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Schüler und Bürgermeister diskutieren Kinderrechte

Kinder der Sekundarschule Alt-Arnsberg stellten dem Bürgermeister ihr Projekt zum Thema 25 Jahre UN-Kinderrechte vor. (Foto: oe)
Kin­der der Sekun­dar­schu­le Alt-Arns­berg stell­ten dem Bür­ger­meis­ter ihr Pro­jekt zum The­ma 25 Jah­re UN-Kin­der­rech­te vor. (Foto: oe)

Arns­berg. Eigent­lich hat­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fe 6 der Arns­ber­ger Sekun­dar­schu­le ja schul­frei wegen einer Leh­rer­fort­bil­dung. Doch den Besuch beim Bür­ger­meis­ter woll­te sich kaum einer ent­ge­hen las­sen. Es muss­te gelost wer­den, denn die Grup­pe soll­te nicht grö­ßer sein als es Plät­ze am Bespre­chungs­tisch im Bür­ger­meis­ter­bü­ro gibt. So waren es zehn auf­ge­reg­te jun­ge Leu­te, die zusam­men mit zwei Leh­re­rin­nen mor­gens um halb zehn ins Rat­haus gekom­men waren und noch kurz war­ten muss­ten, denn der Bür­ger­meis­ter hat­te am mor­gen schon eine ande­re wich­ti­ge Besprechung.

Fächerübergreifende Unterrichtsreihe an Sekundarschule

„Bei mir ist aber nicht auf­ge­räumt!“, begrüß­te Hans-Josef Vogel die Schü­ler und frag­te gleich, bei wem denn auch nicht auf­ge­räumt sei. Zag­haft hoben sich eini­ge Hän­de. Im Büro gab es zwar Ber­ge von Papie­ren, Büchern und Akten­ord­nern, aber am gro­ßen Tisch vor dem gro­ßen Fens­ter war Platz für alle und lang­sam leg­te sich auch die Scheu. Dort pack­ten die Kin­der aus, was sie mit­ge­bracht hat­ten. In einer fächer­über­grei­fen­den Unter­richts­rei­he hat­ten sie sich mit dem The­ma „25 Jah­re Kin­der­rech­te der UN“ beschäf­tigt. Ob Kunst oder Musik, Reli­gi­on, Sport oder Gesell­schafts­leh­re, über­all haben sich die Kin­der mit den Rech­ten und der Lebens­wirk­lich­keit der Kin­der in ande­ren Län­dern und auf ande­ren Kon­ti­nen­ten beschäf­tigt. Sie prä­sen­tier­ten ein Pla­kat mit den zehn Kin­der­rech­ten, selbst­ge­mal­te Bil­der von den Lebens­wel­ten in ande­ren Län­dern, gebas­tel­te Figu­ren für eine Him­mels­lei­ter und einen klei­nen Wand­tep­pich mit Kin­dern ver­schie­de­ner Hautfarbe.

„Lasst euch nicht alles gefallen“

Die Schülergruppe diskutierte mit dem Bürgermeister in seinem Büro. (Foto: oe)
Die Schü­ler­grup­pe dis­ku­tier­te mit dem Bür­ger­meis­ter in sei­nem Büro. (Foto: oe)

Die Kin­der tru­gen dem Bür­ger­meis­ter die Kin­der­rech­te vor und der frag­te, was denn in ihrer Klas­se pas­sie­re, wenn gegen die­se Rech­te ver­sto­ßen wer­de. „Das kommt bei uns nicht vor,“ sag­te ein Kind. „Und wenn doch, bekommt der Leh­rer eine Abmah­nung,“ füg­te ein ande­res hin­zu. Vogel erzähl­te, dass es in sei­ner Schul­zeit noch einen Leh­rer gab, der immer Kopf­nüs­se ver­teilt habe. „Das Wich­tigs­te ist, dass ihr euch nicht alles gefal­len lasst, dass ihr etwas sagt, wenn so etwas pas­siert. Und wenn sich einer allei­ne nicht traut, muss eben ein guter Freund mit­kom­men,“ riet Vogel den Kindern.
„Toll gemacht!“, sag­te Vogel zu einer Bas­tel­ar­beit, die ein arbei­ten­des Kind auf einem Hocker zeigt. Über das The­ma Kin­der­ar­beit kam man auch wie­der auf die eige­ne Hei­mat. Vor 120 Jah­ren hät­ten auch die Erwach­se­nen in der hei­mi­schen Leuch­ten­in­dus­trie bei der Arbeit den gan­zen Tag auf Hockern ohne Rücken­leh­ne geses­sen, berich­te­te der Bür­ger­meis­ter, aber das habe man abge­schafft, weil das die Leu­te krank mache.

„Überlegt, was kann ich selber tun?“

Über die paki­sta­ni­sche Nobel­preis­trä­ge­rin kam das Gespräch auf die Flücht­lin­ge in der eige­nen Stadt. Die Kin­der hat­ten schon Erfah­run­gen mit Mit­schü­lern, die noch nicht rich­tig Deutsch kön­nen und denen sie dann „ein biß­chen gehol­fen“ hät­ten. „Stellt euch vor, ihr müss­tet auf ein­mal Ara­bisch ler­nen, das ist nicht so leicht,“ sag­te Vogel und berich­te­te, dass in Arns­berg schon viel dafür getan wer­de, dass die Kin­der aus den ande­ren Län­dern schnell Deutsch ler­nen. Wich­tig sei es, die­se Kin­der ein­zu­la­den, mit dabei zu sein – auf dem Schul­hof, am Nach­mit­tag, auch bei der eige­nen Geburts­tags­par­ty. „Rech­te, die man sel­ber hat, soll man auch mit ande­ren tei­len, und man kann immer sel­ber etwas machen,“ sag­te Vogel zum Abschluss. „Des­halb mein Anlie­gen: Über­legt immer, was kann ich sel­ber tun?“

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