeck, die gleich drei Hochzeiten haben, doch mit Menüservice Wosberg, Hotel-Restaurant Menge an der Schlacht und Hotel-Restaurant Landsberger Hof sind drei Gastronomen mit von der Partie, die einst auch schon bei „Arnsberg Kulinarisch“ dabei waren, einem Event, dem viele Arnsberger noch nachtrauern und das ihnen bei der Ankündigung des Altstadt-Dinners sofort wieder in den Sinn kommt. Teilnehmen werden zudem der Gasthof Ratskeller, das Museumscafé, die Fleischerei Mevenkamp, die Konditorei Krengel, Kaiserliche Köstlichkeiten, das „Cheers“ und der Cocktailstand Schöttler aus Werl, der als einziger Nicht-Arnsberger Betrieb das Angebot abrundet.
Deftige und süße Leckereien, passende Weine, Bier und Cocktails
An sieben über die kulinarische Meile verteilten Ständen wird es leckere Spezialitäten geben – von sauerländisch bis mediterran. Monika Menge macht mit hausgeräucherter Fjordforelle und langzeitgegarter Rinderschulter den Mund wässrig. Bei den anderen Gastronomen stehen Lendchen vom Bioschwein in Honig-Pfeffersoße neben Fetzen vom Weideochsen in Schalotten-Balsamicojus, Fröndenberger Poularde mit sizilianischem Gemüse neben Lachspraline an Wasabischaum. An zwei Ständen sorgt Familie Kaiser für den passenden Wein – ob Spätburgunder aus dem Rheingau oder Silvaner aus Franken, ob weißer Franzose, roter Spanier oder ein Prosecco aus Italien zu den Dessert von Krengel. Die Konditorei sorgt für den süßen Abschluss mit Mousse au Chocolat oder Apfel- und Pflaumentörtchen. Dazu gibt es drei Bierstände. Einen wird Bianca Prötel führen, die Wirtin vom Cheers, die vom Brückencenter zum Alten Markt umgezogen ist. Ob auch ihr neues Lokal in der alten Arztpraxis von Dr. Bauer zum Altstadt-Dinner fertig ist, kann sie nur hoffen, aber nicht versprechen. Im Moment trockne gerade der Estrich, berichtet sie.
Karin Hahn vom Verkehrsverein betont, dass ein anspruchsvolles und schönes Ambiente ein wichtiger Aspekt sei. Tische und Bänke seien zwar einfache Bierzeltgarnituren, das lasse sich nicht vermeiden. Doch werden alle Tische mit Stofftischdecken eingedeckt und es gibt richtiges Besteck und vernünftige Gläser, Plastik ist verpönt. Für den Tischschmuck ist Blumen Rittermann verantwortlich. Die Tische werden mit sommerlich duftenden Einmachgläsern mit Blumen und Kräutern geschmückt, wobei das Bild alle fünf Tische wechselt. Auch die Pavillons der Gastronomen werden ein einheitliches Bild abgeben, da sie vom Verkehrsverein zentral angemietet wurden.
Wenn das Wetter nicht mitspielt, wird um 14 Tage verlegt
Ob Speisen oder Getränke, für die Gäste ist Selbstbedienung angesagt. Die enormen Geschirrmengen werden in einem eigenen Spülzelt abgearbeitet. Für den Autoverkehr sind Steinweg und Alter Markt während der Veranstaltung, die bis 23 Uhr oder vielleicht auch ein klein bisschen länger dauern wird, natürlich komplett gesperrt. Die Anwohner, die dann ihre Grundstücke nicht erreichen können, werden angesprochen und sollen Ausweichparkplätze in der Altstadtgarage angeboten bekommen. Auch mit den Meteorologen stehen die Veranstalter in engem Kontakt. Notfalls, so Karin Hahn, könne die Veranstaltung noch zwei Tage zuvor, am Donnerstag, gestoppt werden. Für den Fall einer ähnlich schlechten Prognose wie jüngst beim Dämmerschoppen in der Arnsberger Woche soll das Altstadt-Dinner um zwei Wochen verlegt werden, auf Samstag, 23. August. Das Event läge dann außerhalb des Kunstsommers, doch das Kulturbüro würde auch dann ein – allerdings kleineres ‑Kulturprogramm auf die Beine stellen. Was die Gäste am 9. August kulturell alles erwartet, da macht Andreas Witte vom Kulturbüro noch ein kleines Geheimnis draus. Neben der Bühne an der Krim soll es jede Menge Acts rund um die Tische geben. „Die können übrigens“, so schiebt Karin Hahn eventuellen Ideen einen Riegel vor, „vorab nicht reserviert werden.“ Am schönsten wäre es, wenn das Publikum von Stand zu Stand schlendern und sich mal hier, mal da niederlassen würde, sind sich die Veranstalter einig. Einig sind sie sich auch darin, dass das Altstadt-Dinner zum Erfolg werden soll, der dann Jahr für Jahr wiederholt werden könnte. „Denn eine einmalige Veranstaltung sollte das nicht bleiben!“ meint auch Hans-Helmut Schulte von der Volksbank Sauerland, die nicht nur den Kunstsommer unterstützt, sondern auch das Altstadt-Dinner als Sponsor erst möglich macht.
Eine Antwort
Insgesamt fand ich es sehr schön. Die Idee mit der schönen gedeckten Tafel an dem Samstag war schon eine tolle Idee. Nur leider muss ich sagen dass um 20.00 Uhr abends schon viele Gerichte ausverkauft waren! Wo drüber ich aber entsetzt bin, ist die Tatsache dass ich mich auf Schweinemedaillons mit Kartoffelpüree und Ruccola gefreut hatte , was mir aber serviert wurde war, 2 kleine Schweinemedaillons in Sauce ‚mit 3–4 Blatt Ruccola und zwei Teelöffel klein gehackte Paprika als Gemüsebeilage, weil der Kartoffelpüree schon aus war und der Ruccola scheinbar auch. Ohne Kommentar und ohne Informationen reichte man mir den Teller mit den Worten “ 10,50 €!“ Gut, ich hätte den Teller nicht nehmen müssen! Leider war ich aber so perplex das ich bezahlt habe, den Teller nahm und ging. Für mich war das die Abzocker des Tages. So viel hab ich noch nie für so wenig bezahlt. Schade Landsberger Hof. Das hat mich wirklich enttäuscht. Das einzigste was tröstet war,dass das Fleisch schön gebraten war.