Arnsberg. Was passiert, wenn man sich auf einem Schreibtischstuhl sitzend auf der Ladefläche eines Lkw durch die Innenstadt fahren lässt. Was kann man alles mit 500 Blatt Kopierpapier anstellen? Wie fühlst du dich, wenn du einen Lebenstraum, wie die Besteigung des Mount Everest oder eine Reise zum Mond, tatsächlich einmal verwirklichst? Wie wirkt eine Welt, in der Gegenstände entgegen der Schwerkraft nach oben statt nach unten fallen?
Künstlerduo aus Bristol
Fragen wie diese scheinen die Künstler John Wood und Paul Harrison umzutreiben, wenn sie in ihrem Atelier im britischen Bristol ihre Werke konzipieren. Dabei entstehen schließlich überraschende, teils merkwürdige oder eigentümliche Videos, Zeichnungen und performative Experimente, gepaart mit einer gehörigen Portion britischem Humor. Mit der Ausstellung „As Logical as Possible“ holt der Kunstverein das Künstlerduo nun nach Arnsberg. Dabei ist der Titel Programm, werden die Besucher doch gerade dadurch irritiert, dass das Absurde scheinbar so logisch wie möglich inszeniert wird.
Kreative Impulse für Laurentianer
Dem Aufruf zur Kunstbegegnung folgten auch die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 6 vom Gymnasium Laurentianum. Unter der Leitung ihrer Kunstlehrerin wurden die jungen Besucher zunächst einmal zu einer individuellen Erkundung der Ausstellungsexponate eingeladen, indem sie zu einem Alltagsgegenstand (Tennisbälle, Stifte, Spielzeug …) ein passendes Ausstellungsstück finden sollten. Anschließend wurde die assoziative Zuordnung vor den Mitschülern begründet, was zu einer ganzen Reihe an kreativen Impulsen und Verknüpfungen führte.
Grinsen verboten beim Video-Dreh
Um einen erlebbaren Zugang zur Arbeitsweise von John Wood und Paul Harrison zu ermöglichen, hatten die Klassen 6 im Anschluss an den Ausstellungsbesuch die Chance, selbst ein performatives Video im Stil der Arbeit „Board“ aufzunehmen. Dazu standen ihnen ausschließlich ein Karton, eine weiße Wand, Maleranzüge und ihr eigener Körper als Ausdrucksmittel zur Verfügung. Mit dem nicht ganz ernst gemeinten Motto „Wer grinst, wird rausgeschnitten“ war die zentrale Herausforderung bereits gesetzt. Schließlich zeichnet die Videos der beiden Briten insbesondere der scheinbare Widerspruch zwischen absurder, slapstickhafter Choreografie und ausdrucksloser, fast schon gelangweilter Mimik aus. Das entstandene Video wird demnächst auf der Homepage des Gymnasium Laurentianum zu sehen sein (http://www.laurentianum-arnsberg.de).
Anke Hellmann