- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

SPD kritisiert Haushaltssperre: „Katastrophales Signal!“

Der auf 48 Mitglieder und sieben Parteien angewachsene arnsberger Rat tagte erstmals nach der Kommunalwahl. (Foto: oe)
Der Arns­ber­ger Rat, hier bei sei­ner Sit­zung im Juli, hat die Tages­ord­nung sei­ner jüngs­ten Sit­zung in schnell durch. Höhe­punkt war die Debat­te um die Haushaltssperre.(Foto: oe)

Arns­berg. Die Haus­halts­sper­re, die Käm­me­rer Peter Ban­nes am 9. Sep­tem­ber für den Rest des Jah­res erlas­sen hat­te, weil er – vor allem wegen aus­ge­blie­be­ner Gewer­be­steu­er­ein­nah­men – ein Finanz­loch von rund drei Mil­lio­nen Euro über Plan aus­ge­macht hat­te, wird von den Frak­tio­nen durch­aus unter­schied­lich gese­hen. CDU, Grü­ne und FDP mach­ten in der Rats­sit­zung am Diens­tag abend deut­lich, dass sie hin­ter Ban­nes und sei­nem Vor­ge­hen  ste­hen. Abge­stimmt wur­de aller­dings nicht, die Poli­ti­ker konn­ten den Ein­griff des Käm­me­rers in ihre Rech­te ledig­lich zur Kennt­nis nehmen.

Kaufung (SPD): „Das hätte auch anders gelöst werden können“

Platz 7: Harald Kaufung
Harald Kau­fung (SPD)

Harald Kau­fung, Haus­halts­exper­te der SPD-Frak­ti­on, kri­ti­sier­te den Käm­me­rer aller­dings, warf ihm vor, deut­lich  zu „über­pa­cen“, und zum rigi­des­ten Mit­tel zu grei­fen, obwohl die Situa­ti­on – ein Loch von drei Mil­lio­nen Euro bei einem Haus­halts­vo­lu­men von 175 Mil­lio­nen Euro – nicht wirk­lich dra­ma­tisch sei. Kau­fung kri­ti­sier­te ins­be­son­de­re auch die Wir­kung der Haus­halts­sper­re auf die Mit­ar­bei­ter im Rat­haus, die dort jeden Tag ihrer Arbeit nach­ge­hen. Eine Beför­de­rungs­sper­re im Rat­haus bis Jah­res­en­de sei ein kata­stro­pha­les Signal, erst recht, wenn man alle Ehren­amts­pro­jek­te von der Haus­halts­sper­re aus­neh­me. Glei­ches gel­te auch für die Kür­zung bei Fort­bil­dun­gen, denn die sei­en kei­ne Spass­rei­sen. „Das hät­te auch anders gelöst wer­den kön­nen, da gibt es vier, fünf Knöp­fe, an denen der Käm­me­rer hät­te dre­hen kön­nen,“ sag­te Kaufung.

Henrici (CDU): „Notbremse, um nicht gesamten Sanierungsplan zu gefährden“

Horst Kloppsteck (FDP)
Horst Kloppsteck (FDP)

Das State­ment von FDP-Frak­ti­ons­chef Horst Kloppsteck war kurz und ein­deu­tig: „Die FDP unter­stützt die Haus­halts­sper­re ohne Wenn und Aber.“ Phil­ipp Hen­ri­ci, Haus­halts­exper­te der CDU-Frak­ti­on, sag­te, es sei die Pflicht des Käm­me­rers gewe­sen, die Not­brem­se zu zie­hen, und zwar schnell. Denn hier gel­te der Satz „Schnell hilft dop­pelt!“. Arns­berg müs­se sei­ne Haus­halts­zie­le für 2014 errei­chen,  sonst sei das Ziel gefähr­det, 2016 erst­mals wie­der Über­schüs­se zu erzie­len. Der gesam­te Sanie­rungs­plan wäre dann in Fra­ge gestellt, so Hen­ri­ci. Der CDU-Poli­ti­ker, der selbst als Unter­neh­mer welt­weit tätig ist, erin­ner­te auch an die der­zei­ti­gen Unwäg­bar­kei­ten des Welt­ge­sche­hens, die auch Arns­ber­ger Unter­neh­men zu Schaf­fen mach­ten. Und als wirt­schafts­star­ke Stadt wer­de Arns­berg immer hart getrof­fen, wenn die Gewer­be­steu­er einbreche.

Antoni (AfD): „Doppelhaushalt sein Papier nicht wert“

Jür­gen Anto­ni, Frak­ti­ons­chef der AfD, sag­te, er kön­ne die Argu­men­ta­ti­on der SPD weit­ge­hend unter­strei­chen, setz­te aber noch eine Kri­tik am Dop­pel­haus­halt 2014/15 drauf. Der sei das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt sei, so Anto­ni, und er fürch­te, dass das Jahr 2015 schon mit einer Haus­halts­sper­re star­te. „Die Fra­ge stellt sich nicht,“ gab der Käm­me­rer hier­auf eine kla­re Ant­wort. Und Bür­ger­meis­ter Vogel hat­te eine Woche zuvor jede Kri­tik am Dop­pel­haus­halt damit gekon­tert, dass jeder, der zu Ein­zel­haus­hal­ten zurück­keh­ren möch­te, gleich einen Deckungs­vor­schlag mit­brin­gen müs­se, um die Mehr­kos­ten auszugleichen.

Wulf (Grüne): „Erschüttert über Fischen im braunen Milieu“

Hans Wulf (Grüne)
Hans Wulf (Grü­ne)

Auch Grü­nen-Frak­ti­ons­spre­cher Hans Wulf war mit dem The­ma Haus­halts­sper­re schnell durch. Ein Drei-Mil­lio­nen-Loch sei nicht der gro­ße Punkt, doch schnell zu reagie­ren wie der Käm­me­rer sei posi­tiv, mein­te Wulf, der dann aber die AfD hef­tig atta­ckier­te: „Ich bin erschüt­tert, dass  jetzt jemand im Rat sitzt, der im brau­nen Milieu fischt!“ Wulf bezog sich auf eine Anfra­ge der AfD im Vor­feld der Rats­sit­zung, die die Haus­halts­sper­re mit den Kos­ten der Asyl­be­wer­ber in Ver­bin­dung brach­te. Bür­ger­meis­ter Vogel hat­te erklärt, dass wegen der Kür­ze der Zeit und der Abwe­sen­heit des zustän­di­gen Mit­ar­bei­ters eine Beant­wor­tung nicht mög­lich gewe­sen sei und nach­ge­lie­fert wer­de. An ande­rer Stel­le der Sit­zung wur­de aber deut­lich, dass die ein­ge­plan­ten 2,2 Mil­lio­nen Euro für die Unter­brin­gung der Asyl­be­wer­ber in die­sem Jahr wohl aus­rei­chen wird.
Die Frak­ti­on der Lin­ken gab zur Haus­halts­sper­re kein State­ment ab. Zum Abschluss der Dis­kus­si­on äußer­te der Bür­ger­meis­ter die Hoff­nung, dass das Land Nord­rhein-West­fa­len dem Bei­spiel von Bay­ern und Baden#Württemberg fol­gen wer­de und den Kom­mu­nen die Kos­ten für ihre Asyl­be­wer­ber erstat­ten werde.
 

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de