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RCS verliert in Bremen: Maximaler Aufwand, minimaler Ertrag

Die RCS-Mit­te mit Fran­zis­ka Fin­ke und Vanes­sa Vorn­weg punk­te­te flei­ßig. (Foto: Ralf Litera)

Sundern/Bremen. Mit mäch­tig Frust im Gepäck tra­ten die Vol­ley­bal­le­rin­nen des RCS am Sonn­tag die lan­ge Heim­rei­se aus dem schö­nen Bre­men zurück an den Sor­pe­see an. Zuvor hat­ten sie eine denk­wür­di­ge Par­tie gegen einen bis unter die Haar­spit­zen moti­vier­ten Gast­ge­ber vom TV Eiche Horn ver­lo­ren. Aller­dings nicht wie noch im Hin­spiel mit einer Packung und schlech­ten Leis­tung, son­dern mit einer Per­for­mance, die gut und ger­ne auch mit Punk­ten in der Fer­ne hät­te belohnt wer­den kön­nen. Hät­te, hät­te, zählt aber nicht. Also war Wun­den lecken und den zahl­rei­chen ver­ge­be­ne Satz­bäl­len gera­de in Satz 3 nach­trau­ern ange­sagt, zumin­dest noch für die Dau­er der Heimfahrt.

Starker erster Satz

RCS-Dia­go­na­le Kim Sprey­er stand im Angriff wie­der ihre Frau und über den Din­gen. (Foto: Ralf Litera)

Trotz denk­bar ungüns­ti­ger per­so­nel­ler Vor­zei­chen im RCS-Lager, es fehl­ten ver­let­zungs- bzw. krank­heits­be­dingt mit Nico­le Frei­burg, Leo­nie Bau­meis­ter und Marie Met­ger gleich drei ein­ge­plan­te Akteu­rin­nen, leg­te der RCS in Bre­men einen Start nach Maß hin. Mit Fran­zis­ka Fin­ke an der Auf­schlag­li­nie nahm das Spiel einen star­ken Beginn und durch wei­te­re druck­vol­le Auf­schlä­ge konn­te das RCS-Team in der U20-For­ma­ti­on die rou­ti­nier­ten Gast­ge­be­rin­nen in Satz 1 ganz anstän­dig unter Druck set­zen. Der Vor­sprung wuchs und Michel­le Hen­kies fand gera­de mit den schnel­len Bäl­len immer wie­der Lücken im hohen Bre­mer Block. Der Auf­takt­durch­gang lief also ganz nach Plan für die Gäs­te und das jun­ge Team zeig­te auch mit nur acht Akteu­rin­nen was mitt­ler­wei­le in ihm steckt. 25:16 der Lohn für die Mühen und eine kon­zen­trier­te Leis­tung in Satz 1.

Satzverlust erst in Verlängerung

Mit Sei­ten­wech­sel aller­dings schien es als habe man den Kader der RCS-Damen ein­mal auf den Kopf gestellt und das ganz ohne dass der in der Ver­gan­gen­heit häu­fig wild wech­seln­de Trai­ner Juli­an Schal­low dar­an eine Mit­schuld tra­gen konn­te. Es waren de fac­to die­sel­ben sechs Akteu­rin­nen und Libe­ra Vic­to­ria Vorn­weg, die aller­dings in Satz 2 den Start deut­lich ver­schlie­fen. Erst zwei Aus­zei­ten und einen sie­ben Punk­te Rück­stand spä­ter waren die Mädels vom See wie­der wach und hol­ten unter der Anfeue­rung ihrer tol­len Fans Punkt für Punkt. Auf der Ziel­ge­ra­den war die Span­nung plötz­lich wie­der voll da und trotz erneu­ter gel­ber Kar­te vom Trai­ner war der RCS hell­wach. Die Gäs­te zwan­gen Eiche Horn mit star­ken Aktio­nen in die Ver­län­ge­rung, ohne aber gera­de in der Abwehr und im Block ent­schei­dend zuzu­pa­cken. Das räch­te sich und beim 25:27 waren es dann doch die Bre­me­rin­nen, die über den Satz­aus­gleich jubelten.

