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Sensburg verärgert: Droht Schützenbruderschaften Entzug der Gemeinnützigkeit?

Patrick Sen­s­burg ist ver­är­gert über die Ent­schei­dung des Bun­des­fi­nanz­ho­fes (Foto: CDU)

Hoch­sauer­land­kreis. Über­rascht und ver­är­gert reagiert der hei­mi­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Patrick Sen­s­burg auf eine Ent­schei­dung des Bun­des­fi­nanz­hofs vom heu­ti­gen Mitt­woch, die für die sau­er­län­der Schüt­zen­ver­ei­ne neue Unsi­cher­hei­ten mit sich bringt. Der Bun­des­fi­nanz­hof hat­te geur­teilt, dass Ver­ei­ne, die gemäß ihrer jewei­li­gen Sat­zun­gen Män­ner oder Frau­en grund­sätz­lich die Mit­glied­schaft ver­wei­gern, kei­nen Anspruch auf eine Aner­ken­nung als ‚gemein­nüt­zig‘ haben. Neben den Schüt­zen­ver­ei­nen, die größ­ten­teils nur Män­ner auf­neh­men, könn­ten auch Frau­en­chö­re oder Män­ner­ge­sangs­ver­ei­ne von dem Urteil betrof­fen sein.

Sensburg: Entscheidung weltfremd

Sen­s­burg bezeich­ne­te das Urteil als welt­fremd: „An der Gemein­nüt­zig­keit von Schüt­zen­ver­ei­nen und rei­nen Männer‑, bzw. Frau­en­chö­ren wird doch wohl nie­mand ernst­haft zwei­feln wol­len. Ent­schei­dend ist doch wohl die Tat­sa­che, dass unse­re Ver­ei­ne in die All­ge­mein­heit hin­ein­wir­ken. Unse­re Schüt­zen­ver­ei­ne etwa fei­ern doch nicht nur Schüt­zen­fes­te, son­dern gestal­ten über­all im Sau­er­land ganz maß­geb­lich das öffent­li­che Leben in unse­ren Ort­schaf­ten mit. Wenn die­ses vor­bild­li­che, bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment nicht gemein­nüt­zig sein soll, dann hat das doch mit der Lebens­wirk­lich­keit nichts mehr zu tun“, so Sensburg.

Kontakt zu Lienenkämper und Schäuble aufgenommen

Unmit­tel­bar nach der Ver­öf­fent­li­chung des Urteils durch den Bun­des­fi­nanz­hof wand­te sich Sen­s­burg an den NRW-Finanz­mi­nis­ter Lutz Lie­nen­käm­per und bat die­sen, sich für eine Lösung im Sin­ne der Ver­ei­ne ein­zu­set­zen. Auch gegen­über Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Wolf­gang Schäub­le wird Sen­s­burg das The­ma ansprechen.
Der Bun­des­fi­nanz­hof hat­te den Fall einer Frei­mau­rer­lo­ge ver­han­delt, der die Gemein­nüt­zig­keit aberkannt wur­de, da sie aus­schließ­lich Män­ner auf­nimmt. In sei­nem Urteil bestä­tig­te der Bun­des­fi­nanz­hof die­se Auf­fas­sung und ver­wies in einer Pres­se­mit­tei­lung dar­auf, dass die­ses Urteils auch Kon­se­quen­zen für Schüt­zen­ver­ei­ne, Frau­en­chö­re und Män­ner­ge­sangs­ver­ei­ne haben könne.
 

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