Sundern. Über die aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutierten die Arbeitsgemeinschaften der Sunderner Sozialdemokraten, die AG 60plus und die Juso AG jetzt in Allendorf miteinander. Die innerstädtische Verkehrssituation, angeheizt durch die aktuelle Diskussion zur Röhrtalbahn, nahm in dem Gespräch breiten Raum ein.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer darüber, dass die Röhrtalbahn in einem attraktiven und effizienten Mobilitätskonzept für Sundern, neben modernen Busverbindungen, guten Straßen und guten Radwegen sowohl für Touristen als auch Berufspendler, ein wichtiger Baustein für eine moderne Infrastruktur im Röhrtal ist. Unter dem Eindruck völlig überlasteter, verstopfter Straßen kann es nach Ansicht der AGs nur durch eine sinnvolle Kombination zwischen Bahn und Bus, Straße und Radweg zu einer spürbare Entlastung kommen.
Politik ohne Herz und Verstand
Die Aufgabe der Bahntrasse zugunsten eines Radweges sei für die Gesprächsteilnehmer eine „Politik ohne Herz und Verstand“. Befürwortet werde dagegen ein moderner, gut ausgebauter Radweg durch naturnahe Areale. Ein Radweg auf der Bahntrasse, durch und entlang von Gewerbebereichen und Industriegebieten ist aus Sicht der AGs „für den touristischen Radler sicher keine Alternative“.
Wenn die Gebühren für die Nutzung von Bahntrassen wie von der Bundesregierung geplant deutlich gesenkt würden, werde sicher der Güterverkehr für die einheimischen Unternehmen eine interessante Kostenalternative. Die geschickte Kombination von Personen- und Güterverkehr auf der Bahntrasse sei, nach Ansicht der Sunderner Sozialdemokraten, ein sinnvolles Zukunftsprojekt.
Moderne und emissionsarme Dieseltriebwagen, wie sie auch im Sauerlandnetz im Einsatz sind, könnten bei einer Inbetriebnahme der Bahn an den Start gehen. Komplett emissionsfreie Triebwagen mit Brennstoffzellen könnten später nach Ansicht der Gesprächsteilnehmer geräuscharm und komplett emissionsfrei die Strecke im Röhrtal befahren. Erste Prototypen dieser zukunftsweisenden Triebwagen seien bereits in Niedersachsen in Betrieb genommen worden. Selbstverständlich, so die Sozialdemokraten, müssten auch die eingesetzten Busse möglichst schnell durch emissionsarme Fahrzeuge ersetzt werden.
Schnell, sicher, umweltfreundlich und ohne Stau durch das Röhrtal
Durch den Bau neuer Bahnsteige am Bahnhof Neheim-Hüsten sei durch das Gleis 4 eine gesicherte Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn gewährleistet. Diese Investition erfolgte aufgrund der Hochstufung der Röhrtalbahn-Aktivierung in die höchste Priorität im Nahverkehrsplan des Aufgabenträgers Nahverkehr Westfalen-Lippe und sei ein Vorgriff auf eine bevorstehende Reaktivierung. Schnell, sicher, umweltfreundlich und ohne Stau durch das Röhrtal Richtung Ruhrgebiet und zurück. „Für Berufspendler, Familien, Seniorinnen und Senioren, für alle“.
Wenn Lobbyisten, die immer noch den stark subventionierten Straßenbau favorisieren, die sicher für etliche Investoren interessanten Bahnflächen veräußern möchten, würde das aus Sicht der Sozialdemokraten, die zwingend erforderliche Verkehrswende verhindern.
Eine Antwort
Straßen brauchen dringend Entlastung
Gestern durch das Röhrtal von Neheim nach Sundern: erste Staus auf der Umgehungsstraße in Hüsten, 2. Stau bei der WEPA in Müschede, 3. Stau durch die ganze Ortsdurchfahrt Hachen, hinter Stemel nach Sundern Rückstau vor der Ampel zur Flamke, ab da Stop-and-go-Verkehr auf der gesamten Sunderner Hauptstraße, Fahrtzeit von Neheim nach Sundern über 45 Minuten. Zuvor bin ich schon nach Neheim mehrere Kilometer hinter einem Trecker hinterhergezockelt – ohne Überholmöglichkeit. Ich wäre mit der Bahn gefahren, wenn es die denn gäbe. Und zum Vorschlag, auf der jetzigen Bahntrasse einen Radweg zu bauen: die Trasse überquert mehrfach die vielbefahrenen Landes-und Bundesstraßen. Gibt es dann Ampeln, damit man auf dem Radweg die Fahrbahnseite wechseln kann? Was kostet das? und wer bezahlt das? Und gibt es dann jicht viel mehr Unterbrechungen für den Fahrzeugverkehr? Und wenn es keine Überquerungshilfen gibt, dann möchte ich als Radfahrer wegen Lebensgefahr die Trasse nicht benutzen. Wenn die Bahn trotzdem weg soll, dann muss aber ein Straßenausbau erfolgen – und zwar dalli! Und den Radweg auf die Bahntrasse legen, das ist wie gesagt Unsinn.