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Stadtmarketing appelliert an Politik: 100.000 Euro mittelfristig absichern

Sun­dern. Ann Kath­rin Mei­er, Geschäfts­lei­te­rin der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG, hat sich in einem offe­nen Brief zur per­spek­ti­vi­schen Situa­ti­on der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG an die sechs Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im Rat sowie die drei frak­ti­ons­lo­sen Rats­mit­glie­der gewandt. Tenor des Briefs: „Mit den für 2018 beschlos­se­nen 100.000 € an Zuwen­dun­gen ist eine Gren­ze erreicht, die nicht wei­ter unter­schrit­ten wer­den darf!“ Mei­er for­dert die mit­tel­fris­ti­ge Absi­che­rung die­ser Min­dest­sum­me in der städ­ti­schen Haus­halts­pla­nung und ver­weist auf den Eigen­bei­trag der Stadt­mar­ke­ting-Mit­glie­der mit einer jüngst beschlos­se­nen 25-pro­zen­ti­gen Bei­trags­er­hö­hung. Für die drin­gend not­wen­di­ge Kon­zept­ent­wick­lung schlägt sie eine exter­ne Begut­ach­tung und Mode­ra­ti­on vor.

 

Anbei der Text des offe­nen Briefs (ohne Anre­den und Grüße):

Zur perspektivischen Situation der Stadtmarketing Sundern eG

… die Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG wur­de 1998 aus dem ehe­ma­li­gen Wer­be­ring Sun­dern e.V. und dem Frem­den­ver­kehrs­amt der Stadt Sun­dern gegrün­det. Laut Grün­dungs­vor­ha­ben der Genos­sen­schaft vom 18. 03. 1998 lag dies an den sin­ken­den Über­nach­tungs­zah­len und dem nicht effi­zi­ent und im Sin­ne der betrof­fe­nen Wirt­schaft han­deln­den Frem­den­ver­kehrs­amt. Die Stadt Sun­dern hat sei­ner­zeit die­se Auf­ga­ben unter Gewäh­rung eines städ­ti­schen Zuschus­ses in Höhe von umge­rech­net 163.613,40 € an die Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG über­tra­gen (Ver­ein­ba­rung vom 24.10.2002). Syn­er­gien konn­ten geschaf­fen und Res­sour­cen gebün­delt werden. 

Nach Grün­dung der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG wur­den die Zuschüs­se dann schritt­wei­se auf 100.000 € in 2018 gekürzt. Die Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG konn­te bis dahin sehr vie­le Aktio­nen für Sun­dern pla­nen und durch­füh­ren und eini­ge erfolg­rei­che Pro­jek­te wie „Ab in die Mit­te“ umset­zen oder das För­der­pro­jekt zur Regio­na­le 2013 am Sor­pe­see mit initi­ie­ren, was einen enor­men Schwung für die Stadt gebracht hat. Die Über­nach­tungs­zah­len stie­gen von 140.000 in 1998 auf 224.056 in 2016! Ten­denz ist wei­ter stei­gend, was die Posi­ti­on als viert­stärks­ter Tou­ris­mus­ort im Hoch­sauer­land­kreis wei­ter kräf­tigt – vor Ols­berg, Arns­berg und Mesche­de (IT.NRW, 2016). 

Im Zuge der fort­wäh­ren­den Dis­kus­sio­nen über eine wei­te­re Bezu­schus­sung des Stadt­mar­ke­tings, stellt sich klar die Fra­ge, wo eigent­lich fest­ge­schrie­ben steht, dass das Stadt­mar­ke­ting sich selbst tra­gen muss! Es han­delt sich nach unse­rem Kennt­nis­stand um eine vor Jah­ren for­mu­lier­te For­de­rung der Poli­tik. Um nach­hal­tig und erfolg­reich eine Ver­mark­tung der Stadt Sun­dern zu betrei­ben, kann das Stadt­mar­ke­ting aber nicht aus­schließ­lich ohne städ­ti­schen Zuschuss ope­rie­ren, was bei einem Blick auf die Bud­gets sofort offen­kun­dig wird.

Mit den für 2018 beschlos­se­nen 100.000 € an Zuwen­dun­gen ist eine Gren­ze erreicht, die nicht wei­ter unter­schrit­ten wer­den darf! 

Mit Blick auf den immer stär­ker sin­ken­den Zuschuss bleibt fest­zu­hal­ten, dass Pro­jek­te und Ver­an­stal­tun­gen natur­ge­mäß auf ein Mini­mum her­un­ter­ge­fah­ren wer­den muss­ten. Alt­las­ten, mit denen das Stadt­mar­ke­ting in den Vor­jah­ren zu kämp­fen hat­te, sind alle wei­test­ge­hend abge­baut. Risi­ken, wie sie in der Ver­gan­gen­heit ein­ge­gan­gen wur­den, um Refi­nan­zie­run­gen zu errei­chen, wer­den – ins­be­son­de­re auf Wunsch der Poli­tik – nicht mehr über das Stadt­mar­ke­ting lau­fen. Daher fällt die­se Refi­nan­zie­rungs­mög­lich­keit weg. 

