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Römisches Verfahren zur Seligsprechung von Franz Stock eröffnet

 Der Kanzler der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse im Vatikan, Monsignore Giacomo Pappalardo, prüft Domumente des Seligsprechungsverfahrens für Abbé Franz Stock. Foto: Ambrosi
Der Kanz­ler der Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se im Vati­kan, Mon­si­gno­re Gia­co­mo Pap­palar­do, prüft Doku­men­te des Selig­spre­chungs­ver­fah­rens für Abbé Franz Stock. Foto: Ambrosi

Neheim/Paderborn/Rom. Im Auf­trag des Pader­bor­ner Erz­bi­schofs Hans-Josef Becker wur­den im Novem­ber 2013 die im Rah­men des Selig­spre­chungs­ver­fah­rens für den aus Neheim stam­men­den Pries­ter Franz Stock (1904–1948) gesam­mel­ten Doku­men­te und Aus­sa­gen zu des­sen Leben und Wir­ken nach Rom gesandt. Mit der Über­sen­dung an die Vati­ka­ni­sche Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se wur­de der „diö­ze­sa­ne Infor­ma­tiv­pro­zess über das Leben, die Tugen­den und den Ruf der Hei­lig­keit des Die­ners Got­tes Franz Stock“ und damit die ers­te Instanz des Selig­spre­chungs­ver­fah­rens abge­schlos­sen. Am Diens­tag wur­den die Unter­la­gen durch den Kanz­ler der Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se, Mon­si­gno­re Gia­co­mo Pap­palar­do, förm­lich geöff­net und damit das Römi­sche Ver­fah­ren zur Selig­spre­chung von Franz Stock im Vati­kan aufgenommen.

Dokumente zur Seligsprechung von Abbé Franz Stock im Vatikan offiziell eingetroffen

Die Transportkiste mit den Dokumenten des Seligsprechungsverfahrens für den aus dem Erzbistum Paderborn stammenden Priester Franz Stock ist im Vatikan angekommen und wird durch den Kanzler der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse geprüft und anschließend geöffnet. Foto: Ambrosi
Die Trans­port­kis­te mit den Doku­men­ten des Selig­spre­chungs­ver­fah­rens  ist im Vati­kan ange­kom­men und wird vom Kanz­ler der Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se geprüft und anschlie­ßend geöff­net. Foto: Ambrosi

Im Novem­ber 2009 eröff­ne­te Erz­bi­schof Hans-Josef Becker das Selig­spre­chungs­ver­fah­ren für den aus dem Erz­bis­tum Pader­born stam­men­den Pries­ter Abbé Franz Stock mit einem fei­er­li­chen Got­tes­dienst in der Pfarr­kir­che St. Johan­nes Bap­tist in Neheim. Im damit begon­ne­nen diö­ze­sa­nen Infor­ma­tiv­pro­zess zur Selig­spre­chung wur­den in vier Jah­ren Doku­men­te und Aus­sa­gen zum Leben und Wir­ken von Franz Stock zusam­men­ge­tra­gen. Zum Abschluss der ers­ten Instanz des Selig­spre­chungs­ver­fah­rens über­reich­te Erz­bi­schof Becker am 8. Novem­ber 2013 die gesam­mel­ten Doku­men­te an den römi­schen Anwalt Dr. Andrea Ambro­si, der als Pos­tu­la­tor des Ver­fah­rens die Unter­la­gen an die Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se in Rom weiterleitete.
Mit der förm­li­chen Öff­nung der Akten durch den Kanz­ler der Kon­gre­ga­ti­on für Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se im Vati­kan ist das Römi­sche Ver­fah­ren eröff­net. Der römi­sche Anwalt Dr. Andrea Ambro­si wird als Pos­tu­la­tor im Selig­spre­chungs­ver­fah­ren eine so genann­te Posi­tio, eine Lebens­dar­stel­lun­gen mit allen rele­van­ten Zeug­nis­sen erstel­len. Dazu wird er das Akten­ma­te­ri­al hin­sicht­lich der Bio­gra­fie, der Tugen­den und der Ver­eh­rung aus­führ­lich aus­wer­ten. Die­se Schrift, die rund 1500 Sei­ten umfas­sen wird, bil­det die Grund­la­ge für das wei­te­re Ver­fah­ren. Auf die bis­he­ri­gen Akten, die ins­ge­samt 16.180 Sei­ten umfas­sen, wird nur noch im Bedarfs­fall zurückgegriffen.

