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RSC-Heimserie reißt im Spitzenkrimi

Die RCS-Feld­ab­wehr ging jedem Ball nach und zeig­te viel Moral. (Foto: Ralf Litera)

Sun­dern. Hauch­dünn vor­bei an einem wei­te­ren Heim­erfolg und den­noch war im Schul­zen­trum mal wie­der eini­ges gebo­ten am Vol­ley­ball­sams­tag. Am Ende mach­te auf Sei­ten der Gäs­te eine ganz Gro­ße ihrer Zunft den Unterschied.

Wiebke Silge als Zünglein an der Waage

Kei­ne ande­re als Wieb­ke Sil­ge konn­te am Sams­tag im Schul­zen­trum den ent­schei­den­den Punkt im fünf­ten Satz zum 3:2 Sieg des BSV Ost­be­vern gegen den RCS erzie­len. Tat­säch­lich war es die Ex-Natio­nal­spie­le­rin auf Sei­ten der Gäs­te, die in den ent­schei­den­den Momen­ten eini­ge Argu­men­te mehr auf ihrer Sei­te hat­te. Dar­an konn­te auch der glän­zend agie­ren­de Mit­tel­block des RCS um Fran­zis­ka Fin­ke, Vanes­sa Vorn­weg und Leo­nie Bau­meis­ter nur pha­sen­wei­se etwas ändern. So waren die Damen vom See kei­nes­falls Spiel­ball der desi­gnier­ten Auf­stei­ge­rin­nen aus dem Müns­ter­land, viel­mehr war es ein ras­si­ges Klas­se­spiel, das die voll­be­setz­te Tri­bü­ne im Schul­zen­trum zu bestau­nen bekam. Mit dem schlech­te­ren Ende für das Heim­team, das nach der Par­tie aber den­noch eine Men­ge Sym­pa­thien für einen nie­mals enden­den Kampf erntete.

Schwungvoller Start

Vol­le Emo­tio­nen vor vol­len Rän­gen. das RCS-Team gab alles und sorg­te für mäch­tig Wir­bel. (Foto: Ralf Litera)

Schon der ers­te Durch­gang zeig­te im prall gefüll­ten Schul­zen­trum von Sun­dern ein Spiel, dass an Emo­tio­nen und druck­vol­lem Vol­ley­ball kaum zu über­bie­ten war. Der RCS star­te­te mit viel Schwung in die Par­tie und es ent­wi­ckel­te sich ein Fight auf Augen­hö­he. Die Annah­me um die kurz­fris­tig ein­ge­sprun­ge­ne Kirs­ten Prachtel und Vic­to­ria Vorn­weg arbei­te­te auf hohem Niveau und bei­de Teams beweg­ten sich auf Augen­hö­he in Rich­tung letz­tes Satz­drit­tel. Die wie­der­ge­ne­se­ne Fran­zis­ka Fin­ke rück­te für New­co­me­rin Leo­nie Bau­meis­ter in den Mit­tel­block und ent­schärf­te mit ihrer Part­ne­rin Vanes­sa Vorn­weg Ball um Ball. So konn­te der RCS gegen Ende eine klei­ne Lücke rei­ßen und Satz 1 auf der Haben­sei­te ver­bu­chen. 1:0 Satz­füh­rung und eigent­lich der bes­te Grund Rücken­wind zu spüren.

Glücklos im zweiten Satz

Der Auf­takt zu Satz 2 ver­lief für das Heim­team aller­dings alles ande­re als nach Plan. Beim 1:11 hat­te der wie­der ein­mal glück­los agie­ren­de Trai­ner Juli­an Schal­low bereits bei­de Aus­zei­ten ohne Wir­kung ver­pul­vert und der Vor­sprung der Gäs­te soll­te auch bis zum Ende nicht mehr schrump­fen. Dar­an konn­ten auch die for­mi­da­blen Ein­sät­ze von Ali­na Hustadt und Bon­nie Bas­tert von der Bank nichts mehr ändern. Ost­be­vern war ent­eilt und trotz gro­ßen Kamp­fes nicht mehr zu stel­len. Beim 14:25 jubel­ten die Gäs­te und ihre mit­ge­reis­ten Fans über den Satz­aus­gleich. Schon in die­ser Pha­se wur­de auf der Tri­bü­ne klar, dass die Stim­mung bei­der Lager von gegen­sei­ti­gem Respekt und fai­rer sport­li­cher Aner­ken­nung geprägt war. Sei­nen Teil dazu bei trug das gute Gespann der Unpar­tei­ischen, die Emo­tio­nen zulie­ßen, das Spiel gut kon­trol­lier­ten und mit viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl leiteten.