Wenn wir es nicht schaf­fen, ein trag­ba­res und von allen Sei­ten unter­stütz­tes Kon­strukt für das Stadt­mar­ke­ting her­zu­stel­len, besteht auch Gefahr bei der Spon­so­ren­ak­qui­se. Solan­ge wir nichts Nach­hal­ti­ges in der Hand haben, wird es zukünf­tig weder ein aus­rei­chen­des Spon­so­ring­bud­get noch ziel­füh­ren­de Pro­jekt­ar­beit geben kön­nen. Unse­re Spon­so­ren for­dern seit län­ge­rer Zeit, dass „etwas pas­sie­ren“ muss. Daher sehe ich hier eine emi­nen­te Gefahr, wenn sich die Dis­kus­sio­nen um eine Bezu­schus­sung und damit Siche­rung einer städ­ti­schen Ver­mark­tung wei­ter in die Län­ge ziehen. 

Wie die letz­te Gene­ral­ver­samm­lung gezeigt hat, sind die Mit­glie­der der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG gewillt, in Vor­leis­tung zu tre­ten und haben einer Erhö­hung der Mit­glieds­bei­trä­ge zuge­stimmt, was an die­ser Stel­le beson­ders her­vor­zu­he­ben ist. Die Bei­trä­ge wur­den immer­hin um 25% erhöht. Die­ses Signal der Mit­glie­der geht natür­lich auch an die poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen der Stadt Sun­dern, ihren eig­nen Bei­trag auch zukünf­tig zu leisten. 

Nach­dem ich nun ein drei­vier­tel Jahr die Situa­ti­on der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG erfas­sen und mir einen Über­blick ver­schaf­fen konn­te, muss ich aus der jet­zi­gen Ein­schät­zung sagen, dass das Stadt­mar­ke­ting ohne Grund­fi­nan­zie­rung nicht wei­ter exis­tie­ren kann. Zudem ken­ne ich kein Stadt­mar­ke­ting, dass voll­kom­men ohne einen städ­ti­schen Zuschuss aus­kommt, noch dazu bei der Auf­ga­ben­stel­lung auch die Stadt als Gan­zes mit zu ver­mark­ten. Hier stellt sich klar die Fra­ge: aus wel­chem Grund soll­te dies dann noch über­nom­men wer­den? Als Zweit­fra­ge schließt sich an: Wer über­nimmt das Mar­ke­ting für die Stadt Sun­dern, wenn es die Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG nicht mehr macht bzw. sich dann ggf. auf­löst? In die­sem Fal­le wür­den der Stadt Sun­dern dann aber auch der gesam­te Betrag der Mit­glieds­bei­trä­ge i.H.v. aktu­ell 58.000 € unse­rer 213 Mit­glie­der sowie noch nen­nens­wer­te Spon­so­ring­leis­tun­gen abhandenkommen. 

Die Situa­ti­on inner­halb der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG war in die­sem Jahr mehr als pro­ble­ma­tisch. Die Stel­le der Geschäfts­lei­tung war fast 3 Mona­te unbe­setzt und es wur­den wenig bis kei­ne Vor­pla­nun­gen für 2017 getä­tigt, was die Über­nah­me durch die neue Geschäfts­lei­tung äußerst erschwert hat. Auch war der Per­so­nal­stand in die­ser Zeit auf­grund eines krank­heits­be­ding­ten Aus­falls einer lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­te­rin dezi­miert. Zudem sind die bei­den Vor­stän­de mit zwei neu­en Per­so­nen besetzt wor­den, die ver­sucht haben sich von Beginn an inten­siv ein­zu­brin­gen, aber eben auch kei­ne gro­ßen Vor­kennt­nis­se mit­brin­gen konn­ten. Eben­falls wur­den in 2017 neue Mit­glie­der im Auf­sichts­rat tätig. Die­se Kon­stel­la­ti­on ver­deut­licht, welch schwie­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen vor­la­gen, um das Stadt­mar­ke­ting mit einem fast kom­plett neu­en Per­so­nen­kreis wei­ter­zu­füh­ren. Den­noch ist es uns gelun­gen, das bestehen­de Rah­men­pro­gramm der Ver­an­stal­tun­gen mit enga­gier­tem Ein­satz zu bewältigen. 

