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Spenden effizient vermitteln: Caritas eröffnet virtuelles Möbellager

Laden ur eifrigen Nutzung des virtuellen Möbellagers ein. von links Entwickler Tarek Jumah, Frank Demming, Bürgermeister Hans-Josef Vogel, Helmut Melchert und Christian Stockmann. (Foto: oe)
Laden zur eif­ri­gen Nut­zung des vir­tu­el­len Möbel­la­gers ein: von links Ent­wick­ler Tarek Jumah, Frank Dem­ming, Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel, Hel­mut Mel­ch­ert und Chris­ti­an Stock­mann. (Foto: oe)

Arnsberg/Sundern. Wer in Arns­berg oder Sun­dern sei­ne alten, aber noch brauch­ba­ren Möbel für Flücht­lin­ge oder ande­re Bedürf­ti­ge spen­den möch­te, kann die­se jetzt ganz ein­fach in ein vir­tu­el­les Möbel­la­ger ein­stel­len und auf die Abho­lung war­ten. Der Cari­tas­ver­band Arns­berg-Sun­dern hat die von der hei­mi­schen Web- und Mar­ke­ting­agen­tur Jumah.net ent­wi­ckel­te Inter­net­sei­te, die das mög­lich macht, jetzt freigeschaltet.

Für die, die ohne Möbelwagen gekommen sind

Auch Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel war zum Start des vir­tu­el­len Möbel­la­gers beim Cari­tas­ver­band vor­bei gekom­men. Er stell­te klar, dass es nicht nur um die Flücht­lin­ge gehe, son­dern alle Bedürf­ti­gen vom neu­en Ange­bot pro­fi­tie­ren kön­nen. Im Vor­der­grund ste­he  jedoch der enor­me Bedarf all der­je­ni­gen, die ohne Möbel­wa­gen in die Stadt gekom­men sei­en und denen es buch­stäb­lich an allem feh­le, wenn sie in ihre eige­ne Woh­nung zie­hen. Der bal­di­ge Umzug aus den Über­gangs­hei­men in die eige­ne Woh­nung sei aber erklär­tes Ziel der Flücht­lings­be­treu­ung in Arns­berg, so der Bür­ger­meis­ter, weil dies nach­weis­lich die Inte­gra­ti­on beschleu­ni­ge und auch die Eigen­ver­ant­wor­tung der Neu­bür­ger stär­ke. Es sei bereits gelun­gen, mehr als 600 Flücht­lin­ge in Woh­nun­gen zu ver­mit­teln, berich­te­te der städ­ti­sche Fach­be­reichs­lei­ter Hel­mut Mel­ch­ert. Der Bedarf an Möbeln und ande­ren Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den sei ent­spre­chend hoch, aber erfreu­li­cher­wei­se nach wie vor auch die Spen­den­be­reit­schaft der Bevöl­ke­rung. Für den Cari­tas­ver­band, der schon die zen­tra­le Klei­der­kam­mer in Oeven­trop betrei­be, sei bei der Bewäl­ti­gung der gro­ßen Spen­den­men­gen eine schlan­ke und kos­ten­spa­ren­de Logis­tik wich­tig, so Vor­stand Chris­ti­an Stock­mann. Ohne das vir­tu­el­le Möbel­la­ger hät­te man für die gespen­de­ten Möbel ein Hal­le anmie­ten und zusätz­lich Per­so­nal vor­hal­ten müssen.

Eingabe bewusst einfach gehalten

2016.04.04.Arnsbergcaritas_logo_moebelÜber die Inter­net­sei­te www.moebel-caritas.de kann jetzt jeder Spen­der die Möbel, von denen er sich tren­nen möch­te, kos­ten­los anbie­ten. „Das schafft jeder, der auch bei Face­book ein Foto hoch­la­den kann,“ sagt Tarek Jumah, der die Sei­te ent­wi­ckelt und dabei bewusst ein­fach gehal­ten hat. Gleich auf der Start­sei­te befin­det sich das For­mu­lar mit Rubri­ken für die Kon­takt­da­ten, für die Beschrei­bung des Möbel­stücks und für ein oder meh­re­re Fotos. Min­des­tens ein Foto soll­te man hoch­la­den, um die Ver­mit­tel­bar­keit zu erhö­hen, so Tarek Jumah. „Tische gibt es vie­le, erst wenn man ihn sieht, weiß man, was Sache ist.“ Jumah.net wird auch wei­ter­hin ehren­amt­lich den tech­ni­schen Sup­port des vir­tu­el­len Möbel­la­gers übernehmen.

Organisationserprobte Helfer als Gegenüber

Wäh­rend der Ein­ga­be­be­reich frei zugäng­lich ist, steht der Aus­ga­be­be­reich nur Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen zur Ver­fü­gung. „Um den Spen­der­wil­len sicher­zu­stel­len, dass die Spen­den nur an Bedürf­ti­ge gehen,“ so Stock­mann. Die Lis­te der Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen ist groß und frei ein­seh­bar. Dazu gehö­ren neben den Flücht­lings­hel­fer­grup­pen der bei­den Städ­te auch ande­re sozia­le Bera­tungs- und Betreu­ungs­diens­te der Cari­tas und ande­rer Orga­ni­sa­tio­nen. Ein koor­di­nie­ren­der Kreis von Hel­fern hat Zugang zum Online­an­ge­bot und wird für die – oder auch mit den – Bedürf­ti­gen benö­tig­te Möbel aus­su­chen. Die Hel­fer küm­mern sich anschlie­ßend auch um Abho­lung und Trans­port. „Spen­der haben also orga­ni­sa­ti­ons­er­prob­te Hel­fer als gegen­über, die die Abho­lung der Möbel koor­di­nie­ren und den Daten­schutz der Kon­takt­da­ten gewähr­leis­ten,“ sagt Cari­tas-Spre­che­rin Miri­am Lut­ter und weist dar­auf hin, dass Spen­der ihr Ange­bot auch befris­tet ein­stel­len kön­nen. Es wer­de dann, etwa nach einem Umzugs­ter­min, auto­ma­tisch wie­der gelöscht. Auch ver­ge­be­ne Möbel­stü­cke wer­den aus dem Ange­bot gelöscht.

„Eine ein­fa­che und effi­zi­en­te Idee,“ fin­det Frank Dem­ming, Lei­ter der Cari­tas-Werk­stät­ten, der als ehren­amt­li­cher Hel­fer  in Oeven­trop, wo das Sys­tem im klei­ne­ren Rah­men bereits erfolg­reich prak­ti­ziert wur­de, bereits mit sei­ner Paten­fa­mi­lie auf dem Lap­top shop­pen gegan­gen ist.

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