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Stadtmarketing: „Wachrütteln“ zeigt erste Ergebnisse

Sun­dern. Nach den spek­ta­ku­lä­ren Rück­trit­ten von Vor­stand und Auf­sichts­rats­mit­glie­dern zu Beginn der Woche ist die Stadt­mar­ke­ting eG bei ihrer außer­or­dent­li­chen Mit­glie­der­ver­samm­lung am Mitt­woch abend wie­der in etwas ruhi­ge­re Fahr­was­ser zurück­ge­kehrt, nach­dem das erwünsch­te „Wach­rüt­teln“ offen­bar Erfol­ge bei den drin­gends­ten Pro­ble­men erzielt hat. Zwar fie­len in der knapp zwei­stün­di­gen Sit­zung im Gast­hof Cor­des in Sto­ckum noch­mals jede Men­ge deut­li­cher Wor­te, doch aus „Ver­trau­ens­ver­lust“ und „Fas­sungs­lo­sig­keit“ waren inzwi­schen „Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­me“ gewor­den. Bür­ger­meis­ter Bro­del mach­te deut­lich, dass das Ein­glie­dern des Stadt­mar­ke­tings in die Stadt­ver­wal­tung kei­nes­wegs sein Ziel sei, son­dern die aller­letz­te Not­lö­sung. Eine brei­te Mehr­heit der Rats­frak­tio­nen signa­li­sier­te dem Stadt­mar­ke­ting Zuschuss­si­cher­heit für die nächs­ten drei bis fünf Jah­re. Und auch das umstrit­te­ne exter­ne Gut­ach­ten, dass der Rat heu­te beschlie­ßen soll­te, ist vor­aus­sicht­lich vom Tisch.

Zurückgetretene sichern Handlungsfähigkeit

Die zurück­ge­tre­te­nen Vor­stän­de Chris­ti­an Wil­le­ke und Maria Hege­mann haben ange­kün­digt, dass sie bis nach den Som­mer­fe­ri­en kom­mis­sa­risch im Amt blei­ben, weil nur so die finan­zi­el­le Hand­lungs­fä­hig­keit des Stadt­mar­ke­ting gesi­chert wer­den kön­ne. Ein Rück­tritt vom Rück­tritt soll das aller­dings nicht sein. „Wir hei­ßen nicht See­ho­fer!“, so Maria Hegemann.

Generalversammlung sofort nach den Ferien

Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del, der auch Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der des Stadt­mar­ke­ting ist, kün­dig­te eine Gene­ral­ver­samm­lung in der ers­ten Woche nach den Som­mer­fe­ri­en an. Hier sol­len Vor­stands- und Auf­sichts­rats­pos­ten neu besetzt und das von Geschäfts­lei­te­rin Ann Kath­rin Mei­er und ehren­amt­li­chen Mit­glie­dern aus­ge­ar­bei­te­te Papier zur Wei­ter­ent­wick­lung des Stadt­mar­ke­ting vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wer­den. Bro­del teil­te mit, dass es bereits „ein­ein­halb Kan­di­da­ten“ für die her­aus­for­dern­de Vor­stands­auf­ga­be gebe.

„Fünf Jahre je 150.000 Euro“

Die stell­ver­tre­ten­den Frak­ti­ons­chefs Sebas­ti­an Boo­ke (CDU) und Jens Kuh­nen (SPD) sowie Toni Becker (Grü­ne) und Sieg­fried Huff (Lin­ke) kün­dig­ten an, dass ihre Frak­tio­nen den städ­ti­schen Zuschuss an das Stadt­mar­ke­ting für die nächs­ten drei bis fünf Jah­re sichern wol­len, ohne eine kon­kre­te Sum­me zu nen­nen. Die stän­di­ge Unsi­cher­heit, ob, wann und in wel­cher Höhe der Zuschuss kommt, gehör­te zu den Haupt­kri­tik­punk­ten der Zurück­ge­tre­te­nen. Der Zuschuss ist von 140.000 Euro in 2016 über 120.000 Euro auf 100.000 Euro in 2018 gesun­ken. Für 2019 steht er bis­her noch bei Null. „Das wür­de zur sofor­ti­gen Insol­venz füh­ren“, so Chris­ti­an Wil­le­ke. Maria Hege­mann ver­wies auf eine Berech­nung von 2017, dass das Stadt­mar­ke­ting Stadt­auf­ga­ben im Gegen­wert von 135.000 Euro über­nom­men habe. Fünf Jah­re lang je 150.000 Euro wäre der Wunsch des Stadt­mar­ke­tings. Das kön­ne er nur begrü­ßen, er erwar­te jetzt ent­spre­chen­de Anträ­ge aus den Frak­tio­nen, sag­te der Bürgermeister.

Eigene Kraft statt Gutachten

Vor­aus­sicht­lich wird eine Rats­mehr­heit heu­te auch die Ver­ga­be eines exter­nen Gut­ach­tens zur Zukunft des Stadt­mar­ke­tings ableh­nen. Er habe mit die­sem Gut­ach­ten eine Brü­cke bau­en wol­len, um die ver­schie­de­nen Vor­stel­lun­gen von neu­tra­len Sei­te zusam­men­zu­füh­ren und eine pro­fes­sio­nel­le Emp­feh­lung für ein moder­nes Stadt­mar­ke­ting zu erhal­ten, sag­te der Bür­ger­meis­ter. Die Stadt­mar­ke­ting­mit­gie­der leh­nen das Gut­ach­ten aller­dings ab, schon allein wegen der erneu­ten Zeit­ver­zö­ge­rung von min­des­tens einem Jahr. Sie wol­len das Stadt­mar­ke­ting aus eige­ner Kraft wei­ter­ent­wi­ckeln und den von der enga­gier­ten jun­gen Geschäfts­lei­te­rin Ann Kath­rin Mei­er und vie­len Ehren­amt­li­chen begon­nen Weg fort­set­zen, wobei pro­fes­sio­nel­le Hil­fe durch­aus will­kom­men sei. Ein zunächst 55-sei­ti­ges, inzwi­schen über­ar­bei­te­tes Papier liegt dazu vor. Ob es trotz der Rück­trit­te wie zunächst geplant in der heu­ti­gen Rats­sit­zung (17.30 Uhr, Rats­saal) vor­ge­stellt wird, ist noch offen.

 

 

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