Blaue Wand peitschte RCS nach vorne

Das RCS-Zuspiel um Michel­le Hen­kies und Ali­na Hustadt hat­te das Spiel über wei­te Stre­cken mit cle­ve­ren Bäl­len gut in den Fin­gern. (Foto: Ralf Litera)

Die Vor­ent­schei­dung in einem ras­si­gen und über­aus emo­tio­nal geführ­ten Spiel stand dann in Satz 3 auf dem Pro­gramm. Hier zün­de­ten die Anhän­ger der Sor­pe­see­le­rin­nen, die Blaue Wand, ein Feu­er­werk auf der Tri­bü­ne, dass am Ende wohl als bes­te Aus­wärts­per­for­mance aller Zei­ten in die Geschichts­ana­len ein­ge­hen wird. Mit Erfolg, peitsch­ten sie das Team doch von Punkt zu Punkt und hal­fen auch Schwä­che­pha­sen gut zu über­ste­hen. Als Bon­nie Bas­tert und Kim Sprey­er mit guten Auf­schlä­gen zum 24:21 erhöh­ten schien der ers­te Aus­wärts­punkt in 2019 zum Grei­fen nah und den­noch pack­ten die Gäs­te nicht zu. Zwei halb­her­zi­ge Aktio­nen und eine enge Ent­schei­dung spä­ter war es trotz wei­te­rer zwei Satz­bäl­le wie­der der TV Eiche Horn, der beim 28:26 rou­ti­niert und abge­zockt den Satz klau­te. Zwei Rück­schlä­ge mit Wir­kung, soviel war klar und bewahr­hei­te­te sich auch in Satz 4.

RCS bringt sich selbst um Lohn der Mühen

Zwar war dem RCS-Team das Bemü­hen auch im fina­len Durch­gang nicht abzu­spre­chen, allein die dafür erfor­der­li­chen Impul­se kamen nicht. Trai­ner Schal­low ver­än­der­te sein Team kaum und konn­te in den ent­schei­den­den Pha­sen kei­ne wesent­li­chen Akzen­te set­zen. So domi­nier­ten die Gast­ge­be­rin­nen trotz zwei­er Aus­zei­ten und in allen Sät­zen aus­ge­schöpf­ten Wech­sel­kon­tin­gents auch Satz 4 und ver­dien­ten sich beim 25:18 die drei Punk­te vor eige­ner Kulis­se zum Sai­son­ab­schluss red­lich. Gera­de gegen eine gut auf­ge­leg­te Ber­nice Andoh und die wie immer abge­zockt agie­ren­den Ina Schult­ze und San­dra Zep­pe­lin hat­te der RCS zu häu­fig das Nach­se­hen, da hal­fen am Ende auch die phan­tas­ti­schen Anhän­ger der Blau­en Wand nicht.

Konzentration auf letztes Spiel

So blick­te man nach dem Spiel in betrüb­te Gesich­ter allent­hal­ben. Ganz anders hat­ten sich Team und Anhän­ger den letz­ten Auf­tritt in der Fer­ne vor­ge­stellt und zu tief saß die Ent­täu­schung über einen Abend ohne Lohn, der die Lau­ne schon ganz schön ver­ha­gel­te. Artig gra­tu­lier­te man also den erneut groß­ar­ti­gen Gast­ge­bern aus Bre­men und trat erneut mit lee­ren Hän­den die Heim­rei­se an. Zum letz­ten Mal in die­ser Spiel­zeit aller­dings, an die­ser Stel­le kommt der Spiel­plan den Damen vom See ent­ge­gen. Damit kon­zen­triert sich jetzt alles auf einen letz­ten und vor dem Hin­ter­grund der letz­ten Ergeb­nis­se umso wich­ti­ge­ren Auf­tritt in Sun­dern. In zwei Wochen ist dann end­gül­tig die letz­te Chan­ce gekom­men, für den RCS dann sicher, um sich und die Fans auch mal zu belohnen.

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