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RCS feiert ersten Saisonsieg im hohen Norden

Lena Vedder mit Angriffspower am Samstag. (Foto: Ralf Litera)
Lena Ved­der mit Angriff­s­power am Sams­tag. (Foto: Ralf Litera)

Langscheid/Hamburg/Schwerin. „Ein denk­wür­di­ges Wochen­en­de im hohen Nor­den und eine Team­leis­tung, die zeigt, wie Vol­ley­ball funk­tio­niert. Vol­ler Ein­satz auf und neben dem Feld!“, zieht Trai­ner Juli­an Schal­low sein Fazit der lan­gen Aus­wärts­fahrt der RCS-Vol­ley­bal­le­rin­nen zum Dop­pel­spiel­tag im hohen Norden.

RC Sorpesee liefert Volleyball Team Hamburg großen Fight

Mit hän­gen­den Köp­fen stan­den die Vol­ley­bal­le­rin­nen des RC Sor­pe­see am Sonn­tag abend nach der Par­tie gegen das Vol­ley­ball­team Ham­burg am Ran­de des Spiel­fel­des der beein­dru­cken­den CU Are­na in der Han­se­stadt und konn­ten die eine oder ande­re Trä­ne kaum ver­ber­gen. Soeben hat­ten sie ein denk­wür­di­ges Spiel gegen den favo­ri­sier­ten Gast­ge­ber 2:3 ver­lo­ren und hader­ten mit dem unnö­ti­gen Ende der Par­tie und der Nie­der­la­ge. Als Ham­burgs Trai­ner Ali Hobst jedoch mit Lara Dröl­le die wert­volls­te Spie­le­rin des RC Sor­pe­see mit der Sil­ber­me­dail­le aus­zeich­ne­te, erhob sich die gesam­te Are­na. Die fast 40 Anhän­ger des RCS auf der Tri­bü­ne stimm­ten ihre Gesän­ge an und das fai­re Publi­kum in Ham­burg spen­de­te Applaus für das unter­le­gen Schluss­licht um sei­ne angriffs­lus­ti­ge Zuspie­le­rin. Der Schluss­punkt eines Wochen­en­des ganz im Sti­le der RC Sor­pe­see-Men­ta­li­tät, bei dem die vier gewon­nen Punk­te am Ende fast zur Neben­sa­che gerieten.

Siegpremiere und Vollgas im Norden

Originalbild unter: Lara Drölle mit viel Finesse am Sonntag. (Foto: Ralf Litera)
Lara Dröl­le mit viel Fines­se am Sonn­tag. (Foto: Ralf Litera)

Schon am Sams­tag vor­mit­tag auf der Anrei­se nach Schwe­rin zeig­te sich das Team um Spiel­füh­re­rin Kirs­ten Plat­te in bes­ter Lau­ne und fro­her Erwar­tung eines Wochen­en­des, das neben maxi­ma­ler Belas­tung auch eine Men­ge Spaß und eine Por­ti­on Aben­teu­er ent­hal­ten soll­te. Ange­kom­men in der Vol­ley­ball­are­na in Schwe­rin woll­ten die guten Vor­sät­ze zunächst aber nicht so recht fruch­ten. Schwe­rin zeig­te sich kon­zen­triert in Auf­schlag und Annah­me und punk­te­te gegen zunächst über­for­der­te Gäs­te aus dem Hoch­sauer­land nach Belie­ben. Beim 4:14 aus RCS Sicht war der Fehl­start per­fekt. In der nächs­ten Aus­zeit brach­te Co-Trai­ner Linus Tepe mit neu­en Impul­sen Bes­se­rung, den Satz­ver­lust aber konn­te auch der gewief­te Tak­ti­ker nicht ver­mei­den. 17:25 und ein erneu­ter Tief­schlag für das ver­un­si­cher­te Team. Beim Sei­ten­wech­sel folg­te ein Wut­aus­bruch auf der RCS Bank, der sogar das Schieds­ge­richt auf den Plan rief Mann­schaft und Trai­ner zur Ruhe zu ermah­nen. Das rei­ni­gen­de Gewit­ter zeig­te Wir­kung, ab Satz 2 spiel­te plötz­lich ein ande­rer RC Sor­pe­see, einer der den zahl­rei­chen mit­ge­reis­ten Fans auf der Tri­bü­ne deut­lich bes­ser gefiel. Über 13:8 und 21:15 ging es zum 25:16 Satz­aus­gleich. Nun war der RCS Express in Schwung und ließ sich auch vom holp­ri­gen Start in Satz 3 nicht mehr brem­sen. Beim 10:10 war das Spiel wie­der in Fahrt und beim 21:13 der ers­te Punkt der Sai­son in greif­ba­rer Nähe. Schwe­rin figh­te­te zurück zum 22:19 bevor der RCS den Satz und den ers­ten Punkt mit 25:19 klar mach­te. Damit aber war die Atta­cke auf Punk­te an die­sem Tag noch nicht been­det, Sor­pe­see woll­te mehr. Beim 14:10 in Satz 4 war ein klei­ner Vor­sprung erspielt, der mit eini­gem hin und her bis zum 20:24 hal­ten soll­te. Ner­ven behal­ten und beim 25:20 fei­er­ten Team und Fans aus­ge­las­sen die ers­ten Punk­te der Sai­son. Der anschlie­ßen­de Anschau­ungs­un­ter­richt bei der ers­ten Liga des Schwe­ri­ner SC, das gewohnt gute Essen in Schwe­rin und ein abend­li­cher Spa­zier­gang zur Unter­kunft im Ruder­club Schwe­rin run­de­ten den ers­ten Tag des Wochen­en­des ab.

