Schulen: Keine Lösung mit Verbleib bis 2018 – außer Container

Arns­berg. Der Schul­aus­schuss hat – wie berich­tet – zwar kei­ne Emp­feh­lung zur neu­en Schul­land­schaft und der Gestal­tung der Ver­än­de­rungs­pro­zes­se abge­ge­ben, aller­dings zwei Stun­den inten­siv dis­ku­tiert und vie­le Fra­gen an die Ver­wal­tung gestellt. Denn bis­her, so bemän­gel­te Andre­as Pos­ta (SPD), sei­en die Alter­na­ti­ven stief­müt­ter­lich behan­delt wor­den. Eine zen­tra­le Fra­ge ist dabei klar beant­wor­tet wor­den. Die Ver­wal­tung sieht kei­ne Mög­lich­keit, dass die Real­schu­le am Eich­holz und die Theo­dor-Heuss-Haupt­schu­le die gesam­te Zeit der drei kom­men­den Schul­jah­re bis zu ihrem end­gül­ti­gen Aus­lau­fen im Som­mer 2018 in ihren bis­he­ri­gen Gebäu­den ver­blei­ben können.

Alternative II möglich – aber mit mehr Reibungsfläche

Micha­el Jol­mes (CDU) war der ers­te, der in der Sit­zung bemän­gel­te, es wer­de zu viel über Gebäu­de gespro­chen und zu wenig über ver­nünf­ti­gen Unter­richt. Vere­na Ver­spohl (Grü­ne) for­der­te, die „gute Schu­le“ in den Mit­tel­punkt zu stel­len, Ant­wor­ten auf sich wan­deln­de Bedin­gun­gen zu fin­den und neue Wege zu beschrei­ten. Sie erin­ner­te an den ein­sa­men letz­ten Haupt­schul­jahr­gang in Oeven­trop und stell­te die Vor­tei­le der Zusam­men­fas­sung von drei Haupt­schu­len in Hüs­ten und der Ruhe für die Real­schu­le an einem eige­nen Stand­ort her­aus, was ihrer Mei­nung nach die Nach­tei­le mehr als aus­glei­che. Die stellv. Bür­ger­meis­te­rin Rose­ma­rie Gold­ner (CDU) sag­te, sie sei nach vie­len Gesprä­chen mit nicht betrof­fe­nen Leh­rern der Über­zeu­gung, der Umzug der Theo­dor-Heuss-Schu­le sei für die­se der bes­te Weg. Auch Andre­as Pos­ta (SPD) hat­te das päd­ago­gi­sche Kon­zept über­zeu­gend genannt, aller­dings auch ange­regt, bei den ein­ge­plan­ten 200.000 Euro für den Umzug der Schu­len ein biß­chen was dazu zu geben, um die mög­lichst hohe Qua­li­tät für die aus­lau­fen­den Schu­len zu garan­tie­ren und zu einer ver­nünf­ti­gen Lösung zu kom­men. Rena­te Nie­mand (FDP) dage­gen blieb bei ihrer Kri­tik am Umzug von 129 THS-Schü­lern nach Hüs­ten. Das Pro­blem sei aus ihrer Sicht nicht das Bus­fah­ren, son­dern der Ver­lust der erfolg­reich auf­ge­bau­ten Ver­net­zung in Alt-Arns­berg. Auch die Ver­le­gung der an die Theo­dor-Heuss-Schu­le ange­glie­der­te Auf­fang­klas­se für Flücht­lings­kin­der bezeich­ne­te sie als päd­ago­gisch nicht sinnvoll.

Bei Hauptschulen haben Eltern Gestaltungsmöglichkeiten

Die­se Auf­fang­klas­se müs­se nicht unbe­dingt mit der THS nach Hüs­ten, son­dern kön­ne viel­leicht auch anders­wo ange­dockt wer­den, ant­wor­te­te Kraut­stein und füg­te hin­zu, dass in die­ser Klas­se kei­nes­wegs nur Flücht­lings­kin­der aus dem Alt-Arns­ber­ger Raum, son­dern auch aus Neheim ler­nen. Der Lei­ter des Fach­diensts Schu­le ging auch auf ande­re Fra­gen der Poli­ti­ker ein, die bemän­gel­ten, dass es noch kein aus­ge­ar­bei­te­tes Kon­zept gebe, wie drei selb­stän­di­ge Haupt­schu­len unter einem Dach mit­ein­an­der zu Recht kom­men sol­len, die teils im Ganz­tag, teils im Halb­tag, teils in 45-Minu­ten-Tak­tung und teils in 60-Minu­ten-Tak­tung unter­rich­ten. Man sei da durch­aus im The­ma, ant­wor­te­te Kraut­stein. Eine Zusam­men­le­gung der Schu­len auf Ver­an­las­sung der Stadt sei aber nicht mög­lich, aller­dings hät­ten die Eltern Mög­lich­kei­ten. Kraut­stein ver­wies auf das Bei­spiel, dass die Eltern einen kom­plet­ten Jahr­gang der Bin­ner­feld-Haupt­schu­le selbst auf­ge­löst haben, indem sie ihre Kin­der an ande­ren Schu­len ange­mel­det haben.

