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Stadtmarketing Sundern kämpft gegen „weitere Insolvenz“

Die geplante einheitliche Beschilderung der Sunderner wanderwege für das Bergfest im Juni 2014 muss das Stadtmarketing dem Rotstift opfern. (Foto. Stadtmarketing Sundern)
Die geplan­te ein­heit­li­che Beschil­de­rung der Sun­derner Wan­der­we­ge für das Berg­fest im Juni 2014 muss das Stadt­mar­ke­ting dem Rot­stift opfern. (Foto. Stadt­mar­ke­ting Sundern)

Sun­dern. Nach inten­si­ver Dis­kus­si­on über die Pro­ble­me der Stadt­mar­ke­ting-Töch­ter schon ein wenig ermü­det und noch mit einer gro­ßen Tages­ord­nung vor der Brust kam aus dem Sun­derner Rat am Don­ners­tag­abend der Vor­schlag, den aktu­el­len Bericht der Stadt­mar­ke­ting-Mut­ter zu ver­schie­ben. Doch Jero­en Tepas, seit 17 Tagen als neu­er Geschäfts­lei­ter im Amt, woll­te unbe­dingt – und durf­te auch – die aktu­el­len Zah­len prä­sen­tie­ren, und damit auch die Bemü­hun­gen, „eine wei­ter Insol­venz zu vermeiden“.

Die Zah­len im Über­blick. Für 2012 ist die Bilanz so gut wie aus­ge­gli­chen ( – 569 Euro), aller­dings unter Auf­brau­chen aller Reser­ven ein­schließ­lich der Genos­sen­schafts­an­tei­le der Mit­glie­der. Für 2013 wird sich das Minus auf rund 186.000 Euro belau­fen, wobei erst­mals alle erkenn­ba­ren Risi­ken in die Bilanz auf­ge­nom­men wur­den. Für 2014  wird ein posi­ti­ves Ergeb­nis von rund 185.000 Euro erwar­tet, so das die Stadt­mar­ke­ting eG Ende 2014 nur mehr mit rund 1200 Euro im Minus ste­hen könn­te, wenn alles so eintrifft.

Neuer Geschäftsleiter Jeroen Tepas will weder Augenwischerei noch Traumtänzerei

Jeroen Tepas ist neuer Geschäftsführer beim Sunderner Stadtmarketing. (Foto: Stadtmarketing Sundern)
Jero­en Tepas ist seit Ende Novem­ber neu­er Geschäfts­lei­ter beim Sun­derner Stadt­mar­ke­ting. (Foto: Stadt­mar­ke­ting Sundern)

Tepas sag­te den Rats­mit­glie­dern, dass er für 2013 Risi­ken in die Bilanz ein­ge­stellt habe, die dort frü­her nicht gestan­den hät­ten, denn er wol­le weder Traum­tän­ze­rei noch Augen­wi­sche­rei betrei­ben. Und er sehe vie­le Risi­ken. So ste­hen auf der Nega­tiv­sei­te für 2013 27.000 Euro für das Pro­jekt Gast­wel­ten und sogar 47.000 Euro für die Sor­pe­see Pro­jekt GmbH. Ver­wun­dert merk­ten die Rats­mit­glie­der an, dass dies 22.000 Euro mehr sind als die 25.000 Euro, mit der sich das Stadt­mar­ke­ting ursprüng­lich an die­sem Pro­jekt betei­ligt hat. Auch über eine dicke Stei­ge­rung bei den Abschrei­bun­gen stol­per­ten die Poli­ti­ker. Noch 2013 sei ein gro­ßer Ser­ver ange­schafft worde, erklär­te Tepas. Da sei er nicht glück­lich drü­ber und eini­ges, was er gefun­den habe,  sei nicht nor­mal. Des­halb habe er auch eine Fra­ge­lis­te an den frü­he­ren Geschäfts­füh­rer zusammengestellt.

Resort GmbH zahlt 100.000 Euro für Baugenehmigung

Ver­wun­dert zeig­ten sich die Poli­ti­ker auch über das hohe Plus, dass  die Genos­sen­schaft im kom­men­den Jahr erwar­tet. Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins, zugleich Auf­sichts­rat beim Stadt­mar­ke­ting, klär­te auf. Zum einen wer­de aus einem Ver­trag mit der Sor­pe­see Resort GmbH eine Zah­lung in Höhe von 100.000 Euro für geleis­te­te Diens­te fäl­lig, wenn die Bau­ge­neh­mi­gung erteilt sei. Damit rech­ne er spä­tes­tens im Okto­ber. Ein zwei­ter hoher Ein­nah­me­pos­ten sind Spon­so­ren­gel­der. Ein­ge­plant sind 120.000 Euro, wovon, so Lins, bereits 100.000 fest zuge­sagt seien.

Einheitliche Schilder für Wanderwege passen nicht mehr ins Budget

Ein ande­rer Punkt ist ein strik­ter Spar­kurs des Stadt­mar­ke­ting, das sich, so Jero­en Tepas, nur noch auf zwei Auf­ga­ben kon­zen­trie­ren wird, das Stand­ort­mar­ke­ting und das Netz­werk für die Genos­sen. Zum einen wird sich das Stadt­mar­ke­ting räum­lich ver­klei­nern und ab 1. Janu­ar 2014 nur noch eine Eta­ge nut­zen, zum ande­ren wird es nur noch vier Beschäf­tig­te geben, den Lei­ter, eine wei­te­re Voll­zeit­an­ge­stell­te, eine Aus­zu­bil­den­de und eine 450-Euro-Kraft für die Buch­hal­tung. Auch bei den Ver­an­stal­tun­gen soll – nach dem Bei­spiel des gelun­ge­nen Advents­bum­mels vor weni­gen Tagen – auf weni­ger, beschei­de­ne­re und auch für die Besu­cher kos­ten­güns­ti­ge­re Ereig­nis­se gesetzt wer­den. Zum Glück, so Tepas, sind für das Mar­ke­ting aus­rei­chend aktu­el­les Pro­spekt­ma­te­ri­al und eine Web­site vor­han­den. Eine ein­heit­li­che Beschil­de­rung der Wan­der­we­ge in der Stadt, wie sie für das Berg­fest im Juni 2014 geplant war, passt dage­gen nicht mehr ins aktu­el­le Bud­get. Zum Berg­fest ein­ge­setz­te Wan­der­füh­rer sol­len zusam­men mit der durch­aus aus­rei­chen­den, viel­leicht „nicht ganz idio­ten­si­che­ren“ alten Beschil­de­rung dafür sor­gen, dass sich nie­mand in Sun­derns Fel­dern und Flu­ren verläuft.

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