Traumstart in der Hansestadt

Nach Früh­stück, Akti­vie­rungs­lauf am Mor­gen und eini­gen Zusatz­übun­gen ging es am Sonn­tag vor­mit­tag wei­ter nach Ham­burg. In der schmu­cken CU Are­na erwar­te­te den RCS dann ein Ambi­en­te, dass eines Erst­li­ga­spiels eben­so wür­dig gewe­sen wäre. Eine Atmo­sphä­re die dem RCS nach einem 4:1 Traum­start nicht zu bekom­men schien. Beim 11:19 aus Sicht der in die­ser Pha­se über­for­der­ten Sau­er­län­de­rin­nen war der ers­te Satz fast ver­lo­ren. Die klei­ne Auf­hol­jagd zum 21:25 aus Sicht der Gäs­te aber mach­te Mut. Einen 0:3 Rück­stand in Satz 2 ega­li­sier­te das Team umge­hend und kauf­te den angriffs- und block­star­ken Gast­ge­be­rin­nen mit unglaub­li­chen Abwehr­ak­tio­nen für den Moment den Schneid ab. Über 20:15 trans­por­tier­te man den Vor­sprung zum 23:19 und ver­dien­ten Satz­aus­gleich. Aus der 10 minu­tigen Pau­se kamen die jun­gen Gäs­te aller­dings deut­lich schlech­ter als der nun ange­sta­chel­te Geg­ner. Ham­burg gab Voll­gas und beim 11:18 schien ein Punkt­er­folg in Ham­burg in das Reich der Träu­me zu gehö­ren. Was folg­te war die stärks­te Per­for­mance eines RCS Teams auf der Vol­ley­ball­büh­ne und ein Schlag­ab­tausch, der die CU Are­na in Ver­zü­ckung ver­setz­te. Sor­pe­see arbei­te­te sich her­an, wehr­te zwei Satz­bäl­le ab und konn­te mit spek­ta­ku­lä­ren Aktio­nen beim 27:25 den ers­ten Punkt verbuchen.

Furioses Finale

Die wüten­de Reak­ti­on der Gast­ge­be­rin­nen ließ nicht lan­ge auf sich war­ten. In Satz 4 fand der RCS kein Mit­tel gegen die star­ken Auf­schlä­ge und knall­har­ten Angrif­fe der Ham­bur­ge­rin­nen. Bis zum 10:8 führ­ten die Gäs­te und konn­ten sich berech­tig­te Hoff­nung auf wei­te­re Punk­te machen, eine ein­zi­ge Auf­schlag­se­rie zum 20:10 aber nahm dem RCS den Wind aus den Segeln. So muss­te Satz 5 das furio­se Fina­le einer an Span­nung kaum zu über­bie­ten­den Par­tie lie­fern. Als Kim Sprey­er mit einem kra­chen­den Schnell­an­griff gegen den über­ra­gen­den Mit­tel­block der Ham­bur­ge­rin­nen das 8:5 zum Sei­ten­wech­sel mar­kier­te stand der RCS Fan­block Kopf und spen­de­te Applaus. Ham­burg aber steck­te nicht auf und sicher­te sich in der fina­len Pha­se unter Mit­hil­fe eini­ger unbe­dach­ter Aktio­nen des RCS den Sieg mit 15:11.

Die hän­gen­den Köp­fe auf RCS Sei­te aber rich­te­ten sich recht schnell nach Spie­len­de vor allem durch die auf­mun­tern­den Kom­men­ta­re der nim­mer­mü­den RCS-Fans und die aner­ken­nen­den Wor­te der fai­ren Ham­bur­ger Anhängerschaft.

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