Stellungnahmen der Schulkonferenzen stehen noch aus

Gün­ter Fried­rich Simon, Rats­mit­glied der AfD, erklär­te, er sehe in dem vor­ge­schla­ge­nen Weg kei­ne Vor­tei­le für die Haupt­schu­len. Mar­tin Wer­ner, Rats­mit­glied der Lin­ken, for­der­te, bei einer Ent­schei­dung die Stel­lung­nah­men der Schul­kon­fe­ren­zen zu berück­sich­ti­gen. Die lie­gen bis­lang noch nicht vor, da erst nach Fer­tig­stel­lung der Beschluss­vor­la­ge mit ein­wö­chi­ger Frist ein­ge­la­den wer­den konn­te. In der Rats­sit­zung am 11. März wer­den sie vor­lie­gen. Kei­nen Erfolg hat­te der Antrag auf eine Son­der­sit­zung des Bezirks­aus­schus­ses Arns­berg, den Felix E. Werk­er (SPD) an den Bür­ger­meis­ter geschickt hat­te. Bezirks­aus­schüs­se sei­en nur in Grund­schul­an­ge­le­gen­hei­ten an der Bera­tung betei­ligt, erläu­ter­te Gerd Schmid. Bei wei­ter­füh­ren­den Schu­len begin­ne die Bera­tung im Fach­aus­schuss, da stets das Gebiet von meh­re­ren Bezirks­aus­schus­sen betrof­fen sei.

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3 Antworten

  1. Die schwarz-grü­ne Ein­heits­frak­ti­on im Arns­ber­ger Rat hat in Sachen Schul­po­li­tik in den letz­ten Jah­ren getäuscht, getrickst und getarnt. Wobei die Rei­hen­fol­ge belie­big ist. Das jet­zi­ge Platz­di­lem­ma ist nicht über Nacht vom Him­mel gefal­len. Hier wur­den die Eltern in Alt-Arns­berg bewußt getäuscht. Das Ver­spre­chen in ange­stamm­ten Gebäu­den und vor allem mit dort ent­wi­ckel­ten päd­ago­gi­schen Kon­zep­ten die Schu­len aus­lau­fen zu las­sen, wur­de gege­ben. Jetzt wird mit akro­ba­ti­schen Wort­hül­sen getrickst. Das haben die betrof­fe­nen Eltern und Schü­ler aber sofort erkannt. Und die wah­ren Absich­ten, rück­sichts­lo­ser Aus­bau der Sekun­dar­schu­len auf Kos­ten aller ande­ren Schu­len (Aus­nah­me die Gym­na­si­en), Ver­ödung der Arns­ber­ger Schul­land­schaft und Bil­dung von anony­men Groß­ein­rich­tun­gen wur­de so lan­ge wie mög­lich getarnt und wur­de nur die „Unacht­sam­keit“ eines Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ters schon jetzt bekannt. Jetzt ist die Lun­te am brennen.

  2. „Das Ver­spre­chen in ange­stamm­ten Gebäu­den (…) die Schu­len aus­lau­fen zu las­sen, wur­de gegeben.“
    das behaup­ten die Gege­ner der Sekun­dar­schu­le zwar gebets­müh­len­ar­tig, aber es stimmt nun mal ein­fach nicht!.
    Der ein­stim­mi­ge (!!!) Beschluss aller Par­tei­en in der Rats­sit­zung vom 28.11.12 unter Punkt 5.2 dazu lautet:
    „4. Die Stadt Arns­berg unter­stützt in beson­de­rer Wei­se die schritt­wei­se aus­lau­fen­den Schu­len und leis­tet in Abstim­mung mit den Schul­lei­tun­gen ggf. wei­te­re Maß­nah­men, um die best­mög­li­chen Abschlüs­se aller Schü­ler zu ermöglichen.“
    Mit kei­ner Sil­be wird dort eine Stand­ort­ga­ran­tie gegeben.
    Die kom­plet­te Nie­der­schrift der Rats­sit­zung fin­det sich hier: https://ratsinfo.arnsberg.de/sdnetrim/Lh0LgvGcu9To9Sm0Nl.HayIYu8Tq8Sj1Kg1HauCWqBZo5Ok5KeyIduGWsGSv4Qo0Le.LauCXuCWn4Oi0Lg-IbvDauHTp8To1Ok0HbwHau8Vt6Pi6Km0GJ/Niederschrift_oeffentlich_Rat_28.11.2012.pdf#search=Sekundarschulen%20Sekundarschule

  3. Hier macht es sich der Schrei­ber zu ein­fach. Es geht nicht um Sekun­dar­schul­geg­ner oder ‑befür­wor­ter. Es geht dar­um, dass den Eltern die Sicher­heit ver­spro­chen wur­de, dass ihre Kin­der in der ange­stamm­ten Schu­le ver­blei­ben könn­ten und mit den orst­spe­zi­fisch ent­wi­ckel­ten Grund­la­gen. jeder Ver­bleib, auch unter erschwer­ten Bedin­gun­gen, am jet­zi­gen Stand­ort ist bes­ser als eine Ver­kehrs­la­wi­ne los­zu­tre­ten. Schwarz/Grüne Schul­pol­tik in Arns­berg heißt, dass die Sekun­dar­schu­len gegen­über ande­ren Schu­len mas­siv bevor­teilt wer­den. Auf der einen Sei­te fließt das Geld in Strö­men. Und auf der ande­ren Sei­te kommt nicht mal mehr ein Rinn­sal an. Als betrof­fe­ner Eltern­ver­te­ter weiß ich, wovon ich spre­che. Dann soll die Ver­wal­tung doch mal die Zah­len auf den Tisch legen, damit die Arns­ber­ger Bür­ger sehen, wie hier gerickst wird.

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