Arnsberg/Sundern. Die Vorstände der Sparkasse Arnsberg-Sundern zeigten sich auf der Bilanzpressekonferenz mit der geschäftlichen Entwicklung 2016 zufrieden. „Seit ihrer Gründung vor 180 Jahren ist die Sparkasse Arnsberg-Sundern der starke Partner für ihre Kunden in Arnsberg und Sundern. Heute ist sie der wichtigste Finanzdienstleister für rund 60.000 Kunden vor Ort und hat auch im Jahre 2016 erfolgreich ihre Position als Nummer Eins in der Region behauptet“, so der Vorstandsvorsitzende Norbert Runde.
Hohe Nachfrage nach Krediten
„Das vergangene Jahr war weiterhin von einer Zinsstrukturkurve geprägt, die Niedrig- und sogar Negativzinsen zeigte. In diesem Umfeld hatte die Sparkasse hohe Einlagenzuflüsse und umfangreiche Wertpapiergeschäfte sowohl von Privatkunden als auch Firmenkunden zu verzeichnen“, so Vorstand Ernst-Michael Sittig. „Des Weiteren erfreute sich die Sparkasse auch einer hohen Nachfrage nach Krediten und Darlehen. Infolge dieser Entwicklung stieg die Bilanzsumme der Sparkasse auf 1,27 Milliarden Euro und die Depotbestände ihrer Kunden auf 245 Millionen Euro.“
Die heimischen Unternehmen hätten auch in 2016 wieder in hohem Maße in ihre Unternehmen investiert. Dabei standen Erweiterungsinvestitionen ebenso im Vordergrund, wie die Verbesserung von Abläufen und Prozessen. Die Sparkasse habe ihre Kunden dabei unterstützt und 73 Millionen Euro an Krediten und Darlehen für die finanzielle Stärkung der heimischen Unternehmen bereitgestellt. „Durch ihre Kreditvergabe stellt die Sparkasse einmal mehr unter Beweis, dass sie sich ihrer regionalen Verantwortung bewusst ist“, so Runde.
Die Immobilie als alternative Kapitalanlage
Eine konstant gute Nachfrage nach Immobilieneigentum habe zum guten Kreditgeschäft beigetragen. Angekurbelt von den weiterhin extrem niedrigen Zinsen investierten die Kunden der Sparkasse in Ausbau, Sanierung, Kauf und Bau von privatem Wohneigentum rund 63 Millionen Euro. Damit sei die Nachfrage nach Wohneigentum im Geschäftsgebiet seit Jahren ungebrochen hoch. Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld sähen aber auch etliche Kunden den Erwerb von Immobilien als „alternative Kapitalanlagen“ an. Hierdurch registriere die Immobilienabteilung der Sparkasse eine hohe Nachfrage nach Häusern und Eigentumswohnungen. „Die Menschen in der Region, aber auch die regionale Wirtschaft profitieren dabei von den insgesamt 168 Millionen Euro, die die Sparkasse 2016, mit nahezu 3500 neu bewilligten Krediten, ausgegeben hat“, so Sittig. Der Bestand der Kundenkredite sei um 15 auf 855 Millionen Euro gestiegen.
Kundeneinlagen knacken Milliardengrenze
Sparen lohnt sich nicht – das sei die Botschaft, die die Menschen in den zurückliegenden Niedrigzinsjahren gelernt haben. „Doch die Sauerländer sparen gern und das offenbar in unverändert hohen Maße“, so Runde. „Unterstützt durch eine gute Anlageberatung haben Sparkassenkunden einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens auf die hohe Kante gelegt. Im Vordergrund der Anlagen standen Geldmarktkonten und andere liquiditätsnahe Geldanlagen. Auf der Suche nach Rendite bevorzugten Anleger vor allem Aktien und Investmentfonds.“ Mit einem Umsatz von 82 Millionen Euro überstiegen die Wertpapierkäufe den Vorjahreswert um 14 Millionen Euro. Am Jahresende 2016 überstiegen die Kundeneinlagen mit mehr als 1 Milliarde Euro den Jahresanfangsbestand um 80 Millionen Euro. Hinzu kommen die 245 Millionen Euro, die in den zahlreichen Kundendepots investiert sind. In die Ratensparverträge der Sparkasse und der Deka sowie in Bausparverträge der LBS und in Versicherungsverträge der Westfälischen Provinzial flossen im Jahre 2016 insgesamt rund 24 Millionen Euro.
ServiceCenter 65 Stunden erreichbar
„Die Sparkasse bietet eine ganzheitliche Beratung und setzt nicht auf Einzelmaßnahmen. Dies honorieren die Kunden mit einem hohen Maß an Vertrauen“, so Runde. „Einen entscheidenden Beitrag zur Kundenzufriedenheit leistet das ServiceCenter der Sparkasse, in dem ausgebildete Bankkauffrauen 65 Stunden in der Woche für ihre Kunden erreichbar sind – als einzige Bank auch samstags.“ Über 105.000 Kundenanliegen seien im vergangenen Jahr per Telefon im ServiceCenter in Arnsberg eingegangen. Durchschnittlich würden alle eingehenden Aufträge innerhalb von 2:46 Minuten bearbeitet. Hinzu kämen 50.000 Kundenanrufe, die von der Sparkasse getätigt wurden.
