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Sigmar Gabriel beim Sparkassen-Dämmerschoppen 2023

Hoher Besuch beim dies­jäh­ri­gen Spar­kas­sen-Däm­mer­schop­pen: Sig­mar Gabri­el (zwei­ter von rechts) zusam­men mit Ernst-Micha­el Sit­tig (Vor­stands­vor­sit­zen­der), Jür­gen Schwa­nitz (Vor­stands­mit­glied) und Nico­le La Nou­tel­le (zukünf­ti­ges Vor­stands­mit­glied). (Foto: Spar­kas­se Arnsberg-Sundern)

Arns­berg. Es weht ein Hauch von Ber­lin durch Arns­berg, wenn ein ehe­ma­li­ger Spit­zen­po­li­ti­ker wie Sig­mar Gabri­el zu Besuch kommt. Der ehe­ma­li­ge Bun­des­vor­sit­zen­de der SPD war der pro­mi­nen­te Gast­red­ner des dies­jäh­ri­gen Däm­mer­schop­pens der Spar­kas­se Arns­berg-Sun­dern und zog die Mas­sen förm­lich an. Alle Sitz­plät­ze im Nehei­mer Kai­ser­haus waren rest­los belegt.

Letzter Dämmerschoppen für Vorstandsvorsitzenden Ernst-Michael Sittig

Ernst-Micha­el-Sit­tig, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Spar­kas­se, begrüß­te die rund 330 Gäs­te. Doch bevor er Sig­mar Gabri­el die Büh­ne über­lies, nut­ze Sit­tig die Gele­gen­heit sich von den anwe­sen­den Kun­den zu ver­ab­schie­den. Dabei blick­te er auf mehr als 20 Jah­re Vor­stands­tä­tig­keit bei der Spar­kas­se Arns­berg-Sun­dern zurück, in denen vie­le Her­aus­for­de­run­gen gemein­sam gemeis­tert wur­den. Für Ernst-Micha­el Sit­tig war es der letz­te Däm­mer­schop­pen als Vor­stands­vor­sit­zen­der der Spar­kas­se. Auf eige­nen Wunsch tritt er zum 01. April in den Ruhestand.

Ehemaliger Spitzenpolitiker zum Thema „Die neue Welt-Unordnung“

Der Abend stand unter der Über­schrift „die neue Welt-Unord­nung“. Die vie­len glo­ba­len Kri­sen­her­de und der wei­ter andau­ern­de Ukrai­ne-Krieg füh­ren zu weit­rei­chen­den Fol­gen und machen sich auf unter­schied­lichs­ter Art bemerk­bar. Sig­mar Gabri­el hob her­vor, dass sich die gewohn­te Welt­ord­nung ver­än­de­re und sich die welt­wei­ten Macht­ach­sen ver­schie­ben. Grund genug für den ehe­ma­li­gen Vize­kanz­ler, die Sach­la­ge ein wenig genau­er zu skizzieren.

Chi­nas stei­gen­de Wirt­schafts­macht wür­de von den USA als gro­ße Bedro­hung ange­se­hen, was dazu füh­re, dass sich die Ver­ei­nig­ten Staa­ten ver­mehrt dar­auf kon­zen­trie­ren, nicht an wirt­schaft­li­cher Macht zu ver­lie­ren. Gleich­zei­tig brin­gen sich Län­der wie Russ­land oder die soge­nann­ten „Drit­te-Welt-Län­der“ in Stel­lung, um an glo­ba­ler Bedeu­tung zu gewin­nen. Dies führt Gabri­el vor allem auf die sich ändern­de Ver­tei­lung der Welt­be­völ­ke­rung zurück. So hät­ten die Euro­pä­er und Ame­ri­ka­ner vor rund 60 Jah­ren noch 30 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung aus­ge­macht, 2050 wer­den sie gemein­sam nur noch 10 Pro­zent der rund 10 Mrd. Men­schen dar­stel­len. Allein in Asi­en wer­de der Anteil der Welt­be­völ­ke­rung mit 5,3 Mrd. Men­schen dann mehr als die Hälf­te aus­ma­chen. Bei der­ar­ti­gen Ver­schie­bun­gen sei es schwie­rig, ande­ren Staa­ten und Kul­tu­ren unser Bild einer geord­ne­ten Welt­an­schau­ung zu ver­mit­teln und die­se hier­von zu über­zeu­gen. Unse­re west­lich gepräg­te Wahr­neh­mung der ver­gan­ge­nen 600 Jah­re ver­kom­me somit zu einer Minderheitenwahrnehmung.

