Sundern. Der Jugendhilfeausschuss hat sich am Montag nach monatelanger Diskussion für eine neue Beitragssatzung für die Kindertagesbetreuung ab Sommer 2017 ausgesprocen. Vom Tisch ist das Thema damit aber noch nicht. „Mit dem Beschluss hat die Mehrheit des Ausschusses bewusst den Auftrag des Rates ignoriert, und der Rat wird diesen Beschluss korrigieren müssen“, so SPD-Fraktionschef Michael Stechele.
350.000 Euro für Haushaltssicherung fehlen
Stechele erinnert daran, dass im November 2015 der Rat einstimmig den Haushalt und das dazu gehörende Haushaltssicherungskonzept verabschiedet hat. Darin sei festgelegt: die Einnahmen aus den Elternbeiträgen der Kindergartenkinder sollen ab 2016/17 um 100.000 Euro gesteigert werden. „Der Jugendhilfeausschuss hat also einen klaren Auftrag: gestaltet bitte die Kindergartenbeiträge so, dass Mehreinnahmen von ca. 100.000 Euro realistisch sind“, so Stechele. Die Verwaltung aber eine Beschlussvariante vorgelegt, in der dieses Ziel erreicht werden könne. Auf Antrag der CDU sei jedoch eine andere Variante abgestimmt worden, bei der im städtischen Haushalt 70.000 Euro jedes Jahr fehlen. „Bis 2022 – so lange läuft das Haushaltssicherungskonzept – sind das 350.000 Euro. Die CDU arbeitet konsequent auf den Sparkommissar hin“, befürchtet Stechele. „Es wird nach Willen der SPD dabei bleiben, dass der Eingangsbetrag bei 24.000 Euro bleibt und alle Einkommensbezieher unter 85.000 entlastet werden. Die Deckungslücke werden dann mit Stimmen aller Parteien die Bezieher höherer Einkommen tragen, das ist gut“, erklärt Michael Stechele.
„Gute Entscheidung“ des OVG
Die SPD geht auch auf das OVG-Urteil ein, das am Dienstag, also am Tag nach der Sitzung, gefällt wurde. Demnach sind Geschwisterkinder von den KiTa-Gebühren befreit, auch wenn ein Kind im dritten Kindergartenjahr aufgrund der Regelungen in NRW schon beitragsbefreit ist. „Eine gute Entscheidung“, findet SPD-Ratsmitglied Jürgen ter Braak, auch wenn dadurch weitere eingeplante Einnahmen fehlen. „Diese werden allerdings zum Teil refinanziert werden können durch die Ankündigung des Landes NRW, sich nochmals stärker an der Finanzierung der Kindertagesstätten zu beteiligen“, so Michael Stechele.