Nächster Rückschlag

Noch etwas betäubt vom deso­la­ten zwei­ten Satz strau­chel­te das RCS Team in Satz 3 und hat­te lei­der den nächs­ten Rück­schlag zu ver­kraf­ten. Libe­ra Vic­to­ria Vorn­weg muss­te ver­letzt immer kür­zer tre­ten und wur­de ab dem Ende des Sat­zes durch Rück­keh­re­rin Kris­ten Prachtel ganz ent­las­tet. Die Annah­me des RCS funk­tio­nier­te aber trotz aller Umstel­lun­gen exzel­lent und ent­schärf­te die star­ken Auf­schlä­ge der Müns­te­ra­ne­rin­nen bes­tens. Aller­dings fehl­te es im Angriffs­spiel des RCS etwas an Druck. Die meis­ten auf Sicher­heit gespiel­ten Angrif­fe parier­te die gute Feld­ab­wehr des BSV und so ver­ließ die sonst so druck­vol­len Außen­po­si­tio­nen im Spiel des RCS etwas der Mut. Mit Fol­gen: der BSV sicher­te sich die ent­schei­den­den Punk­te und hat­te beim 25:20 das Spiel gedreht.

Ungebrochene Moral

RCS-Dia­go­na­le Bon­nie Bas­tert setz­te neue Akzen­te und brach­te fri­schen Wind. (Foto: Ralf Litera)

Wer aber nun glaub­te, dass die Moral der Gast­ge­be­rin­nen nach dem Punkt­ver­lust gebro­chen war, der hat­te die Rech­nung ohne den RCS gemacht. Bon­nie Bas­tert wech­sel­te auf die Dia­go­na­le und wir­bel­te die Gäs­te ab Beginn des vier­ten Durch­gangs ordent­lich durch­ein­an­der. Das Spiel der Mädels vom See nahm an Fahrt auf und plötz­lich war das Fun­keln in den Augen der Gast­ge­be­rin­nen wie­der da. Der RCS-Express nahm Fahrt auf und unter der Regie von Kevin Mat­tig, Paul Gro­te und Jakob Pött­gen war die Stim­mung auf der Tri­bü­ne auch bald wie­der auf dem Sie­de­punkt ange­kom­men. Bis zum 25:17 hat­te der Satz noch eine Men­ge spek­ta­ku­lä­rer Punk­te parat aber in den meis­ten Fäl­len war es der RCS, der jetzt die bes­se­ren Ant­wor­ten parat hat­te. 2:2 und es kam wie es kom­men muss­te: Tie­break zwi­schen zwei eben­bür­ti­gen Teams.

Rassiges Finale

Und auch Satz 5 soll­te alles bie­ten, was man in einem ras­si­gen Spiel ver­lan­gen konn­te. Tol­le Ral­leys, kra­chen­de Angrif­fe und Span­nung noch und nöcher. Der RCS star­te­te gut, muss­te dann aber eine bit­te­re Durst­stre­cke über­ste­hen. Alle Wech­sel und Umstel­lun­gen von Coach Schal­low nut­zen nichts, beim 3:8 war der Satz fast ver­lo­ren. Den­noch figh­te­ten die Damen vom See zurück und such­ten ihre Chan­ce den Rück­stand zu ver­kür­zen. Ein­zig Wieb­ke Sil­ge stand dem Vor­ha­ben mit immer wie­der spek­ta­ku­lä­ren Aktio­nen im Wege. Bis zum letz­ten Punkt, und auch den mach­te sie. 2:3, Heim­nie­der­la­ge und ent­täusch­te Gesich­ter allenthalben.

Volleyball vom Feinsten

Schon eine hal­be Stun­de nach dem Spiel aber war die Stim­mung im Schul­zen­trum eine ande­re. Die ers­te Ent­täu­schung war ver­raucht, die Fans blie­ben auf ein Bier oder zwei und mit etwas Abstand konn­ten bei­de Lager dem Gesche­hen auf dem Feld etwas abge­win­nen: Vol­ley­ball vom Feins­ten, maxi­ma­ler Sport und das mit ganz viel Herz­blut auf bei­den Sei­ten. Eine tol­le Atmo­sphä­re gab es noch dazu und am Ende war man auch auf Sei­ten der Sau­er­län­de­rin­nen fast trau­rig, dass es nur noch zwei Spie­le in die­ser Sai­son zu spie­len sind. Dann viel­leicht mit erfolg­rei­chem Aus­gang aus RCS-Sicht.

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