Arnsberg. Die Fraktionen der SPD und der Linken im Arnsberger Rat beantragen nicht zuletzt mit Blick auf die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Öffnungszeit der Kindertagesstätten zu erweitern und den Wünschen der Eltern anzupassen. „Die Ergebnisse der von unseren Fraktionen mitinitiierten Elternbefragung im Bereich der Kinderbetreuung machen sehr deutlich, dass sowohl im U3- wie auch im Ü3-Bereich tatsächlich Nachfrage nach einer Flexibilisierung und Ausweitung der Öffnungszeiten besteht. Wir können uns vorstellen, dass eine behutsame Ausweitung und Flexibilisierung der Öffnungszeiten morgens und nachmittags weitgehend im Rahmen des vorhandenen personellen und finanziellen Rahmens möglich sein könnte“, so die Fraktionschefs Gerd Stodollick und Werner Ruhnert in ihrem gemeinsamen Antrag.
Innovative Stadt den Realitäten anpassen
„Als innovative Stadt möchten wir Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Dazu ist es nötig, zumindest in einigen Einrichtungen, die Betreuungszeiten den heutigen Realitäten im Arbeitsleben der Eltern anzupassen. Pflegeberufe bei Arbeitgebern wie z.B. Klinikum Arnsberg, Diakonie, Caritasverband und anderen Pflegediensten, die geänderten Öffnungszeiten im Einzelhandel und auch die Schichtarbeit in der Industrie erfordern von den Arbeitnehmern enorm viel Flexibilität. Die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten und Kindergärten in Arnsberg zeigen deutlich, dass diese am Bedarf vorbei gehen“, sagen Ruhnert und Stodollick und fügen an, dass eine Ausweitung der Öffnungszeiten auch für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit von langzeitarbeitslosen Alleinerziehenden von großer Bedeutung sei.
Größere Unternehmen ins Boot holen
Da ein mehr oder weniger flächendeckendes Angebot nicht zu finanzieren sei, schlagen SPD und Linke vor, als Pilotprojekt jeweils in einer Gruppe einer Kita in jedem Siedlungsschwerpunkt – Arnsberg, Hüsten und Neheim – ein deutlich nach vorne und hinten ausgeweitetes Betreuungsangebot zu machen. „Zur Finanzierung können wie uns vorstellen, größere Unternehmen und Einrichtungen mit ins Boot zu holen und einen begrenzten Teil der Plätze für Kinder von Mitarbeiterinnen zu reservieren. Für Arbeitgeber sind mit Blick auf den Fachkräftemangel attraktive Betreuungs- und Bildungsangebote wichtige Standortvorteile.“