Aktuelle Kundenzufriedenheitsanalyse
„Wir wollen nah am Puls unserer Kunden sein und ihre Bedürfnisse in Erfahrung bringen, denn sie sind der Mittelpunkt unseres Handels. Die Zufriedenheit unserer Kunden ist daher für uns von großer Bedeutung“, so die Vorstände, die die Ergebnisse der im November durchgeführten Kundenzufriedenheitsanalyse auszugsweise vorstellten.
- In der Gesamtbeurteilung attestierten die Kunden ein gut bis sehr gut.
- Der intern festgelegte Zielwert für Kundenloyalität von 85 Indexpunkten werde mit einem Wert von 82 schon nahezu erreicht und liegt in einer Bewertung von ‚ausgezeichnet‘.
- Auffallend ist der Indexwert von 48 (= mittelmäßig) beim Preis-Leistungs-Verhältnis. „Unsere Kunden sagen uns, dass sie mit unserem Preis-LeistungsVerhältnis nicht umfänglich zufrieden sind. Entscheidend für diesen Hinweis zeigt sich die Nullverzinsung für die Einlagen. Das ist gut nachvollziehbar“, sagen die Vorstände, verweisen aber auch auf die Nichtweitergabe des aktuellen realen Zinses von minus 0,4 Prozent. „Eigentlich ein Zinsertrag für unsere Kunden.“
- Sehr gut seien die Werte im Themenblock Beratung. 84 Prozent der Kunden kennen ihren persönlichen Ansprechpartner. Gut zwei Drittel der Kunden haben wurde in den letzten zwölf Monaten ein Beratungsgespräch angeboten. Mit weit über der Hälfte wurde ein umfassendes Beratungsgespräch durchgeführt und in sieben von zehn Gesprächen kam es zu einem den Kundenwunsch entsprechenden Vertragsabschluss.
- Der persönliche Besuch in der Sparkasse habe den gleichen Stellenwert wie der Besuch in der Internet-Filiale – eine fast genauso hohe Bedeutung hat der Kontakt über das Telefon.
- Der digitale Zugang mit ca. 60 Prozent liege aktuell schon vor dem persönlichen Kontakt mit ca. 40 Prozent.
- Die E‑Mail des Kundenberaters liege mit 49 Prozent schon vor dem vom Berater initiierten persönlichen Informationsgespräch mit 40 Prozent.
- Privatkunden wünschten nur bedingt einen Besuch zu Hause und bevorzugten das Gespräch in der Sparkasse. Deutlich nachgefragter eien Beratungen außerhalb der üblichen Öffnungszeiten. Digitale Formen wie Videoberatungen über Skype würden eher nicht nachgefragt.
„Bei diesen Kundenanforderungen sehen wir uns gut aufgestellt, bieten wir doch seit Jahren unsere Beratungen grundsätzlich montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr, auf speziellen Kundenwunsch auch darüber hinaus, an“, so Runde. „Auch unser strategisches Ziel eines umfassenden Multikanalangebotes, die intelligente Verzahnung von persönlicher Betreuung und digitaler Versorgung wird durch die aktuelle Kundenzufriedenheitsbefragung gestützt“, so Sittig.
5 Millionen Euro für Arnsberg und Sundern
„Mit unserem außergewöhnlichen und unvergleichlich hohen Engagement unterscheiden wir uns seit Jahren deutlich von allen Wettbewerbern in der Region“, so Runde. „Neben 1,3 Millionen Euro an Spenden und Sponsoring haben wir an die Städte Arnsberg und Sundern 1,5 Millionen Euro ausgeschüttet und Gewerbesteuerzahlungen von 2,3 Millionen Euro geleistet. Mit diesem einzigartigen Gesamtbetrag von mehr als 5 Millionen Euro leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Erhalt gesellschaftlicher Strukturen in Zeiten des demografischen Wandels, für die kulturelle Vielfalt und die Lebensqualität in der Region.. Im vergangenen Jahr haben wir annähernd 500 Aktionen und Vorhaben unterstützt. Nicht selten konnten diese Vorhaben nur dank unserer finanziellen Unterstützung umgesetzt werden.“
Ausblick 2017
„Wie bereits die zurückliegenden Jahre ist auch das neue Jahr geprägt durch die anhaltend niedrigen Zinsen. Die globale Konjunktur ist weiter auf einem soliden Wachstumskurs. Auch die europäischen Finanz- und Kapitalmärkte zeigen sich trotz aller Schwierigkeiten stabil. Die Sparkasse Arnsberg-Sundern startet daher zuversichtlich in das Jahr 2017“, geben Runde und Sittig einen Ausblick. „Für das kommende Jahr rechnet die Sparkasse aufgrund der guten Konjunkturerwartungen in der Region mit einer wiederum positiven Geschäftsentwicklung. Wachstumstreiber werden wie im Vorjahr gewerbliche Darlehen, private Baufinanzierungen und private Konsumentenkredite sein.“ Auf zukünftige Herausforderung sei die Sparkasse gut vorbereitet: In den vergangenen Jahren habe die Sparkasse sehr gut gearbeitet, viel in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter investiert und sich aktiv auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingestellt. Diesen erfolgreichen Weg werde sie konsequent fortsetzen.