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Sauerlandmuseum: SBL kritisiert Planungs-Desaster

Das Sauerlandmuseum wird im Sommer geschlossen und im Rahmen eines Regionale-Projekts umgebaut. (Foto: oe)
Das Sau­er­land­mu­se­um wird im Som­mer geschlos­sen und im Rah­men eines Regio­na­le-Pro­jekts umge­baut. (Foto: oe)

Arns­berg. Rein­hard Loos, Kreis­tags­mit­glied der Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL), spricht im Zusam­men­hang mit den not­wen­dig gewor­de­nen Umpla­nun­gen beim geplan­ten Umbau des Sau­er­land­mu­se­ums zu einem Süd­west­fä­li­schen Aus­stel­lungs- und Muse­ums­fo­rum von einem Pla­nungs-Desas­ter des Krei­ses und beklagt das bereits drit­ten Kreis-Pro­jekt mit erheb­li­chen Mehr­kos­ten in der Arns­ber­ger Alt­stadt nach der Musik­schu­le in der Kro­ne und dem Blau­en Haus, das inzwi­schen Teil des Muse­ums­kom­ple­xes ist.

„Probleme waren absehbar und wurden ignoriert“

Dieses ehemalige Bankgebäude an der Ruhrstraße soll abgerissen werden, um Platz zu machen für moderne Baukörper am Hang, die das historische Museumsgebäude oben in der Altstadt auch von der Rückseite erschließen. (Foto: oe)
Die­ses ehe­ma­li­ge Bank­ge­bäu­de an der Ruhr­stra­ße soll abge­ris­sen wer­den, um Platz zu machen für moder­ne Bau­kör­per am Hang, die das his­to­ri­sche Muse­ums­ge­bäu­de oben in der Alt­stadt auch von der Rück­sei­te erschlie­ßen. (Foto: oe)

„Die Pro­ble­me mit dem Bau­grund im Steil­hang am Sau­er­land­mu­se­um waren abseh­bar“, so Loos. Die SBL habe 2013 im Kul­tur­aus­schuss und im Kreis­tag deut­lich auf die geo­lo­gi­schen Risi­ken hin­ge­wie­sen und dar­an erin­nert, dass drei Hän­ge in der Nach­bar­schaft zum Sau­er­land­mu­se­um – in der Mil­lio­nen­kur­ve an der B 7 bei Uen­trop, am Sel­ters­berg und auf der Scher­se an der A46 – nach dem Anbag­gern abge­rutscht sei­en. Land­rat und Ver­wal­tung hät­ten das damals igno­riert.  Erst nach dem umstrit­te­nen Beschluss des Kreis­tags über die Erwei­te­rung des Sau­er­land­mu­se­ums sei dann doch noch ein gründ­li­ches Boden­gut­ach­ten in Auf­trag gege­ben wor­den, so Loos. Das Ergeb­nis: Für sehr auf­wen­di­ge Maß­nah­men zur Siche­rung der Bau­gru­be, den geteil­ten Auf­zug­schacht, ein Jahr län­ge­re Bau­zeit und erhöh­te Pla­nungs­kos­ten ent­stün­den nun Mehr­kos­ten von etwa 900.000 Euro, nicht nur von 500.000 Euro, wie vom Kreis in einer Pres­se­mit­tei­lung dar­ge­stellt. „War­um der Land­rat dann 4 Mona­te war­te­te, bis er end­lich sei­nen Infor­ma­ti­ons­pflich­ten nach­kam und den Kreis­tag über das desas­trö­se Ergeb­nis des neu­en Boden­gut­ach­tens infor­mier­te, ist uns bis­her nicht bekannt,“ so der Kreis­tags­po­li­ti­ker.  Die gleich­zei­tig von der Kreis­ver­wal­tung ver­kün­de­ten Ein­spa­rungs­mög­lich­kei­ten in ande­ren Posi­tio­nen hält Loos für sehr unsi­cher. „Sie haben inhalt­lich mit dem Mehr­auf­wand für die Siche­rung des zer­klüf­te­ten Steil­hangs nichts zu tun.“

