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Skigebiete hoffen auf guten Winter – auch ohne weiße Weihnachten

Auf dem Kahlen Asten sieht es derzeit wenigstens etwas nach Winter aus. (Foto: Wintersportarena)
Auf dem Kah­len Asten sieht es der­zeit wenigs­tens etwas nach Win­ter aus. (Foto: Wintersportarena)

Hoch­sauer­land. „Alle Jah­re wie­der: Das War­ten auf wei­ße Weih­nach­ten. Schnee soll lie­gen, wäh­rend im Wohn­zim­mer die Fami­lie am geschmück­ten Baum sitzt,“ so Susan­ne Schul­ten von der Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land. „Doch außer im Ski­ge­biet Ruhr­quel­le dreht sich kein ein­zi­ger Lift. Dass jedoch wei­ße Weih­nach­ten in den deut­schen Mit­tel­ge­bir­gen schon immer die Aus­nah­me waren und eini­ge wei­te­re, ver­brei­te­te Annah­men eben­falls ins Reich der Legen­den gehö­ren, bele­gen lang­jäh­ri­ge und teils aktu­ell auf­ge­ar­bei­te­te Statistiken.“

Naturschnee an Feiertagen eher die Ausnahme

„Vor­weg: Wet­ter­ex­per­ten wis­sen, dass in den deut­schen Mit­tel­ge­bir­gen im Schnitt nur jede fünf­te Weih­nachts­zeit mit Schnee geseg­net ist. Aus­nah­men bil­den ledig­lich erhöht lie­gen­de Orte wie der Kah­le Asten,“ so Schul­ten. „Zwi­schen 1981 und 2010 waren 27 Hei­li­ge Aben­de weiß. In den drei­ßig Jah­ren davor waren es übri­gens 23! Gibt es dem­nach heu­te häu­fi­ger Schnee als frü­her? Zumin­dest an Hei­lig­abend und zumin­dest auf dem Kah­len Asten. Der Wet­ter­dienst kachelmannwetter.de hat dazu lang­jäh­ri­ge Mess­rei­hen des Deut­schen Wet­ter­diens­tes ausgewertet.

Schneemenge seit 1950 konstant

Mal abge­se­hen von Weih­nach­ten, gab es denn frü­her nicht mehr Schnee als heu­te? „Klar“, wer­den die meis­ten Men­schen sagen – auf der Grund­la­ge von Erin­ne­run­gen und befeu­ert von der Dis­kus­si­on um den Kli­ma­wan­del. Genau­er hin­ge­schaut, stellt sich die Situa­ti­on aller­dings anders dar. Die Sta­tis­tik zeigt deut­li­che Wel­len­be­we­gun­gen in der Auf­zeich­nung der Schnee­hö­hen auf dem Kah­len Asten. Wenn man den zehn­jäh­ri­gen Mit­tel­wert annimmt, so liegt die durch­schnitt­li­che Schnee­hö­he der acht­zi­ger Jah­re in etwa gleich­auf mit der ers­ten Deka­de des neu­en Jahr­tau­sends. Dazwi­schen die schnee­ar­men Neun­zi­ger. Die Auf­zeich­nung exis­tiert erst seit 1955. Auf den gesam­ten Zeit­raum gese­hen, ist die Schnee­men­ge aller­dings kon­stant geblieben.
Meteo­ro­lo­ge Jörg Kachelm­ann hat aktu­ell Zah­len zu einer Sta­tis­tik zusam­men­ge­tra­gen, die selbst ver­sier­te Wet­ter­be­ob­ach­ter ver­blüf­fen. Der Dienst kachelmannwetter.de hat jeweils den Zeit­raum von Okto­ber bis April eines jeden Win­ters aus­ge­wer­tet, und das seit 1911. Das Ergeb­nis: Zwar gab „frü­her“ ein paar Schnee­ta­ge mehr, aber so gra­vie­rend wie die meis­ten Men­schen ver­mu­ten, ist das gar nicht. Die meis­ten Wet­ter­sta­tio­nen hat­ten eine ver­gleichs­wei­se gerin­ge Dif­fe­renz. So auch der Kah­le Asten, der zwi­schen 1951 und 1980 um die 132 und in den Jah­ren von 1891 bis 2010 rund 120 Schnee­ta­ge meldete.

Vor hundert Jahren gab es sogar weniger Schnee

Spek­ta­ku­lär wird die Kachelm­ann-Sta­tis­tik, wenn man noch wei­ter in die Ver­gan­gen­heit schaut. Zwar exis­tier­ten in der Vor­kriegs­zeit nur weni­ge Wet­ter­sta­tio­nen und der Kah­le Asten gehört nicht dazu, deren Ergeb­nis­se jedoch ver­blüf­fen: in den Jah­ren zwi­schen 1911 und 1940 ist dem­nach sogar weni­ger Schnee gefal­len als in der heu­ti­gen Zeit! Es kommt also dar­auf an, wie breit oder wie klein­tei­lig der Sta­tis­ti­ker den Aus­wer­tungs­zeit­raum setzt.

Sommer wärmer geworden, Winter kalt geblieben

Zum Kli­ma­wan­del: Eine Erhö­hung der Jah­res­durch­schnitts­tem­pe­ra­tur haben die Sta­tis­ti­ker in der Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land tat­säch­lich regis­triert. Aller­dings nur in den Som­mer­mo­na­ten, in die­ser Zeit aller­dings sehr deut­lich. Seit den sieb­zi­ger Jah­ren ist die durch­schnitt­li­che Tem­pe­ra­tur in der grü­nen Jah­res­zeit um 1,5 Grad gestie­gen. Die Win­ter sind jedoch kon­stant kalt geblie­ben. Das stel­len übri­gens auch die Kol­le­gen in den Alpen fest.
„Ob wei­ße Weih­nach­ten oder nicht – die Aus­sich­ten auf den Win­ter sind für die Ski­ge­bie­te in der Regi­on nach wie vor gut,“ so Susan­ne Schul­ten. „Das zeigt auch ein Blick in die Sta­tis­tik. Im zurück­lie­gen­den Win­ter begann der Ski­be­trieb erst am zwei­ten Weih­nachts­tag – und lei­te­te eine sehr gute Sai­son ein. Auch die Win­ter 1983/84, 1984/85, 1987/88, 1994/95 und 2003/04 hat­ten im Dezem­ber kei­ne oder nur sehr weni­ger Schnee­ta­ge. Den­noch folg­te eine gute Saison.“

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