Arnsberg. Es wurde lange geplant und vorbereitet. Jetzt geht es endlich los. Am Rande des Klassizismusviertels und der historischen Altstadt, an der Schnittstelle von Neumarkt und Promenade und mit weitem Blick über die Neustadt, also an städtebaulich herausragender Position, wird jetzt ein auch architektonisch anspruchsvolles Projekt verwirklicht, dass in zentraler Lage neue 21 Eigentumswohnungen schafft. Für den symbolischen ersten Spatenstich des Drei-Millionen-Euro-Projekts hatte der Bauherr am Mittwoch mittag Architekt und Baufirmen, Käufer, Interessenten und Anlieger eingeladen. Zu Spaten und Schüppe griffen neben Werner Scheiwe vom Bauträger Wilhelm Meyer & Partner stellvertretend für die künftigen Bewohner auch Werner Riemer und dessen Tochter Andrea.
Mehr als die Hälfte der Wohnungen sind verkauft
Werner Riemer, ehemaliger Arnsberger VEW-Chef und inzwischen 79 Jahre alt, hat zusammen mit Ehefrau und Tochter eine der Wohnungen gekauft. Das Haus am Seltersberg sei ihnen zu groß geworden mit seinen 1600 Quadratmetern, sagt er. Hier am Neumarkt habe er alles, was er brauche, auf einer Etage und sei dazu noch mitten in der Stadt. Auch die erste Mieterin, die mit einem der Käufer einen Mietvertrag abschlossen hat, sei eine ältere Dame, die die Vorteile der kurzen Wege sucht, sagt Lucas Vogt, der zusammen mit seinem Chef Wilhelm Meyer im Dezember 2014 mit der Vermarktung der 21 Wohnungen begonnen hat und jetzt schon zufrieden melden kann, dass über die Hälfte weg ist. „Elf Wohnungen sind verkauft, zwei weitere vorgemerkt,“ so Lucas. Käufer seien sowohl Eigennutzer als auch Anleger. Die Erreichbarkeit von Ärzten, Einkaufs‑, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten sei sehr gut und das Angebot richte sich natürlich nicht nur an Senioren. Lucas verweist insbesondere auch auf das Panorama, das sich den Bewohnern des talseitig sechsgeschossigen Gebäudes bieten wird. „Selbst im Gartengeschoss ist die Aussicht besser als in Erdgeschosswohnungen.“
Erschließung komplett von der Bömerstraße
Das Gebäude, dessen Optik sich in der Planungsphase mehrfach verändert hat und von den Architekten Tepe-Grützbach jetzt im Dialog mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt erarbeitet wurde, teilt sich auf dem Niveau der Bömerstraße in drei Baukörper und erlaubt so auch Passanten den Durchblick auf die Neustadt. Die 21 Eigentumswohnungen, laut Bauträger „hochwertig ausgestattet sowie individuell und effektiv konzipiert“, decken mit Größen zwischen 38 und 143 Quadratmetern das Spektrum vom Zwei-Zimmer-Appartment bis zur Penthouse-Wohnung ab. Alle haben mindestens einen, teils auch zwei Balkone oder Dachterrassen. „Auf eine massive und energetische Bauweise, barrierefreie Gestaltung, Aufzüge auf allen Ebenen und Tiefgarage wurde großer Wert gelegt,“ so Werner Scheiwe, der bei Mayer & Partner für die technische Seite des Projekts zuständig ist. Die Erschließung des Gebäudes einschließlich der Tiefgarage erfolgt komplett von der Bömerstraße. Es wird für Pkw acht Tiefgaregenplätze, sieben Garagen sowie zwölf Stellplätze geben.
Fertigstellung Sommer oder Herbst 2016
In seiner kurzen Rede berichtete Werner Scheiwe den zahlreich erschienenen Käufern, Interessenten und Anliegern, dass die Auftragsvergabe der einzelnen Gewerke an renommierte heimische Bau- und Handwerksbetriebe bereits erfolgt sei und dass jetzt zügig gearbeitet werden solle. Mit der Fertigstellung und Übergabe der Wohnungen rechne er im Sommer oder Herbst 2016. Bis zum nächsten Winter solle der Rohbau fertig sein, wobei die drei Gebäudeteile gleichzeitig gebaut werden. „Keine Sorge, wenn sie in den ersten Monaten noch nichts in die Höhe wachsen sehen,“ sagte Scheiwe. Denn zunächst müssten noch umfangreiche Erdarbeiten am Hang erfolgen, darunter auch eine aufwändige Bohrpfahlgründung.
Aufwändige Planung im Untergrund
Scheiwe und Lucas rechnen nicht mehr damit, dass es bei der Arbeit „in den Katakomben“ der früheren Stadtbücherei noch größere unliebsame Überraschungen gibt. Schließlich habe man sich im Rahmen der sehr zeitintensiven Planungen nicht nur um die architektonische Gestaltung gekümmert. Großer planerischer Aufwand sei auch in die Gründung des Bauwerks und die geologische Bodenuntersuchung geflossen. Für die aufwändige Gründung am Hang habe man sogar die Unterstützung von Bergbauprofis aus dem Ruhrgebiet eingeholt. „Zusätzlicher baulicher Aufwand geht jetzt in unser eigenes Geld“, so Lucas, „denn die Preise stehen fest.“
Ansicht von der Promenade
Ansicht von der Bömerstraße