Neheim. Der Neheimer Standort der Arnsberger Stadtbibliothek wird für eine voraussichtlich zweijährige Übergangszeit in der bisherigen Mensa der im Sommer auslaufenden Neheimer Realschule untergebracht. Das zeichnete sich im Neheimer Bezirksausschuss deutlich ab, auch wenn der Rat im Juni noch das endgültige Ja-Wort geben muss. Der Bezirksausschuss empfahl diesen Standort einstimmig. Für Fachbereichsleiter Peter Kleine und das Büchereiteam, das gespannt die Diskussion über seine berufliche Zukunft verfolgte, ist es die Wunschlösung.
Marktpassage wird bis 2020 umgebaut
Den bisherigen Standort im Obergeschoss der Marktpassage muss die Bibliothek verlassen, da dort ab 1. Oktober groß umgebaut wird. Mindestens bis Januar oder Februar 2020 wird dort gebaut. Eine Bibliothek mit über 80.000 Kundenbewegungen und 70 bis 80 Veranstaltungen im Jahr so lange einfach zu schließen, wäre fatal, sagte Peter Kleine im Ausschuss. Deshalb habe man sich intensiv um ein Ausweichquartier bemüht, um zumindest die Grundversorgung aufrecht zu erhalten.
Pauluskirche wegen Heizung zu teuer
Zunächst war ein Standort direkt am Neheimer Markt, im zweiten Obergeschoss über der Deutschen Bank, favorisiert worden. Doch da hat der Brandschutz nicht mitgespielt. Der geforderte Bau eines zusätzlichen Rettungswegs wäre zu teuer geworden. Deshalb blieben jetzt noch drei Standortalternativen. Die evangelische Pauluskirche, die vom Presbyterium bereits zur Entwidmung freigegeben ist, sowie die ehemalige Videothek am Netto-Parkplatz, beide an der Graf-Gottfried-Straße und damit nicht sehr zentrumsnah, sowie die Realschule an der Goethestraße, die ab Sommer leer steht und auch als Ausweichquartier während der anstehenden Rathaussanierung eingeplant ist. Die Pauluskirche sei ein wunderbarer Bau, aber schwer heizbar. Der erforderliche enorme Finanzaufwand sei für zwei Jahre nicht darstellbar, sagte Kleine. Die Realschule dagegen liege nahe am bisherigen Standort und koste den Kämmerer keine Miete.
Juli bis Oktober wegen Umzug geschlossen
In der Realschulmensa mit Nebenräumen wird die Bibliothek nur etwa ein Drittel der 820 Quadratmeter in der Marktpassage zur Verfügung haben. Enger stellen und nur die beliebtesten Medien auswählen heißt es deshalb für das Team. Die restlichen Medien werden in einem anderen ungenutzten Schulgebäude zwischengelagert. Unter Umständen soll es möglich sein, dass auch sie auf Bestellung ausgeliehen werden können. Nach bisherigen Zeitplan soll die Bibliothek Mitte Juli schließen, alles einpacken, im September umziehen und im Oktober wieder öffnen. „Mit aller Vorsicht, nageln Sie mich nicht fest!“, so Peter Kleine. Auf die Frage aus Reihen der Politiker, ob die Bibliothek denn nach zwei Jahren an ihren alten Standort zurückkehren werde, gab es noch keine klare Antwort. Man stehe derzeit in Verhandlungen mit dem Vermieter, sagte der Fachbereichsleiter.