Der ehe­ma­li­ge Bun­des­au­ßen­mi­nis­ter ist sich sicher, dass die Welt in den kom­men­den zehn Jah­ren dar­um rin­gen wer­de, wie die neue Welt­ord­nung aus­se­hen soll. Ein­zel­ne Län­der wol­len sich in bes­se­re Posi­tio­nen brin­gen und ver­mehrt auf Natio­na­lis­mus set­zen, anstatt gemein­sa­me Auf­ga­ben wie die Kli­ma­kri­se anzu­ge­hen. Dies wür­de jedoch zum öko­no­mi­schen Pro­blem für Deutsch­land, weil unser Land wie kein ande­res davon abhängt, dass wir in der inter­na­tio­na­len Volks­wirt­schaft ver­netzt sind. Je stär­ker sich die Welt rena­tio­na­li­siert, je mehr neue Han­dels­bar­rie­ren und mili­tä­ri­sche Kon­flik­te ent­ste­hen, des­to schwie­ri­ger ist es für Deutsch­land, sein öko­no­mi­sches Modell aufrechtzuhalten.

Macht­ver­schie­bun­gen auf der Welt führ­ten somit zu enor­men Aus­wir­kun­gen für Deutsch­land, des­sen Indus­trie und den Wohl­stand in Euro­pa. Des­halb kön­ne Deutsch­land die­se Her­aus­for­de­run­gen auch nicht allei­ne meis­tern, son­dern nur gemein­sam als ver­ein­tes Euro­pa. Wir Euro­pä­er müs­sen in Zukunft stra­te­gi­scher den­ken, Risi­ken abwä­gen und die­se ein­ge­hen. So sei­nen unse­re Wer­te zwar wich­tig, unse­re wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen aber auch. Euro­pa ste­he vor einem schwie­ri­gen Balance-Akt.

Auf die Fra­ge aus dem Publi­kum, was ihn per­sön­lich für die Zukunft opti­mis­tisch stim­me, ent­geg­ne­te Sig­mar Gabri­el prag­ma­tisch, dass wir Men­schen zu unge­heu­rem zu leis­ten in Stan­de sei­en, auch wenn vie­les dage­gen­spre­chen wür­de. So führ­te er exem­pla­risch den Zusam­men­schluss Euro­pas zur euro­päi­schen Uni­on an, obwohl weni­ge Jahr­zehn­te zuvor noch an sel­ber Stel­le der zwei­te Welt­krieg herrsch­te. Ein Beweis dafür, was mög­lich sei, wenn Men­schen auf­ein­an­der zu gin­gen. Dar­auf hofft er auch bei dem anhal­ten Ukrai­ne­krieg, bei dem der Poli­tex­per­te der­zeit noch kei­ne Anzei­chen für ein schnel­les Ende erken­nen kann.

Lautstarker Applaus für Sigmar Gabriel

Nach rund 90 Minu­ten erhielt Sig­mar Gabri­el laut­star­ken Applaus für sei­nen kurz­wei­li­gen und auf­klä­ren­den Vor­trag. Jür­gen Schwa­nitz, der zum 01. April den Vor­sitz des Vor­stan­des über­neh­men wird, dank­te Sieg­mar Gabri­el für sei­ne Aus­füh­run­gen und lei­te­te zum gemüt­li­chen Teil des Abends über. Hier nutz­ten die Gäs­te im Nach­gang bei schö­nem Ambi­en­te in den Räu­men des Kai­ser­hau­ses die Mög­lich­keit, sich unter­ein­an­der und mit Mit­ar­bei­ten­den der Spar­kas­se aus­zu­tau­schen. Nico­le La Nou­tel­le, die im April den Vor­stand ver­voll­stän­di­gen wird, war eben­falls vor Ort und lern­te ers­te Kun­den, Gäs­te und Ver­tre­ter der Poli­tik kennen.

 

 

 

 

 

(Quel­le: Spar­kas­se Arnsberg-Sundern)

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