Hochsauerlandkreis. In einem Leserbrief an die Blickpunkt-Redaktion wendet sich Dr. Ortwin Ruland der Wirksamkeit des Corona-Impstoffs des Herstellers AstraZeneca zu. Den Leserbrief veröffentlichen wir hier ungekürzt:
Die schottische Universität Edinburgh und die zugehörige Gesundheitsbehörde legt aktuell eine Studie* zum Effekt nach der ersten Gabe der Impfstoffe der Firmen BioNTech/Pfizer beziehungsweise Firma AstraZeneca vor. Zwischen 8.12.2020 und 15.2.2021wurden die Daten von 5,4 Millionen Menschen ausgewertet. Den Impfstoff von BioNTech/Pfizer hatten 650.000 und den von AstraZeneca hatten 490.000 Personen erhalten.
Die Frage lautete: wie häufig konnte ein Krankenhausaufenthalt wegen einer Corona-Erkrankung schon nach der ersten Impfung vermieden werden?
Aus dieser Studie geht hervor, dass schon nach der ersten Gabe des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer in 85% der Fälle ein Krankenhausaufenthalt vermieden werden konnte. Der Impfstoff der Firma AstraZeneca vermeidet das sogar in 94% der Fälle.
Dieses bessere Ergebnis für den Impfstoff der Firma AstraZeneca passt zu der Beobachtung, dass die Impfreaktion nach der Erstimpfung mit AstraZeneca etwas häufiger und ausgeprägter als nach einer Erstimpfung mit dem Stoff von BioNTech/Pfizer auftritt. Bei dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer beobachten wir solches dann nach der Zweitimpfung.
Diese Reaktionen sind der Ausdruck einer gewünschten Auseinandersetzung unseres Immunsystems mit dem Angreiferprotein (Spike-Protein). Wenn diese Reaktion deutlich ausfällt, kann das als besonders gutes Zeichen gewertet werden – das passt zusammen.*(preprint: Effectiveness of first dose of COVID-19 vaccines against hospital admissions in Scotland: national prospective cohort study of 5.4 million people)
Dr. Ortwin Ruland