Arnsberg. In Hüsten ist heute Nachmittag der Spatenstich für das geplante Notfall- und Intensivzentrum am Klinikum Hochsauerland erfolgt. Zusammen mit Regierungspräsident Hans-Josef Vogel, Landrat Dr. Karl Schneider, Bürgermeister Ralf Paul Bittner, dem Vorstandsvorsitzendem Prof. Dr. Norbert Roeder und Werner Kemper als Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland, wurde am Standort Karolinen Hospital symbolisch die erste Erde für das Großbauprojekt in der Stadt Arnsberg bewegt.
Großbauprojekt in der Stadt Arnsberg
„Das ist ein besonderer Tag in der Geschichte des Klinikums Hochsauerland, der mich mit Freude und Stolz erfüllt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Prof. Dr. med. Norbert Roeder vor den Gästen. Endlich könne das umgesetzt werden, was schon seit vielen Jahren diskutiert und erwartet worden sei. Das Projekt in Hüsten folge den aktuellen gesundheitspolitischen Anforderungen zu einer weiteren Spezialisierung in der Medizin. Eine Umstellung der Notfallversorgung sei wichtig, weil man das Gesundheitssystem für die Zukunft fit machen müsse. Die Demografie bleibe dabei nur eine der Herausforderungen.
Prof. Roeder erklärte, dass die Finanzierung des medizinischen Systems mit immer weniger Mitteln auskommen müsse. Zudem wirke sich der Fachkräftemangel im Bereich der Pflege extrem aus. Die derzeit 1.800 akutmedizinischen Standorte müssten reduziert werden, eine Konzentration sei wichtig. Die Konzentration der Notfallversorgung des Klinikums Hochsauerland am Standort Hüsten folge auch dem Wettbewerb um Fachkräfte. Mit dem neuen Notfall- und Intensivzentrum werde man beides erreichen – einen attraktiven Arbeitsplatz dazustellen und eine deutliche Verbesserung der medizinischen Versorgung erreichen können. Der Weg zu einer spezialisierten Versorgung sei damit gerade beschritten worden.
Weg zur spezialisierten Versorgung beschritten
Für das Land NRW machte Regierungspräsident Hans-Josef Vogel klar, dass es aus Düsseldorf ein großes Interesse am Bau des Zentrums gegeben habe. Und die Versorgung an nur einem Standort komme auch den Patienten zugute, die bisher je nach Erkrankung zu den verschiedenen Häusern gefahren werden müssten. „Im Hochsauerland gibt es bislang kein Krankenhaus, das alle Fachabteilungen vereinen kann“, so Vogel. Der Neubau könne als die größte Zukunftsinvestition in Stadt und Region bezeichnet werden. Alle medizinischen Experten an einem Standort versammelt zu wissen, könne die Abläufe in der Folge vereinfachen. Die Wertigkeit für den Neubau drücke sich auch schon darin aus, dass ein Drittel der gesamten Fördersumme für Krankenhäuser in ganz NRW ins Sauerland fließe.
Ein Drittel der Krankenhaus-Fördersumme ins Sauerland
Landrat Dr. Karl Schneider lobte den Baustart als Beginn einer verstärkten Versorgung im Kreis. „Der Kreis hat eine Versorgungspflicht für die seine Bürger“, so Landrat Dr. Schneider. Schon seit Jahren sei der Kreis für eine gute Versorgung aktiv, schon das Landarzt-Stipendium sei ein Weg in diese Richtung gewesen. Hüsten werde künftig zum Anlaufpunkt für medizinische Notfälle, was eine Bereicherung für die stationäre medizinzische Versorgung im ganzen Kreis sei. Grußredner Bürgermeister Ralf Paul Bittner hob hervor, dass es darum gehe, 320.000 Menschen in der Region mit bestmöglicher Medizin zu versorgen. „Ich danke hier Hans-Josef Vogel für sein in vielen Vorarbeiten schon geleistetes Engagement“, so Bürgermeister Bittner. Es habe einen gemeinsamen Willen gegeben, das zu schaffen. Jetzt könne das Notfall- und Intensivzentrum auch ein wichtiges Signal für Fachkräfte sein und werte zudem den Standort Arnsberg auf.
Bis Mitte 2023 soll der Erweiterungsbau am Standort Hüsten in Betrieb gehen. Auf rund 11.000 Quadratmetern Nutzfläche wird dann das Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland in Betrieb gehen. Am Standort Karolinen Hospital gibt es dann 518 Betten, 262 Betten entstehen im Neubau. Der beinhaltet zudem eine interdisziplinäre Notaufnahme, einen zentralen OP-Bereich mit neun Sälen und allen Möglichkeiten zu reagieren. Die große interdisziplinäre Intensivstation hat u.a. 50 Betten, modernste Notfall-Bildgebung und einen Hubschrauberlandeplatz. Das komplette Projektmanagement des Bauvorhabens erfolgt durch die Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH.
Investitionsvolumen von 88 Millionen Euro
Das Investitionsvolumen liegt bei 88 Millionen Euro, 62,5 Millionen Euro sind förderfähige Baukosten. Das Land NRW fördert den Neubau mit 28,17 Millionen Euro und betrachtet das Vorhaben als wichtig für die Sicherung der Versorgung. In seinem Grußwort zum Spatenstich würdigt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann das Vorhaben als „Meilenstein“ in der Geschichte des Klinikums. Damit werde der Grundstein für eine auch in Zukunft hochwertige und wohnortnahe medizinische Grundversorgung für den gesamten Hochsauerlandkreis gelegt