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„Schockorange“ heizt Arnsberger Publikum ein

Applaus für (v.l.) Willi und Almut Lürbke, Gerd Weimar, Marie Neuhaus-Schwermann, Markus Hengesbach und Alexandra Börger. (Foto: Kathrin Koppe-Bäumer)
Applaus für (v.l.) Wil­li und Almut Lürb­ke, Gerd Wei­mar, Marie Neu­haus-Schwer­mann, Mar­kus Hen­ges­bach und Alex­an­dra Bör­ger. (Foto: Kath­rin Koppe-Bäumer)

Arns­berg. Gro­ßer Applaus im zu Drei­vier­teln gefüll­ten Sau­er­land­thea­ter. Vokal­To­tal, die Arns­ber­ger Kin­der- und Jugend­chö­re der Stif­tung Kir­chen­mu­sik unter Lei­tung von Kir­chen­mu­sik­di­rek­tor Gerd Wei­mar, haben am 18. Juni das Publi­kum mit ihrem Gesang, ihrer Büh­nen­show und ihrem schau­spie­le­ri­schen Kön­nen mit­ge­ris­sen und zum rhyth­mi­schen Klat­schen bewegt. „Schock­o­ran­ge – auf der Suche nach dem Gewin­ner­rhyth­mus“ hieß das 13. Musi­cal, das sie auf­ge­führt haben. Zum ers­ten Mal haben Almut Lürb­ke, zustän­dig für Kos­tü­me, Büh­nen­de­ko­ra­ti­on und wei­te Tei­le der Cho­reo­gra­fie, und Gerd Wei­mar eine pro­fes­sio­nel­le Regis­seu­rin dabei. Marie Neu­haus-Schwer­mann hat den Jugend­li­chen gezeigt, wie man die Büh­ne mit Leben füllt. Ob als Chor am Büh­nen­rand, als Müll­mann unter der S‑Bahn-Brü­cke, als Aktio­nä­rin oder Sekre­tä­rin im Büro des Mana­gers, die Mäd­chen tan­zen, sin­gen und bewe­gen sich ganz selbstverständlich.

13. Musical der VokalTotal-Chöre

Getrommelt und gesungen: „Der Dreck muss weg!“ (Foto: Kathrin Koppe-Bäumer)
Getrom­melt und gesun­gen: „Der Dreck muss weg!“ (Foto: Kath­rin Koppe-Bäumer)

Die war­men, leuch­ten­den Far­ben der Welt der Müll­män­ner, alle in oran­ge­nen Over­alls, ste­hen im schar­fen Kon­trast zum Weiß der Pro­jek­ti­ons­wand, dem Grau des Com­pu­ters und des Schreib­tischs im Büro des Mana­gers. Zwei Wel­ten tref­fen auf­ein­an­der: Oran­ge, das sind die Müll­män­ner, die der Anfüh­rer Roc­co Dilet­tan­to, ali­as Char­lot­te Wei­mar, mit flot­ten Rhyth­men – auf Müll­ei­mern und mit Besen aus­ge­drückt – in Stim­mung und warm hält. Kalt hin­ge­gen ist es bei Mana­ger Mil­li­ons­ki. Depri­miert und ver­zwei­felt klagt er den lebens­lus­ti­gen Müll­män­nern sei­ne Angst vor der Vor­stands­sit­zung: Schwar­ze Zah­len muss er vor­wei­sen, aber lei­der sind die rot.
So wech­selt er vom Hams­ter­rad des Bör­sen­mak­lers zum Abfall-Enter­tain­ment. Und Roc­co heizt als sein Ver­tre­ter im schwar­zen Anzug Mil­li­onskis Aktio­nä­re und Mit­ar­bei­ter auf. Er trom­melt auf dem Key­board des Com­pu­ters und die Akti­en stei­gen. Gie­rig nach Geld geben ihm die Aktio­nä­re sofort einen pro­fi­ta­blen Arbeits­ver­trag. Alle umschwär­men ihn, auch die tanz­freu­di­gen Putz­frau­en und die Müll­män­ner, die doch eigent­lich Spaß an ihrem Leben, beson­ders am Apfel­si­nen-Wett­pel­len haben. Zuletzt aller­dings stellt sich her­aus: Nicht Geld macht glück­lich, son­dern Lie­be und eine Rose, die Mil­li­ons­ki aus dem Abfall fischt: „ Sie ist zu gut zum Weg­schmei­ßen!“ und damit sei­ner ehe­ma­li­gen Sekre­tä­rin eine Lie­bes­er­klä­rung macht.
Viel Spaß beim Orangen-Wettpellen. (Foto: Kathrin Koppe-Bäumer)
Viel Spaß beim Oran­gen-Wett­pel­len. (Foto: Kath­rin Koppe-Bäumer)

Die Kin­der und Jugend­li­chen – die in Haupt- und Neben­rol­len mit Spaß und Kon­zen­tra­ti­on die Büh­ne bele­ben, sind ganz im The­ma drin, ver­aus­ga­ben sich beim Trom­meln und Tan­zen und genie­ßen den gro­ßen Applaus und die Ver­beu­gun­gen. Her­aus­zu­he­ben ist die Leis­tung von Char­lot­te Wei­mar, die sich als wit­zi­ge, schlag­fer­ti­ge und eben­so impro­vi­sa­ti­ons­freu­di­ge Büh­nen­frau erwies. Ihre und Mil­li­onskis (am Abend: San­ja Ber­ger, in der Schul­auf­füh­rung: Fio­na Kolos­sa) Solo­ge­sän­ge, des­sen Duet­te mit Sekre­tä­rin Ann Chris­tin Georg (Schul­auf­füh­rung: Sophia Kum­mer), die wit­zig gespiel­ten und gesun­ge­nen Sze­nen der Putz­frau­en und die Mas­sen­sze­nen for­dern Szenenapplaus.

Szenenapplaus und lang anhaltenden Beifall

„Wir freu­en uns schon auf euer nächs­tes Musi­cal in zwei Jah­ren“ dank­te Hart­mut Köll­ner, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Kir­chen­mu­sik, den Chö­ren für ihr gro­ßes Enga­ge­ment. Blu­men und Scho­ko­la­de erhiel­ten die Cho­reo­gra­phin, Schlag­zeu­ger Mar­kus Hen­ges­bach und die Bas­sis­tin Alex­an­dra Bör­ger eben­so wie Almut und Wil­li Lürb­ke, die hin­ter und auf der Büh­ne uner­setz­lich sind, und natür­lich Gerd Wei­mar, der mit den Chö­ren ein hal­bes Jahr lang geprobt hat. „Am letz­ten Wochen­en­de waren wir unter­wegs zum inten­si­ven Pro­ben, und dann am Mon­tag, Diens­tag und Mitt­woch haben wir prak­tisch im Sau­er­land­thea­ter gelebt bis zur Auf­füh­rung heu­te“, beschreibt er die letz­ten auf­re­gen­den Tage.  Der Ein­satz hat sich gelohnt: Die san­ges- und spiel­freu­di­gen Mäd­chen haben ihre Rol­len gelebt, dabei Spaß gehabt und mor­gens – im von Schü­lern voll­be­setz­ten Thea­ter – und abends Gro­ße und Klei­ne zum Lachen und Klat­schen gebracht.

Kath­rin Koppe-Bäumer

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