Sundern. In Sundern wird über eine mögliche Erhöhung der Elternbeiträge für Kindertagesstätten (Kitas) und Offene Ganztagsschulen (OGS) diskutiert. Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke hat neben weiteren Einsparungsideen angekündigt, auch eine solche Maßnahme in Betracht zu ziehen, um das geplante Haushaltsdefizit von 12 Millionen Euro für das kommende Jahr auszugleichen. Die SPD-Fraktion im Stadtrat von Sundern lehnt diese Überlegungen entschieden ab. „Für uns ist klar: Diese Überlegungen der sozialen Härte darf nicht zur Lösung der prekären Haushaltslage herangezogen werden“, so heißt es in einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion.
SPD-Fraktion lehnt Beitragserhöhung ab
Laut der SPD-Fraktion stehen viele Familien in den kommenden Jahren ohnehin vor großen finanziellen Herausforderungen. Sie argumentiert, dass steigende Lebenshaltungskosten sowie wachsende Belastungen durch Abgaben wie Grundsteuer, Abwasser- und Abfallgebühren oder auch erhöhte Beiträge zur Rentenkasse, Familien bereits jetzt stark zusetzen. Eine zusätzliche Belastung durch höhere Elternbeiträge – insbesondere auch, wenn die Geschwisterkindregelung entfallen sollte – verschärfe diese Situation nur und führe zu untragbaren sozialen Zuständen. Gleichzeitig würde eine solche Maßnahme kaum einen nennenswerten Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten, so die SPD-Fraktion.
Forderung: alternative Einsparpotenziale identifizieren
Die SPD-Fraktion regt stattdessen langfristig strategische Maßnahmen an, um die finanzielle Situation der Stadt nachhaltig zu verbessern. Die Forderung lautet, Einsparpotenziale zu identifizieren, Abläufe z.B. durch Maßnahmen der Digitalisierung effektiver zu gestalten und die Sorpesee GmbH neu zu organisieren und strukturieren. Außerdem soll die konsequente Nutzung der Potenziale erneuerbarer Energien geprüft und umgesetzt werden.
In ihrer Stellungnahme weist die SPD-Fraktion auch darauf hin, dass sie sich weiterhin dafür einsetzt, dass frühkindliche Bildung perspektivisch kostenfrei angeboten wird. Solange dies noch nicht realisiert werden kann, sollen die Beiträge moderat und nach Einkommen gestaffelt bleiben, um eine faire Verteilung der Belastungen zu gewährleisten.
Lars Dünnebacke, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, betont: „Die frühkindliche Bildung ist eine zentrale Aufgabe der Kommunen und entscheidend für die Chancengleichheit unserer Kinder. Eine Erhöhung der Elternbeiträge wäre ein Rückschritt und würde gerade Familien mit kleinen Kindern unnötig belasten. Wir müssen andere Wege finden, den Haushalt zu konsolidieren, ohne die soziale Gerechtigkeit aus den Augen zu verlieren.“
„Die Familien in Sundern verdienen Unterstützung und Entlastung – keine zusätzlichen Bürden“, so die SPD-Fraktion. Sie appelliert eindringlich, von den Überlegungen einer geplanten Erhöhung der Elternbeiträge abzusehen und stattdessen sozialverträglichere Maßnahmen zu erarbeiten.
(Quelle: SPD-Ortsverein Sundern)