Zweidrittel-Mehrheit in  der Theologenkommission erforderlich

Franz Stock (1904 - 1948)
Franz Stock (1904 – 1948)

Der Kir­chen­an­walt der Kon­gre­ga­ti­on für Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se wird die erstell­te Posi­tio den Mit­glie­dern der Theo­lo­gen­kom­mis­si­on zur Bear­bei­tung und Bewer­tung vor­le­gen. Die von jedem Mit­glied der Theo­lo­gen­kom­mis­si­on schrift­lich zu fer­ti­gen­de Stel­lung­nah­me wird jeweils allen wei­te­ren Mit­glie­dern zuge­lei­tet, so dass jeder bereits vor einer gemein­sa­men Sit­zung die Auf­fas­sung des ande­ren kennt. Das ermög­licht gege­be­nen­falls auch ver­tief­te Stu­di­en zu ein­zel­nen Fra­gen. Für eine posi­ti­ve Ent­schei­dung über die Selig­spre­chung ist eine Zwei­drit­tel-Mehr­heit der Mit­glie­der der Theo­lo­gen­kom­mis­si­on erfor­der­lich. Soll­te die­se Mehr­heit vor­lie­gen, wird der Pro­zess in der Ver­samm­lung der Kar­di­nä­le und Bischö­fe der Kon­gre­ga­ti­on für Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­sen fort­ge­führt. Ist auch deren Urteil mehr­heit­lich posi­tiv, geht ein ent­spre­chen­der Bericht an den Papst, der dann über die Zuer­ken­nung des so genann­ten heroi­schen Tugend­gra­des ent­schei­det. Bei einem auf­schie­ben­den Votum der Theo­lo­gen­kom­mis­si­on ist ein ver­tief­tes Stu­di­um der Akten erfor­der­lich, oft­mals ver­bun­den mit einer Wie­der­auf­nah­me des Beweisverfahrens.
Am Ende des Römi­schen Ver­fah­rens steht also eine Beschluss­fas­sung durch die Voll­ver­samm­lung der Kon­gre­ga­ti­on für Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se und schließ­lich eine Ent­schei­dung durch den Papst. Fällt die Ent­schei­dung des Hei­li­gen Vaters posi­tiv aus, unter­zeich­net die­ser ein Dekret, wel­ches die Selig­spre­chung anord­net. Erst danach kann der förm­li­che Akt der Selig­spre­chung vor­be­rei­tet werden.

Symbol der Hoffnung und des Trostes für Hunderte von Todgeweihten

Nach dem Abschluss des diözesanen Informativprozesses zur Seligsprechung von Abbè Franz Stock wurden die gesammelten Dokumente verpackt, um nach Rom gesandt zu werden. Erzbischof Hans-Josef Becker übergab die versiegelte Transportkiste im November 2013 an Dr. Andrea Ambrosi aus Rom. Foto: pdp
Erz­bi­schof Hans-Josef Becker über­gab die ver­sie­gel­te Trans­port­kis­te im Novem­ber 2013 an Dr. Andrea Ambro­si aus Rom. Foto: pdp

„Uner­müd­lich und uner­schro­cken folg­te Franz Stock sei­ner Beru­fung in die Nach­fol­ge Jesu Chris­ti. Abbé Franz Stock hat sich als Arzt der See­len, als ‚Seel-Sor­ger’ im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes, ohne Rück­sicht auf sei­ne eige­nen Bedürf­nis­se und Kräf­te buch­stäb­lich auf­ge­op­fert“, sag­te Erz­bi­schof Hans-Josef Becker schon zur Eröff­nung des Selig­spre­chungs­ver­fah­rens im Novem­ber 2009. Der aus Neheim stam­men­de Pries­ter  war wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges Gefan­ge­nen­seel­sor­ger im besetz­ten Paris und nach Kriegs­en­de Regens des als „Sta­chel­draht­se­mi­nar“ bekannt gewor­de­nen Pries­ter­se­mi­nars in Char­tres. Als muti­ger und tap­fe­rer Zeu­ge des Evan­ge­li­ums sei er zu einem licht­vol­len Sym­bol der Hoff­nung und des Tros­tes für Hun­der­te von Tod­ge­weih­ten und deren Ange­hö­ri­gen in den dun­kels­ten Stun­den ihres Lebens gewor­den, so Erz­bi­schof Becker. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren und Jahr­zehn­ten hät­ten immer wie­der Gläu­bi­ge sowohl in Frank­reich als auch in Deutsch­land dar­um gebe­ten, dass Abbé Franz Stock selig gespro­chen werde.
„Das gesam­te Selig­spre­chungs­ver­fah­ren kann unter Umstän­den lang­wie­rig sein – das Ver­fah­ren für Mut­ter Maria The­re­sia Bon­zel OSF, die am 10. Novem­ber 2013 im Hohen Dom zu Pader­born selig gespro­chen wur­de, dau­er­te rund 50 Jah­re. Vor die­sem Hin­ter­grund wird deut­lich, wie ver­hält­nis­mä­ßig schnell der Infor­ma­tiv­pro­zess zur Selig­spre­chung von Abbé Franz Stock durch­ge­führt wer­den konn­te,“ so Tho­mas Throen­le von der Pres­se- und Infor­ma­ti­ons­stel­le des Erz­bi­schöf­li­chen Generalvikariats.

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