Die gefor­der­te – und mei­ner Mei­nung nach erfor­der­li­che – Kon­zept­erstel­lung war so im lau­fen­den Betrieb, zudem mit dem weni­gen Per­so­nal, nicht mög­lich. In den letz­ten Wochen ist daher ein Vaku­um ent­stan­den und Per­spek­ti­ven feh­len, was ins­be­son­de­re für die Mit­ar­bei­te­rin­nen der Genos­sen­schaft sehr belas­tend ist. Hier besteht m.E. eine Für­sor­ge­pflicht, die mit der fort­lau­fen­den Dis­kus­si­on um die wei­te­re Bezu­schus­sung der Stadt­mar­ke­ting Sun­dern eG gefähr­det ist. Statt­des­sen bestehen Ängs­te und Unsi­cher­hei­ten, übri­gens nicht nur auf Sei­ten der Mit­ar­bei­te­rin­nen, son­dern auch auf Sei­ten der Mit­glie­der, weil nie­mand weiß, wie es weitergeht. 

Aus mei­ner Sicht ist es zwin­gend erfor­der­lich, dass wir eine Pla­nungs­si­cher­heit schaf­fen. Hier­zu müs­sen wir stra­te­gisch vor­ge­hen und gemein­sam eine zukünf­ti­ge Aus­rich­tung inten­siv und mit dem Hin­ter­ge­dan­ken, dass wir (alle) ein Stadt­mar­ke­ting brau­chen, erar­bei­ten. Für einen stra­te­gi­schen Pro­zess müs­sen alle bis­her vor­lie­gen­den Stu­di­en, Leit­bil­der, Maß­nah­men­plä­ne etc. zusam­men­ge­führt wer­den, um den aktu­el­len IST-Stand zu ermit­teln und dar­auf auf­bau­end eine zukunfts­si­che­re Posi­tio­nie­rung zu errei­chen. Auch die Schnitt­stel­len zur städ­ti­schen Wirt­schafts­för­de­rung müs­sen abschlie­ßend bear­bei­tet werden.

Aus fach­li­cher Sicht ist dabei m.E. auch eine exter­ne Begut­ach­tung erfor­der­lich, die ein­zel­ne Punk­te in den Gesamt­kon­text einer Stadt­mar­ke­ting-Aus­rich­tung setzt. Die exter­ne Mode­ra­ti­on unter­stützt den Pro­zess mit einem objek­ti­ven Blick­win­kel, der für eine nach­hal­ti­ge und zukunfts­ge­rich­te­te Stra­te­gie­ent­wick­lung schlicht­weg not­wen­dig ist. Dabei wird und muss die Poli­tik eng mit ein­ge­bun­den wer­den, um die Säu­le Stadt­mar­ke­ting im gesamt­städ­ti­schen Kon­text mit zu tra­gen. Fol­gen­de Kri­te­ri­en sind dabei zu beachten: 

  • Lang­fris­tig­keit: Die Stadt Sun­dern kann sich allei­ne dann auf die Kar­te als attrak­ti­ver Wirtschafts‑, Frei­zeit- und Lebens­stand­ort brin­gen, wenn eine lang­fris­ti­ge Bear­bei­tung der ein­zel­nen Seg­men­te ermög­licht wird. 
  • Nach­hal­tig­keit: Wich­ti­ge Akteu­re inner­halb der Stadt las­sen sich nur dann posi­tiv ein­bin­den und moti­vie­ren, wenn die Arbeit einen roten Faden auf­zeigt und nach­hal­ti­ge Effek­te bringt.

Abschlie­ßend möch­te ich an Sie … appel­lie­ren, dass es als Signal für alle im Stadt­mar­ke­ting Täti­gen und deren Mit­glie­der hilf­reich wäre, eine adäqua­te Sum­me in die mit­tel­fris­ti­ge Finanz­pla­nung für das Mar­ke­ting unse­rer Stadt ein­zu­brin­gen, wel­che die Gesamt­sum­me von 100.000 € nicht unter­schrei­tet. Die noch aus­ste­hen­den abschlie­ßen­den Haus­halts­be­ra­tun­gen bie­ten hier­für Gele­gen­heit. Mit die­ser finan­zi­el­len Sicher­heit kön­nen wir dann gemein­sam die ziel­füh­ren­de Dis­kus­si­on über die zukünf­ti­ge Aus­rich­tung unse­res Stadt­mar­ke­tings für Sun­dern füh­ren. Hier­zu ste­he ich sowie das gesam­te Team und der Vor­stand mit gro­ßer Ein­satz­be­reit­schaft gern zur Verfügung! 

Die vor­ge­nann­ten Inhal­te sind dem Vor­stand bekannt und wer­den von ihm unterstützt.

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