„Erhebliche Mehrkosten beim benachbarten Blauen Haus “

Das Land habe tat­säch­lich sei­ne För­der­sum­me um 389.000 Euro ange­ho­ben, so Loos, aber nur, weil das Sau­er­land­mu­se­um als ein­heit­li­che För­der­maß­nah­me zusam­men mit dem Blau­en Haus betrach­tet wer­de. Zum Blau­en Haus habe die Kreis­ver­wal­tung gera­de am 10. März in einer neu­en Sit­zungs­vor­la­ge mit­ge­teilt, dass sich der Eigen­an­teil des HSK gegen­über der ursprüng­li­chen Pla­nung um etwa eine hal­be Mio. Euro erhöht habe. „Man kann die Erhö­hung des Lan­des­zu­schus­ses also nicht los­ge­löst vom erheb­li­chen Mehr­auf­wand des Krei­ses für das Blaue Haus betrach­ten,“ stellt Loos fest und fährt fort:  „Es ist auch nicht rich­tig, dass beim Sau­er­land­mu­se­um die ver­blei­ben­de Lücke durch die bereits vor­han­de­ne Reser­ve für Unvor­her­ge­se­he­nes, die für sol­che Zwe­cke extra in die Finanz­pla­nung ein­ge­stellt wur­de, geschlos­sen wer­den kann. Denn die Reser­ve von 300.000 Euro ist aus­drück­lich nur für Unvor­her­ge­se­he­nes bei den Umbau­maß­nah­men im denk­mal­ge­schütz­ten Alt­bau bestimmt. Die­se Risi­ken bestehen wei­ter und haben nichts mit den Bau­grund­pro­ble­men für den Erwei­te­rungs­bau zu tun. Die Reser­ve darf daher nicht zweck­ent­frem­det werden.“

Variante A hat das höhere technische Risiko

Loos bezeich­net auch einen Pres­se­be­richt, die Bau­kom­mis­si­on habe sich “ein­mü­tig” für Vari­an­te A ent­schie­den, als unrich­tig. In der Abstim­mung habe es vier Stim­men für Vari­an­te A und eine Stim­me für Vari­an­te B gege­ben. A habe unstrit­tig deut­li­che opti­sche und archi­tek­to­ni­sche Vor­tei­le, aber wesent­lich höhe­re tech­ni­sche Risi­ken. Dies sehe auch das Archi­tek­tur­bü­ro in sei­ner Bewer­tungs­ma­trix so, die als Nach­tei­le für Vari­an­te A bestä­ti­ge: Last­ab­neh­men­de Wän­de sei­en  „hoch bean­sprucht“ und das Risi­ko durch Last­um­la­ge­run­gen lie­ge „höher”.“ Ist das, nach den aktu­el­len Erfah­run­gen, zu ver­ant­wor­ten?“ fragt der SBL-Poli­ti­ker auf der Home­page der Liste.

SBL fordert: „Entscheidung auf Mai vertragen“

Sein Fazit: „Die Ent­schei­dung über das wei­te­re Vor­ge­hen soll­te nicht im Hau-Ruck-Ver­fah­ren getrof­fen wer­den. Dass der Kreis­tag erst weni­ge Tage vor der Kreis­tags­sit­zung am 21. März über die neue Lage infor­miert wur­de, haben Land­rat und Kreis­ver­wal­tung zu ver­ant­wor­ten. Not­wen­dig ist jetzt eine gründ­li­che Neu­be­wer­tung der ver­blei­ben­den Mög­lich­kei­ten, auch unter Hin­zu­zie­hung von unab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen. Sonst dro­hen wei­te­re unan­ge­neh­me und teu­re Über­ra­schun­gen. Eine Ent­schei­dung soll­te daher Anfang Mai erfolgen.“
 

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